Der Auftrag: Thriller (German Edition)
absuchte und dann durch die von einem FBI-Agenten geöffnete Hintertür ins Haus schlüpfte. Zehn Minuten später war die Suche abgeschlossen, und es wurde freie Bahn gemeldet.
Die Durchsuchung nahm nicht viel Zeit in Anspruch, war aber nicht besonders ergiebig. Auf dem Rückweg zu ihrem Wagen sagte Ashburn: »Wir schicken noch ein Forensikteam rein, aber ich bezweifle, dass das viel bringt.«
»Trotzdem muss es gemacht werden«, sagte Stone.
»Trotzdem muss es gemacht werden«, stimmte Ashburn ihm zu.
»Ist seine Familie verständigt worden?«, fragte Chapman.
»Das gehört zu den Vorschriften. Eine weitere Möglichkeit, die uns vielleicht weiterbringt.«
»Sie meinen, er könnte sich einem Familienangehörigen gegenüber verplappert haben?«
»Wer weiß?«
»Ich glaube nicht, dass wir so viel Glück haben«, sagte Stone.
Ashburn brachte sie zu ihrem Wagen, und sie fuhren los. Chapman saß am Steuer, während Stone in Gedanken versunken war.
»Woran denken Sie?«
»Ich frage mich, wie viel Blut noch fließen muss, bevor sie Fuat Turkekul aus dem Verkehr ziehen und zum Reden bringen.«
»Also halten Sie ihn wirklich für den Schuldigen?«
»Ich habe nicht genug Informationen, um das mit Entschiedenheit sagen zu können. Aber der Status quo arbeitet nicht für uns.«
»Welche Alternative haben wir?«
»Da ist mir noch nichts eingefallen.«
»Wer könnte das nächste Ziel in dieser Kette sein?«
»Falls Turkekul mit drinsteckt?« Stone warf ihr einen Blick zu.
»Daran habe ich auch schon gedacht«, meinte Chapman. »Und ich weiß, dass sie Ihre Freundin ist, aber was ist mit …«
»Adelphia hat nichts damit zu tun.«
»Sind Sie sich da wirklich sicher? Sie haben selbst gesagt, dass Sie sie längere Zeit nicht gesehen haben.«
Stone legte ihr die Hand auf die Schulter. »Was halten Sie davon, gegen ein paar Regeln zu verstoßen?«
»Nicht viel, jedenfalls nicht, bevor ich Sie kennengelernt habe. Aber darin werde ich wohl immer besser. Also schnappen wir uns Turkekul?«
»Nein«, sagte Stone.
»Wen denn?«
»Ich fühle, dass die andere Seite uns wieder an der Nase herumführt. Sie erwartet von uns, dass wir nach links gehen. Aber dieses Mal gehen wir nach rechts.«
KAPITEL 71
Stone legte noch einen Zwischenstopp ein, um Informationen einzuholen, die er benötigte. Chapman wartete im Wagen. Als Stone wieder einstieg, teilte er ihr das Ziel mit.
»Man hat Sykes’ Kollegen befragt«, sagte er unterwegs. »Sie haben ausgesagt, dass er leichenblass wurde und zu seinem Wagen rannte, als er den Anruf bekam.«
»Was ist passiert? Was meinen Sie?«
»Ich weiß es nicht, aber ich habe eine ziemlich genaue Vorstellung.«
Sie erreichten die Adresse, eine Reihenhaussiedlung in Chantilly, Virginia. Chapman parkte an der von Stone angewiesenen Stelle, stieg aber nicht aus.
»Wir warten«, entschied er.
Eine halbe Stunde später hielt ein Pick-up vor einem Haus, drei Meter von ihrem Parkplatz entfernt. Eine Frau stieg aus.
Chapman erkannte sie sofort. »Das ist …«
»Ja, ist sie«, erwiderte Stone und stieß die Wagentür auf.
Sie erreichten die Eingangstür einen Moment, bevor die Frau sie schließen konnte. Stone stieß den Fuß in die Lücke. Überrascht drehte die Frau sich um. Stone hielt ihr die Dienstmarke vors Gesicht.
»Wissen Sie noch, wer wir sind?«
Judy Donohue trug noch immer die Uniform des National Park Service. Sie blickte von ihm zu Chapman. »Ich … Ja, natürlich. Sind Sie wegen dem armen Mr. Sykes hier? Ich habe davon gehört. Es war schrecklich.«
»Können wir reinkommen?«
»Äh … warum?«
»Wir haben noch ein paar Fragen.«
»Aber ich habe Ihnen alles gesagt, was ich weiß.«
»Angesichts der neuesten Entwicklungen stellen sich andere Fragen.« Stone stieß die Tür auf und zwang Donohue zurückzuweichen, als er über die Schwelle trat.
»He«, sagte sie verärgert. »Das dürfen Sie nicht.«
»Ich hab’s aber getan.«
Chapman schloss die Tür hinter ihnen, während Stone weiter ins Haus ging.
»Das ist illegal!«, stieß Donohue hervor.
Stone warf Chapman einen Blick zu, dann starrte er die Frau an. »Ich glaube nicht. Andererseits bin ich kein Rechtsanwalt.«
»Ich will, dass Sie gehen. Sofort.«
»Warum? Haben Sie etwas zu verbergen?«
Sie sah nervös aus. »Natürlich nicht.«
»Ich habe erfahren, dass Sie den Park Service verlassen. Warum? Ich dachte, für ein Mädchen vom Lande wie Sie wäre das der perfekte Job.«
»Nicht, dass Sie das
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