Der Auftrag: Thriller (German Edition)
der Polizei.«
Stone schaltete das Handy aus. »Die Kavallerie kommt.«
»Wie wollen Sie die Suche vornehmen?«, fragte Chapman.
Eine Frau, die bis jetzt auf dem Bürgersteig gestanden hatte, kam zu ihnen geeilt. Sie war um die zwanzig, trug Jeans-Shorts und hielt in der rechten Hand ein iPhone, in der linken eine Einkaufstüte.
»Sir? Ma’am?«
Sie wandten sich ihr zu. Die Frau zeigte auf ein Gebäude ein Stück die Straße hinunter. »Ich habe zufällig zu dem Gebäude hochgeschaut und einen Lichtblitz gesehen. Dann hörte ich den Auffahrunfall. Ich glaube, da kam … da kam er her.«
»Wissen Sie noch, welche Etage es war?«, fragte Stone schnell.
Die Frau betrachtete das Gebäude und zählte lautlos. »Ich glaube, die sechste.«
Sirenen ertönten, als die Verstärkung kam. Stone rief den beiden Cops zu, die als Erste am Tatort gewesen waren, ihm und Chapman zu folgen. Während sie auf das Gebäude zuliefen, zog er das Handy, informierte Ashburn über die Entwicklung und gab ihr die Adresse durch.
Dann steckte er Handy und Pistole weg und rannte, so schnell er konnte. Sein Blick zuckte hinauf zur sechsten Etage. Er rechnete jede Sekunde mit einem weiteren Lichtblitz.
KAPITEL 70
»Sie glauben doch wohl nicht, dass der Schütze noch im Gebäude ist?«, rief Chapman, als sie den Eingang erreichten und die Tür aufrissen. Stone hatte dem einen Cop befohlen, die Vorderseite des Gebäudes zu bewachen, der andere sollte die Rückseite übernehmen.
Stone antwortete nicht. Er streckte dem näher kommenden Sicherheitsmann die Dienstmarke entgegen. »Möglicherweise ist ein Scharfschütze in diesem Gebäude. Haben Sie heute jemanden hereinkommen sehen, der verdächtig aussah oder eine ungewöhnliche Tasche trug?«
Der Wächter schüttelte den Kopf. »Da gab es keinen. Aber ich bin gerade erst mit meiner Runde fertig, es hätte also jemand reinschlüpfen können.«
»Das FBI ist unterwegs«, sagte Stone. »Welche anderen Ausgänge gibt es noch?«
»Hier entlang.« Der Mann führte sie zu einer Tür an der Seite der Lobby. »Den Gang entlang und dann rechts. Da kommen Sie zur Laderampe hinten.«
Stone und Chapman setzten sich in Bewegung.
»Soll ich Sie begleiten?«, rief der Mann.
»Nein, bleiben Sie hier«, erwiderte Stone. »Vor dem Haus steht ein Polizist. Sollte etwas passieren, gehen Sie zu ihm.«
»Okay. Viel Glück.«
Stone und Chapman stießen die Tür auf und rannten den Korridor entlang. Nach wenigen Schritten griff die MI6-Agentin nach Stones Arm.
»Was?«
»Der Sicherheitsmann.«
»Was ist mit ihm?«
»Tragen die immer Handschuhe?«
Stone zuckte zusammen, fuhr auf dem Absatz herum und rannte den Weg zurück.
Die Tür war verschlossen. Stone zerschoss den Riegel und öffnete sie mit einem Tritt. Sie eilten zurück in die Lobby. Von dem Wachmann war keine Spur zu sehen.
Der Cop vor dem Gebäude berichtete, dass der Mann herausgekommen und in die Gasse gelaufen sei.
»Er hat gesagt, Sie hätten ihn gebeten, die Rückseite zu sichern und …«
Chapman und Stone rannten los, bevor der Cop den Satz beendet hatte. Sie entdeckten die Uniform des Sicherheitsmannes neben einem Müllcontainer und spähten daran vorbei.
»Er kann nur ein paar Sekunden Vorsprung haben«, flüsterte Chapman.
»Dank Ihnen«, erwiderte Stone. »Wäre Ihnen nicht aufgefallen, dass …«
Sie trat hart zu. Stone ging zu Boden. Im nächsten Augenblick bohrte sich eine Kugel in den Müllcontainer, genau an der Stelle, an der sich eben noch Stones Kopf befunden hatte. Chapman hatte sich ebenfalls zu Boden geworfen, rollte herum, zielte und schoss. Die Projektile ließen Beton von der Gebäudeecke splittern, aber der Schütze war bereits verschwunden.
Stone hatte sich auf den Bauch gerollt und zielte mit der Waffe auf dieselbe Stelle.
»Haben Sie etwas gesehen?«
Chapman schüttelte den Kopf. »Er ist weg.«
Der Cop von der Vorderseite kam herbeigerannt.
»Runter!«, rief Chapman.
Der Mann ließ sich auf die Knie fallen und robbte heran, bis auch er sich hinter dem Müllcontainer befand.
»Die Verstärkung ist da«, meldete er. »Alles in Ordnung?«
»Ja.« Stone setzte sich auf und blickte Chapman an. »Dank ihr.«
Die britische Agentin zuckte mit den Achseln. »Mehr Glück als alles andere.«
Vorsichtig tasteten sich die drei ihren Weg durch die Gasse. Sie legten einen Schritt zu, als sie einen Motor aufheulen hörten. Doch als sie zur Straße kamen, war weder vom Wagen noch von dem Schützen etwas zu
Weitere Kostenlose Bücher