Der Auftrag: Thriller (German Edition)
in diesem Fall absolut nichts erreicht. Außerdem bat man Sie zurückzukommen, um für sie zu arbeiten. Sie haben unter schwierigen Umständen Ihr Bestes gegeben. Und ich würde vor Beginn der Anhörung den Anwalt der Regierung zur Seite nehmen und erwähnen, dass Sie dem Komitee viele Dinge sagen können, von denen Weaver bestimmt nicht will, dass man sie erfährt.«
»Zum Beispiel?«
»Dass der NIC in einem internationalen Fall von Terrorismus dem FBI entscheidende Beweise vorenthält. Erinnern Sie sich noch an das Video aus dem Park? Außerdem würde es nicht schaden, ihn daran zu erinnern, dass Ihr Präsident auf Ihrer Seite war und vermutlich noch immer ist.«
»Also haben Sie letzte Nacht nicht schlafen können, weil Sie sich das alles ausgedacht haben?«
»Ich wollte nicht, dass Sie da drinnen in einen Hinterhalt geraten. Das haben Sie nicht verdient.«
»Vielen Dank. Ich glaube, ich nehme Ihren Rat an.«
Sie bemerkte die uniformierten Sicherheitsleute. »Hier hat man aber nicht viel Freiraum.«
»Dieses Gebäude steht auf der Wunschliste eines jeden Terroristen.«
Sie stiegen die Stufen zum Kapitol hoch, als ein uniformierter Beamter mit seinem schwarzen Bombensuchhund, einem Labrador, vorbeiging. Der Hund schnüffelte an Stones und Chapmans Knöcheln und ging weiter.
»Wenigstens ist das eine sichere Sache in einer unsicheren Welt«, bemerkte Stone.
»Stimmt. Was sagte Garchik noch einmal? Die Hunde spüren neunzehntausend verschiedene Explosivstoffe auf?«
»Und dass kein Gerät messen kann, wie fein eine Hundenase ist. Würde ich …«
Stone erstarrte.
Chapman blickte ihn an. Sie hielt die Tür für ihn auf. »Alles in Ordnung?«
Stone antwortete nicht. Er drehte sich auf dem Absatz um und rannte in die andere Richtung.
»Was haben Sie vor?«, rief Chapman ihm hinterher.
Sie ließ die Tür los und folgte ihm. Die plötzliche Unruhe in ihrer Umgebung ließ die Polizisten aufmerksam werden. Aber Stone hatte schon die Straße überquert, Chapman dicht auf den Fersen, bevor einer der Beamten reagieren konnte.
Chapman holte ihn ein und griff nach seinem Arm. »Ich hätte nicht geglaubt, dass Sie sich vor Ihrer Anhörung drücken wollen. Bringen Sie es doch einfach hinter sich.«
»Es geht nicht um die Anhörung, Mary.«
»Was dann?«
»Es sind die Hunde!«
»Was ist damit? Wo wollen Sie überhaupt hin?«
»Wo alles anfing.«
»Da waren wir schon!«
»Dieses Mal ist es etwas anderes. Vertrauen Sie mir!«
KAPITEL 83
Stone schloss die Augen und versetzte sich zurück zu diesem Abend. Das zweite Mal innerhalb von vierundzwanzig Stunden fügte er die Einzelteile im Kopf zusammen, aber dieses Mal waren die Bilder viel lebhafter. Er wusste genau, dass es seine letzte Chance war.
Zuerst Friedman auf der Bank. Sie döste und plauderte dann mit einem angeblichen Liebhaber am Telefon. Dann Alfredo Padilla mit Jogginganzug und iPhone, der den Park von Nordosten betrat. Als Nächster lungerte Fuat Turkekul an der Nordwestseite des Parks herum und studierte eine Statue, obwohl er eigentlich darauf wartete, mit Friedman Kontakt aufnehmen zu können. Schließlich rief sich Stone seine eigenen Schritte ins Gedächtnis zurück. Er hörte wieder die sich nähernde Autokolonne, setzte sich in Bewegung und musterte die anderen Menschen im Park.
Der britische Agent in der Tarnjacke, der anscheinend wie auf Treibsand ging. Er befand sich hinter Stone, als jemand das Feuer eröffnete. Jetzt schlug Stone die Augen auf und blickte nach Norden, in Richtung Hay-Adams-Hotel und darüber hinaus. Glitt eine Etage nach der anderen hinauf, bis sein Blick den Standort der Schützen erreichte. Das Regierungsgebäude. Er wusste nicht, wie sie hereingekommen waren, aber sie hatten es geschafft. Sie wollten, dass Stone auf Dinge stieß, die wie die Wahrheit aussahen, es aber nicht waren. Aber es war keineswegs ihre Absicht gewesen, dass er die Verbindung zu dem Regierungsgebäude herausfand. Unbewusst war er nach rechts gegangen statt nach links, wie der Gegner es ursprünglich erwartet hatte. Deshalb hatte man kurz darauf den Versuch unternommen, ihn und Chapman zu töten.
Was bedeutet, dass sie immer alles unter Beobachtung hielten.
Wieder schloss Stone die Augen und stellte sich vor, wie die erste Kugel wenige Meter links von ihm einschlug. Gefolgt von weiteren Geschossen, die den Boden umpflügten. Überall jaulten Einschläge. Er hatte sich auf den Bauch geworfen. Hinter ihm war der Brite seinem Beispiel gefolgt.
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