Der Auftrag: Thriller (German Edition)
noch immer mit seinem Auftrag beschäftigt. Caleb ist zu Hause. Ich habe Harry gesagt, er soll besonders aufmerksam sein, und Caleb soll in seinen vier Wänden bleiben.«
»Gut. Und jetzt erzähl uns, was in Pennsylvania passiert ist.«
Annabelle berichtete, was in der Bar und danach geschehen war. Als sie Stone den genauen Ort des Überfalls beschrieb, eilte er los, um einen Anruf zu machen. Als er zurückkam, erzählte sie weiter. »Nachdem ich Reuben gefunden hatte, gingen wir zurück zur Straße. Ein Kerl in einem Truck hielt an. Er stellte keine Fragen und ließ uns hinten aufspringen. Ich konnte die Blutung stoppen, hatte aber Angst, dass Reuben das Bewusstsein verliert. Der Fahrer hat uns an einem Mietwagenverleih abgesetzt. Ich habe uns einen neuen Wagen beschafft und bin so schnell wie möglich zurück in den DC gefahren. Ich wollte Reuben zum Arzt schaffen, aber er ließ es nicht zu. Sagte, wir müssten zu dir und dir diese Waffe zeigen.«
»Hast du einen von denen genau sehen können?«
Annabelle holte tief Luft. »Nicht genau, aber einer ihrer Wagen kippte um. Wir müssen welche von ihnen verletzt oder getötet haben. Falls du Leute hinschicken kannst, sollen sie sich das ansehen. Ich habe dir die Stelle ja schon beschrieben.«
»Ich habe den Anruf bereits gemacht«, sagte Stone. »Sie sind schon dorthin unterwegs.«
Zwanzig Minuten später erhielt er einen Anruf. Er hörte zu, stellte ein paar Fragen und steckte dann das Handy ein.
»Der Wagen ist weg.«
»Das kann nicht sein. Er hat sich überschlagen. Ich hab’s gesehen. Fahrer und Beifahrer müssen verletzt sein. Vielleicht wurden sie sogar getötet.«
»Aber das lässt sich alles in weniger als einer halben Stunde aufräumen. Man hat ein paar Patronenhülsen und Abdrücke im Boden gefunden, wo der Wagen sich überschlagen hat, und ein paar Trümmerteile, aber das war’s auch schon.«
Annabelle schüttelte den Kopf. »Diese Leute sind gut.«
Stone warf Chapman einen Blick zu. »Ja. Sie räumen wirklich ordentlich hinter sich auf.«
»Maschinenpistolen«, sagte die britische Agentin. »Schweres Geschütz. Und Reuben hatte was? Eine Pistole?«
»Ja. Aber er sagte, er würde tun, was auch du tun würdest, Oliver. Unberechenbar sein. Also wartete er, bis sie nachluden, dann stürmte er auf sie los. Ich schätze, damit haben sie nicht gerechnet.« Annabelle erschauderte und stöhnte auf. »Ich war sicher, dass er stirbt.«
Stone drückte ihre Hand. »Aber das ist nicht passiert. Die Ärzte sagen, er kommt wieder in Ordnung. Er ist nur für eine Weile außer Gefecht gesetzt.«
»Muss das Krankenhaus das nicht den Behörden melden, weil es eine Schusswunde ist?«, fragte Annabelle.
Stone zog seine Dienstmarke aus der Tasche und hielt sie in die Höhe. »Nicht, nachdem ich die hier gezeigt und denen gesagt habe, dass Reuben mit mir zusammenarbeitet.«
»Oh.«
»Aber wenn die Burschen Russen waren … wie passt das zu dem, was wir heute Abend entdeckt haben?«, wollte Chapman wissen.
Annabelle blickte sie mit weit aufgerissenen Augen an. »Was habt ihr denn entdeckt?«
Stone erzählte ihr, dass die Schüsse im Park möglicherweise aus einem Regierungsgebäude gekommen waren. »Es wird renoviert, also steht es leer, trotzdem sollte es gesichert sein. Wir haben mit den Sicherheitsleuten dort gesprochen. Keiner von ihnen erinnerte sich daran, dass an dem besagten Abend jemand das Gebäude betreten hat, vor allem keiner mit automatischen Waffen.«
»Gibt es denn nur einen Zugang?«, fragte Annabelle.
»Die Frage habe ich denen auch gestellt. Falls man eine Schlüsselkarte mit der erforderlichen Zugangsberechtigung hat, wohl nicht. Damit kann man auch noch andere Eingänge benutzen.«
»Wissen wir, ob das der Fall ist?«
»Das wird gerade überprüft«, sagte Stone. »Aber ich bin da nicht sehr optimistisch.«
»Warum?«
»Man wird die Karte gestohlen oder geklont oder sonst was haben. Und doch ergibt sich daraus die nächste Frage. Warum sich die ganze Mühe machen, Beweismittel im Hay-Adams zurückzulassen, statt von dort aus zu schießen? Was hat das Bürogebäude, das das Hotel nicht hat?«
»Das Gebäude steht leer. Das Hotel nicht«, meinte Annabelle.
»Aber sie mussten trotzdem zum Dachgarten. Und der stand an diesem Abend leer. Nein, sie wollten, dass wir glauben, sie wären im Hotel gewesen. Sie brauchten dieses Gebäude. Warum?«
»Nur eine weitere Frage auf der Liste der anderen Fragen, auf die wir keine Antwort haben«,
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