Der Auftrag: Thriller (German Edition)
Veranstaltungen im Lafayette Park der Geheimhaltung unterworfen. Zumindest hoffte er das.
Nach einer halben Stunde atmete er erleichtert auf. Er druckte das Dokument aus, und die beiden einzeilig geschriebenen Seiten landeten im Auffangkorb des Druckers. Caleb studierte sie. Es gab viele Veranstaltungen. An einigen würden richtige Washingtoner Schwergewichte teilnehmen. Falls sein Freund hoffte, die Suche mit dieser Liste eingrenzen zu können, würde das nicht einfach sein, das war Caleb sofort klar.
Er verstaute die Seiten in seinem Aktenkoffer und machte sich wieder an die Arbeit.
KAPITEL 42
Gegen fünfzehn Uhr trafen Annabelle und Reuben in Pennsylvania ein. Zuerst fuhren sie zur Keystone Tree Farm. Noch immer war die Firma vom FBI besetzt. Überall standen Barrikaden und schwarze SUV. Nicht zu vergessen State Troopers aus Pennsylvania, die die Bundesagenten unterstützten.
»Das ist keine Überraschung«, sagte Annabelle, die am Steuer saß. »Dieser Laden wird noch einige Zeit aus dem Spiel sein. Fahren wir weiter.«
»Willst du es beim Trailerpark versuchen?«, fragte Reuben.
»Könnten wir machen, aber ich fürchte, das ist ein genauso abgesperrter Tatort wie der hier.«
So war es auch. Überall nur Cops und FBI-Leute. Die Zugangsstraße zum Trailerpark war gesperrt.
»Willst du dich mit einem Bluff reinmogeln?«, fragte Reuben. »Wenn wir behaupten, dort zu wohnen …«
»Irgendetwas sagt mir, dass das viel zu riskant ist. Ich habe eine andere Idee.«
»Gut, weil Oliver Informationen will und ich mir nicht sicher bin, wie wir sie beschaffen sollen.«
»Irgendeine Möglichkeit gibt es immer, Reuben. Wir müssen sie nur finden.«
Um sechzehn Uhr dreißig an diesem Nachmittag hatte Annabelle sie gefunden. Sie parkten in Nähe der Baumschule und beobachteten, wie ein Pick-up mit vier der dort beschäftigten Latinos vom Gelände fuhr.
»Feierabend«, meinte Reuben.
»Nein. Ich bezweifle, dass man im Moment dort viel tun kann. Vermutlich haben die Feds alle verhört und dann gehen lassen. Sollten sie versuchen, die Gegend zu verlassen, dürften sie es vermutlich schwer bereuen. Wollen doch mal sehen, ob man sie beobachtet.«
Der Pick-up bog auf die Straße ein und jagte los. Sie warteten dreißig Sekunden, aber kein Wagen folgte ihnen.
Annabelle legte den Gang ein. »Okay, die Feds sind vertrauensselig, aber wir nicht.«
»Was glaubst du, wohin sie wollen?«
»In dieser Richtung liegt eine Bar. Hoffen wir, dass sie nach dem Verhör die Happy Hour genießen.«
Tatsächlich hielt der Wagen vor der Bar. Annabelle und Reuben warteten, bis die Männer sie betreten hatten, bevor sie ausstiegen.
»Sprichst du Spanisch?«, fragte Reuben.
»Ja. Ich habe längere Zeit in L. A. gelebt. Und du?«
»Besser Vietnamesisch als Spanisch.«
»Dann bestell dein Bier auf Englisch und überlass mir das Reden.«
»Und meine Rolle?«
»Falls jemand, der uns nicht interessiert, mich anmacht, werde ihn los.«
»Na toll. Es ist wirklich schön, meine geschulten Fähigkeiten einsetzen zu können.«
Die vier Latinos hockten an einem Tisch, Bierflaschen in Händen. Sie unterhielten sich leise und warfen verstohlene Blicke auf die anderen Gäste.
Annabelle und Reuben wählten einen Tisch in ihrer Nähe, dann warf Annabelle Geld in die Jukebox. Auf dem Rückweg ließ sie ihre Autoschlüssel fallen. Einer der Latinos bückte sich und hob sie auf. Als er ihr die Schlüssel gab, bedankte sie sich auf Spanisch. Dann zog sie eine Karte aus der Tasche und fragte ihn nach dem richtigen Weg, erklärte, dass sie und ihr Freund zu einer Baumschule wollten. Sofort erzählte der Latino, dass er und seine Freunde in dieser Baumschule arbeiteten.
Annabelle lächelte und nahm sich einen Stuhl, um sich dazuzusetzen. Sie gab Reuben ein Zeichen, auf seinem Platz zu bleiben. »Wir wollen ein Dutzend Zypressen kaufen. Man hat uns gesagt, dass man bei Ihnen schöne Bäume bekommt. Ich arbeite für einen Landschaftsgärtner in Delaware.« Das alles sprudelte sie in einem Schwall Spanisch hervor, was den Arbeitern anscheinend die Anspannung nahm.
Der Mann erwiderte, sie hätten tatsächlich solche Bäume vorrätig; Annabelle könne sie aber nicht bekommen.
»Warum nicht?«
Er erklärte, was geschehen war.
»Oh Gott!«, rief sie aus. »Das ist ja schrecklich! Natürlich stand es in der Zeitung, aber da fehlte der Name der Baumschule. Ich wäre nie auf den Gedanken gekommen, dass das Ihr Arbeitsplatz ist. Ich hoffe, man hat die
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