Der Auftrag: Thriller (German Edition)
beteiligen, Agent Chapman«, sagte Stone. »Das ist mein Plan und damit auch meine Verantwortung. Ihr Chef wird vollstes Verständnis dafür haben, sobald ich mit ihm gesprochen habe. Dann können Sie sich problemlos aus der Sache zurückziehen.«
»Und dann? Dann wird mein Hintern einfach wieder nach merry old England verschifft?«
»So ähnlich.«
»Das glaube ich kaum. Unerledigte Dinge machen mich wahnsinnig.«
Stone lächelte. »Das kann ich verstehen.«
Sie beugte sich vor. »Also, wo fangen wir an?«
»Mit einem Plan, einem sich ständig weiterentwickelnden Plan, bei dem aber niemand zu Schaden kommt«, sagte Stone ernst.
»Ich glaube nicht, dass du oder sonst jemand das garantieren kann, Oliver«, meinte Annabelle.
»Dann zumindest ein Plan, der euch allen den bestmöglichen Schutz bietet.«
»Klingt nicht besonders unterhaltsam«, meinte Reuben.
Chapman musterte ihn interessiert. »Also sind Sie bereit, für die Sache zu sterben?«
Trotzig erwiderte er ihren Blick. »Ich bin bereit, für meine Freunde zu sterben.«
»Es gefällt mir, wie Sie denken, Reuben«, sagte Chapman und zwinkerte ihm zu.
»An mir gibt’s noch viel mehr, das einem gefällt, MI6.«
Caleb hatte die Diskussion mit wachsendem Unmut verfolgt. »Können wir nun etwas tun oder nicht?«, wollte er wissen.
»Ja«, sagte Stone. »Ich habe für jeden von euch eine Aufgabe, die sich auf eure jeweiligen Stärken gründet.«
Caleb wandte sich Chapman zu. »Normalerweise bekomme ich die gefährlichen Sachen.«
»Tatsächlich?« Sie sah amüsiert aus.
»Das ist mein Schicksal. Sie sollten mal zusammen mit mir Auto fahren. Ich glaube, das würde alles erklären. Ich bin ein echter Draufgänger. Fragen Sie Annabelle.«
»Oh ja«, sagte Annabelle. »Wenn Sie den Verstand verlieren wollen, brauchen Sie nur mit unserem kleinen Raser hier über Landstraßen zuckeln, während er, ohne Luft zu holen, über irgendwelche toten Schriftsteller doziert, die keiner außer ihm kennt.«
»Hört sich lustig an«, erwiderte Chapman. »Als würde man sich selbst den Arm abnagen, weil man nichts Besseres zu tun hat.«
»Caleb«, übernahm Stone wieder das Gespräch, »ich möchte, dass du in der Bibliothek sämtliche Veranstaltungen recherchierst, die im nächsten Monat im Lafayette Park stattfinden sollen.«
Caleb wurde knallrot, was Chapmans Lippen amüsiert zucken ließ. »Dazu nehme ich aber mindestens zwei Maschinenpistolen mit, mein Freund.«
Stone teilte auch den anderen ihre Aufgaben zu. Annabelle umarmte ihn, bevor sie gingen.
»Schön, wieder da zu sein, wo wir hingehören.«
Chapman ging als Letzte. »Ich treffe Sie in drei Stunden im Park«, sagte Stone zu ihr.
»Vertrauen Sie diesen Leuten?«
»Blind.«
»Wer sind sie? In Wirklichkeit.«
»Der Camel Club.«
»Camel Club? Was ist das?«
»Das Wichtigste in meinem Leben«, antwortete Stone. »Leider hatte ich das eine Zeit lang vergessen.«
KAPITEL 41
»Agent Garchik, Sie sehen verwirrt aus.«
Stone und Chapman gesellten sich zu dem ATF-Agenten, der hinaus in den Park blickte.
Er drehte sich zu ihnen um. »Das mit Tom Gross tut mir sehr leid«, sagte er, als sie ihn erreicht hatten. »Er schien ein anständiger Kerl zu sein.«
Stone nickte, während Chapman nur die Stirn furchte. Sie war ungekämmt und sah aus, als hätte sie in ihren Sachen geschlafen. Was sie zwei Stunden lang tatsächlich getan hatte. Stone hingegen hatte sich rasiert, geduscht und Hose und Hemd gebügelt.
»Und er glaubte, von den eigenen Leuten beobachtet zu werden. Haben Sie dieses Gefühl auch?«, fragte er.
Nervös blickte Garchik sich um. »Wie haben Sie das erraten?«
»Ich stelle mir das Unwahrscheinliche vor, dann gehe ich einen Schritt weiter zum praktisch Unmöglichen und stoße dabei oft auf die Wahrheit, vor allem in dieser Stadt.« Stone musterte den Mann. Garchiks Augen waren blutunterlaufen, und seine Kleidung war genauso zerknittert wie Chapmans. »Aber Ihnen macht noch mehr zu schaffen, nicht wahr?«
»Sie haben damit angegeben, Sie könnten uns im Handumdrehen verraten, um was für eine Bombe es sich handelte«, fügte Chapman hinzu. »Seitdem haben wir nichts von Ihnen gehört. Hat Ihre funkelnagelneue Technik Sie im Stich gelassen?«
»Können wir uns woanders unterhalten? Dieser Ort macht mich langsam nervös.«
Zusammen gingen sie ein paar Blocks weiter zu einem Bagelladen. Stone und Chapman bestellten jeder einen großen Kaffee. Garchik verknotete Rührstäbchen und
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