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Der Auftrag: Thriller (German Edition)

Der Auftrag: Thriller (German Edition)

Titel: Der Auftrag: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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ihre letzte Begegnung ins Gedächtnis. Sie hätte ganz anders verlaufen können, wäre er dazu bereit gewesen. Jetzt fragte er sich, warum er es nicht gewesen war.
    »Haben Sie etwas gefunden?«
    Chapman war neben Stone erschienen. Sie schaute auf das Haus, dann auf ihn.
    »Friedmans Karriere beim Geheimdienst ist vorbei«, sagte er. »Dank mir.«
    »Sie ist ein großes Mädchen. Niemand hat sie gezwungen, uns zu helfen.«
    »Eigentlich hatte sie keine Wahl.«
    »Jeder hat die Wahl. Man entscheidet sich, und dann lebt man mit den Konsequenzen.« Sie hielt inne. »Wollen Sie sie wiedersehen?«
    Stones Miene war reglos. »Was meinen Sie?«
    »Als wir das letzte Mal zusammen waren. Man braucht kein Genie zu sein, um das zu erkennen.«
    »Um was zu erkennen?«
    Chapman wandte sich ab und richtete die Aufmerksamkeit auf das Loch im Boden, wo die Bombe hochgegangen war und ihr gemeinsamer Albtraum begonnen hatte.
    »Ich habe nicht vor, sie wiederzusehen«, sagte Stone. Diese plötzliche Entscheidung schien ihn zu überraschen.
    Wo kam das denn her? Instinkt?
    Chapman wandte sich ihm wieder zu. »Das halte ich für ausgesprochen klug.«
    Als es dunkel wurde, fuhren sie zurück zu Stones Häuschen. Vor dem schmiedeeisernen Gitter blieben sie noch ein paar Minuten lang im Auto sitzen.
    »Ich begleite Sie morgen«, sagte Chapman. »Wenn auch nur als moralische Unterstützung.«
    »Nein«, erwiderte Stone entschieden. »Das würde Ihrer Karriere schaden.«
    »Welcher Karriere?«
    Er sah sie an. »Wovon sprechen Sie?«
    »Friedman war nicht die Einzige, die ihre Anstellung verloren hat. Gestern erhielt ich eine Nachricht vom Home Office. Im Grunde befiehlt man mir, beim MI6 zu kündigen.«
    Stone musterte sie betroffen. »Das tut mir leid, Mary.«
    Sie zuckte mit den Achseln. »Ist vielleicht Zeit, etwas anderes zu versuchen. Nach diesem Versagen kann es ja nur noch bergauf gehen.«
    »Kann McElroy Ihnen nicht helfen?«
    »Nein. Er hat ebenfalls seine Blessuren davongetragen. Es liegt nicht mehr in seiner Hand.« Sie seufzte. »Ich habe keinen Zugang mehr zur Britischen Botschaft. Und man hat meine Kreditkarte gesperrt. Morgen Abend bekomme ich einen Rückflug in einer amerikanischen Militärmaschine nach London.«
    »Ich rate Ihnen, den Flug zu nehmen.«
    Sie musterte das Häuschen. »Haben Sie etwas dagegen, wenn ich heute Nacht hier schlafe?«
    »In Ordnung.«
    »Sollten Sie sich nicht für die Anhörung morgen vorbereiten? Ich könnte helfen.«
    »Ich werde einfach die Wahrheit sagen. Wenn ich mich vorbereite, macht das alles nur komplizierter.«
    »Sie werden sich mit allem auf Sie stürzen, was sie haben.«
    »Ich weiß.«
    »Glauben Sie, Sie überstehen das unbeschadet?«
    »Das bezweifle ich.«
    * * *
    Am nächsten Morgen standen sie früh auf und duschten nacheinander. Stone zog seinen einzigen Anzug an. Dann frühstückten sie am Imbisswagen der Bauarbeiter. Stone warf die Verpackung weg, leerte den Kaffeebecher und sah auf die Uhr.
    »Es ist Zeit.«
    »Ich bin bereit«, sagte Chapman.
    »Von Ihnen ist auf der Vorladung keine Rede. Man wird Sie nicht einlassen.«
    »Dann warte ich draußen.«
    »Das müssen Sie nicht.«
    »Doch, Oliver.«
    Das Verhör sollte im abhörsicheren Anhörungsraum des House Permanent Select Comitee on Intelligence stattfinden, dem ständigen Ausschuss für geheimdienstliche Aufgaben des Repräsentantenhauses. Der Raum befand sich ein paar Etagen tief unter der Erde, unterhalb der Rotunde des Kapitols. Der Zugang war allein durch einen geheimen Aufzug möglich. Sie nahmen ein Taxi und stiegen vor dem Haupteingang aus.
    »Konnten Sie schlafen?«, fragte Chapman.
    »Sehr gut sogar. Ich gewöhne mich an meinen Schreibtischstuhl.«
    »Ich habe nicht gut geschlafen.«
    »Ich fürchte, meine Pritsche ist Gewöhnungssache.«
    »Ja, wenn ich sie das nächste Mal benutze, muss ich vorher betrunken sein. Da habe ich wie ein Säugling geschlummert. Wissen Sie schon, was Sie sagen wollen?«
    »Die Wahrheit. Das sagte ich doch schon.«
    »Aber Sie brauchen einen Plan. Eine Strategie. Und nicht nur die Wahrheit. Die können Anwälte sofort verdrehen.«
    »Was schlagen Sie vor?«
    »Dass Sie Ihr Bestes getan haben. Sie sind ein kalkuliertes Risiko eingegangen, das auf den Bedingungen vor Ort basierte. Ein Dutzend Menschen waren tot. Die Untersuchung trat auf der Stelle. Sie mussten etwas tun. FBI und MI6 hatten sich zurückgezogen. Der Einzige, dessen Gefühle verletzt wurden, ist Riley Weaver. Und er hatte

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