Der Auftrag: Thriller (German Edition)
Täter erwischt.«
Alle am Tisch schüttelten den Kopf.
»War dieser John Kravitz Ihr Freund? Ich sollte mich dort an ihn wenden. Man hat man mir doch tatsächlich seinen Namen gegeben, als ich losfuhr.«
Kravitz war kein enger Freund der Latinos gewesen, und die Arbeiter schienen noch immer nicht glauben zu können, dass er mit dem Bombenanschlag in Washingtons zu tun gehabt haben sollte.
»Das ist wirklich schade«, meinte Annabelle.
Ein anderer Mann meldete sich zu Wort. Er hielt John Kravitz für unschuldig.
»Aber ich habe in den Nachrichten gehört, dass man bei ihm Material für eine Bombe gefunden hat«, erklärte Annabelle. »Das ist eine ernste Sache.«
Es wurde nicht ersichtlich, ob der Sprecher ebenfalls davon gehört hatte. Auf jeden Fall beharrte er auf Kravitz’ Unschuld.
»Waren Sie denn alle da, als diese Leute umgebracht wurden?«
Sie nickten.
»Das muss ja schrecklich gewesen sein. Sie müssen viel Glück gehabt haben, dass man Sie nicht auch ermordet hat.«
Alle waren draußen auf dem Feld gewesen. Hatten weder etwas gehört noch gesehen.
»Die Polizei hat Sie doch bestimmt verhört«, sagte Annabelle.
Die mürrischen Blicke der Latinos bestätigten das.
»Tja, sieht wohl so aus, als würden die Täter damit durchkommen. Wirklich schlimm«, sagte sie langsam, um zu sehen, welche Reaktion es auslöste. Einer der Männer flüsterte dem ersten Sprecher etwas zu. Der Latino blickte Annabelle an.
»Die Polizei hat nicht nach dem Basketballkorb gefragt?«, fragte er dann.
»Basketballkorb?« Annabelle täuschte Unwissen vor, obwohl Stone ihr von dem fehlenden Korb erzählt hatte.
»An einem der Gebäude war ein Basketballkorb angebracht. Mittags haben wir dort eine Runde Ball gespielt. John auch manchmal. Er war ein guter Spieler.«
»Und was ist mit dem Korb passiert?«
Der Mann blickte seinen Kollegen an, der ihm zugeflüstert hatte.
»Was ist denn?«, fragte Annabelle unschuldig.
»Miguel hat an diesem Abend etwas gesehen.«
»An welchem Abend?«
»Der Abend, bevor sie alle umgebracht wurden. Er ging noch mal zurück, weil er seinen Pullover vergessen hatte.«
»Und was hat er gesehen?«
»Wie jemand den Basketballkorb abmontierte.«
»Den Korb abmontierte? Hat Miguel gesehen, wer das war?«
»Nein. Aber es war nicht John. Der Mann war kleiner. Und älter. Dann kam noch ein anderer Mann. Noch ein Fremder. Sie unterhielten sich.«
»Konnten Sie die Männer verstehen, Miguel?«
Miguel schüttelte den Kopf. »Sie unterhielten sich in einer seltsamen Sprache.«
»Haben Sie mit ihnen gesprochen?«
»Nein. Ich hatte Angst. Ich versteckte mich hinter einem anderen Gebäude.«
»Haben Sie das der Polizei erzählt?«
»Die haben nicht gefragt.«
»Okay«, sagte Annabelle. »Dann werde ich meine Bäume wohl woanders kaufen müssen. Danke.«
Sie kehrte zu Reuben zurück und erzählte ihm, was er nicht mitbekommen hatte.
»Sie montierten einen Basketballkorb ab. Und benutzten eine seltsame Sprache, hm?«
»Offensichtlich war es kein Spanisch.«
Als sie die Bar verließen, folgte ihnen ein Mann, der neben der Jukebox sein Bier getrunken hatte. Als sie losfuhren, fuhr er ebenfalls los. Dann drückte er die Schnellwahltaste seines Handys und sagte irgendetwas.
Eine halbe Meile entfernt fuhr ein weiterer Wagen los und schlug die Richtung ein, in die Annabelle und Reuben fuhren.
KAPITEL 43
Stone saß an einem Schreibtisch in Mary Chapmans Räumen in der Britischen Botschaft und lauschte dem Rauschen der Dusche. Eine Minute später verließ sie nur mit einem weißen Bademantel bekleidet das Badezimmer. Mit einem Handtuch trocknete sie sich das Haar ab.
»In Ihrer Gesellschaft ist es wirklich schwer, mal eine verdammte Nacht durchschlafen und regelmäßig duschen zu können«, sagte sie.
»Das liegt sicher am Zeitunterschied«, erwiderte er, den Blick auf Dokumente auf dem Tisch gerichtet. Gelegentlich schaute er auf den eingeschalteten Laptop daneben. Dann sah er sich in dem Zimmer um. »MI6 sorgt ja gut für seine Agenten.«
»Die Britische Botschaft ist für ihre erstklassige Unterbringung bekannt«, erwiderte Chapman, wobei sie auf der Couch Platz nahm. »Und ein Hotel ist einfach nicht zu gebrauchen, wenn man mit Verschlussdokumenten arbeitet und einen Laptop mit streng geheimen Daten mit sich herumschleppt.« Sie stand wieder auf. »Geben Sie mir eine Sekunde, um mich anzuziehen, dann trinken wir einen Tee.«
Sie verließ das Zimmer. Das Geräusch sich öffnender
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