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Der Auftrag

Der Auftrag

Titel: Der Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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der Legion standen bereit, um mit jenem Konvoi zu ziehen . aber sie wurden zum Wachdienst am Golf von Mexiko eingeteilt.«
    St. James blickte auf das Papier.
    »General Élie-Frédéric Forey hat es so formuliert: >Ich zog es vor, anstelle von Franzosen Ausländer zur Bewachung der äußerst ungesunden tropischen Zone von Vera Cruz bis Córdoba abzustellen, wo … die Malaria regiert.<«
    St. James grinste. »Klingt irgendwie vertraut, wie?«
    Brüllendes Gelächter gab ihm Recht. Der Legion waren schon immer die unangenehmsten Aufgaben zugeteilt worden, und bis jetzt zumindest war sie auch immer bereit gewesen, diese Aufgaben zu übernehmen. Er wartete, bis es wieder still wurde.
    »Und so kam es, dass der kommandierende Offizier der Legion, ein Colonel namens Pierre Jeanningros dem Kon-voi zwei Kompanien mit durch Krankheit stark verringerter Einsatzstärke entgegenschickte, um ihn zu seinem Stützpunkt auf dem Chiquihuite-Berg zu eskortieren.
    Zwei Tage später brachte ein Späher beunruhigende Nachrichten. Einige Bataillone Infanterie und Kavallerie sowie lokale Guerillakämpfer beabsichtigen, den Konvoi zu überfallen. In der Hoffnung, die Katastrophe abzuwenden, schickte Jeanningros eine weitere Kompanie auf die Straße, um den Konvoi zu warnen oder den Feind zu stellen. Er wählte die Dritte Kompanie des Ersten Bataillons, die über keine dienstfähigen Offiziere verfügte.
    Deshalb meldete sich Captain Jean Danjou, ein Mitglied des Stabes, freiwillig, um die Patrouille zu führen. Zwei Subalterne erboten sich mitzukommen. Bei einer normalen Kampfstärke von hundertzwanzig Mann waren nur zweiundsechzig einsatzfähig.«
    St. James ließ erneut den Blick über die versammelten Soldaten schweifen und wusste, dass diese Geschichte, obwohl die meisten von ihnen sie schon unzählige Male gehört hatten, sie in ihren Bann zog. Ähnliche Gefechte hatten seit Camerone stattgefunden und würden auch weiter stattfinden. Und das nächste würde vielleicht sie betreffen. Er atmete tief durch.
    »Die Kompanie zog vor Anbruch der Morgendämmerung am 30. April ab und marschierte in Richtung Küste. Sie kamen in der Dunkelheit gut voran und erreichten noch vor Beginn der Dämmerung einen Posten, der von den Grenadieren des Bataillons besetzt war. Nachdem sie Kaffee und etwas Schwarzbrot zu sich genommen hatten, brachen sie wieder auf.
    Danjou setzte seine Männer kurz vor Anbruch der Dämmerung in Marsch, und das war gut so, denn der Tag versprach äußerst heiß zu werden.
    In den nächsten paar Stunden kamen sie durch mehrere Ansiedlungen. Eine dieser Siedlungen war eine Ansammlung baufälliger Hütten, die sich Camerone nannte.
    Danjou, ein Veteran des Krimkrieges, führte die Truppe. Wenn jemand sie beobachtet hätte, hätte er wahrscheinlich festgestellt, dass er die linke Hand bei einem Unfall verloren hatte und man sie durch ein handgeschnitztes hölzernes Replikat ersetzt hatte. Doch das behinderte ihn nicht beim Marschieren.
    Die Legionäre erreichten gegen sieben Uhr morgens Palo Verde. Niemand war zu sehen. Sie kochten Kaffee und waren dabei, ihn zu trinken, als Danjou eine sich nähernde Staubwolke bemerkte. Diese Wolke konnte nur eines bedeuten - Reiter, und zwar eine ganze Menge.
    >Aux armes!<, schrie Danjou.
    Die Kompanie verfügte über keinerlei Deckung, also zog sie sich in Richtung auf Camerone zurück und suchte dort nach geeignetem Terrain, um sich dem Feind zu stellen.«
    St. James blickte auf und fuhr, ohne auf das Papier zu sehen, fort. »Ein Schuss peitschte, und ein Legionär fiel. Sie stürmten eine baufällige Hazienda, aber der Heckenschütze war entkommen. Danjou sammelte seine Männer und schickte sie zu einem nahe gelegenen Dorf. Aber der Schuss hatte einen Trupp mexikanischer Kavallerie auf sie aufmerksam gemacht. Sie kamen im Galopp angestürmt.
    Danjou riss den Degen aus der Scheide. >Ein Karree
    bilden. Feuerbereitschaft!<
    Die Mexikaner teilten sich in zwei Gruppen und näherten sich langsam. Als sie auf sechzig Meter herangerückt waren, gaben sie ihren Pferden die Sporen und griffen an.
    Danjou gab seinen Männern Feuerbefehl, und dreißig Kugeln schlugen in die dicht gedrängt angreifenden Kavalleristen. Auf den nächsten Befehl peitschte eine zweite Salve. Kaum dass der Angriff am Karree der Legionäre zum Stillstand gekommen war, schickten sich die Mexikaner zum zweiten Angriff an.
    Die Mexikaner ließen sich Zeit, sich neu zu gruppieren. Das erlaubte es Danjou und seinen Männern,

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