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Der Auftrag

Der Auftrag

Titel: Der Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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Schiffs-Sprechanlage, und die überlebenden Menschen wurden aus dem Raum gezerrt.
    Norwood versuchte das Labyrinth scheinbar identischer Korridore ihrem Gedächtnis einzuprägen, verlor aber bald jegliche Orientierung.
    Mannschaftsmitglieder rannten in alle Richtungen, brüllten einander Befehle zu und taten die Vielfalt von Dingen, die man ihnen in ihrer Ausbildung beigebracht hatte.
    In all dem Durcheinander klar zu denken war schwierig, aber eines war sicher. Martin hatte es geschafft, einige Hudathaner zu töten, und auf diese Weise, ohne das zu wollen, die Xenophobie der Aliens noch verstärkt. Bis die Hudathaner wieder bereit sein würden, mit menschlichen Wesen zu verhandeln, würde viel Zeit vergehen, falls es überhaupt jemals dazu kam. Möglicherweise hätten sich dem noch andere Gedanken anschließen können, aber dazu war keine Gelegenheit mehr, als man sie in einen Lastenaufzug stieß und dort in eine Ecke drängte.
    Dann, nach ganz kurzer Fahrt, stieß, schob und zerrte man sie in einen Korridor, führte sie in ein kleines Abteil und kettete sie dort an ein paar an der Wand befestigte Ringe an.
    Baldwin wurde nackt ausgezogen und gezwungen, sich auf einen Stahltisch zu legen; dann wurde er festgeschnallt. Er sagte etwas auf Hudathanisch, und der Techniker antwortete zischend.
    Norwood hatte große Angst, gab sich aber alle Mühe, sich das nicht anmerken zu lassen.
    »Was geht hier vor?«, fragte sie.
    Baldwin bemühte sich um ein gleichmütiges Grinsen, schaffte es aber nicht, sondern sah eher krank aus.
    »Die Hudathaner glauben, dass man mit sofortiger Belohnung oder Bestrafung das weitere Verhalten verändern kann. Und da ich derjenige war, der Sie hierher gebracht hat, liegt die Verantwortung für Ihr Handeln bei mir.«
    »Was werden sie tun?«
    »Sie haben mich gezwungen, ein Implantat zu akzeptieren. Durch dieses Implantat können sie Lust oder Schmerz vermitteln.«
    Norwood dachte einen Augenblick darüber nach. »Sie verdienen Schmerz.«
    Baldwin nickte verständnisvoll. »Ja, aus Ihrer Perspektive ist das vermutlich so.«
    Der Techniker tippte an eines der Lichter auf seinem Schaltbrett.
    Baldwin schrie, sein Rücken spannte sich qualvoll und fing dann konvulsivisch zu zucken an.
    Norwood dachte an den Planeten in der Tiefe unter ihr, an die Menschen, die er getötet hatte, und versuchte sich über die Schmerzen zu freuen, die Baldwin litt.
    Aber die Schreie hörten nicht auf, und so sehr sie sich auch bemühte, ihr Mitleid für den Mann zu verdrängen, sie schaffte es nicht ganz.
    Grüße an alle Anwesenden und jene, die noch kommen werden. Im Hinblick auf das Gesetz vom 9. März 1831 und entsprechend dem Bericht unseres Staatssekretärs im Kriegsministerium haben wir angeordnet und befehlen wie folgt:

    Artikel 1
    Es wird eine Legion gebildet werden, die aus Ausländern besteht. Diese Legion wird den Namen Fremdenlegion tragen.
    Louis Phillippe, König der Franzosen
    Planet Algeron,
    Imperium der Menschheit
    Es war ein herrlicher Tag. Die Sonne stand hoch am Himmel, die Luft war kristallklar, und die Berge wirkten so nahe, dass St. James das Gefühl hatte, er müsse bloß die Hand ausstrecken, um sie berühren zu können. Die Türme von Algeron. So nannten sie die Naa, und sie verdienten einen majestätischen Namen. Einige der höchsten Gipfel ragten 25 000 Meter in den Himmel, höher als der Mount Everest auf der Erde oder der Olympic Mons auf dem Mars. Ein Bergmassiv so gewaltig und so schwer, dass es auf Terra durch die Erdkruste gesunken wäre.
    Aber Algeron war anders als die Erde. Ganz anders. Der
    größte Teil dieses Andersseins rührte daher, dass Algeron in zwei Stunden und zweiundvierzig Minuten eine volle Drehung um seine Achse vollführte. Eine Drehung, die so schnell war, dass die Zentrifugalkraft eine ungewöhnlich starke Ausbuchtung am Äquator erzeugt hatte.
    Tatsächlich war der Durchmesser des Planeten am Äquator mit 16 220 Kilometern um siebenundzwanzig Prozent größer als der der Erde, obwohl die Massen der beiden Planeten praktisch identisch waren. Dieser Umstand im Verein mit der Tatsache, dass der Durchmesser von Pol zu Pol nur 8720 Kilometer betrug und damit zweiunddreißig Prozent kleiner als der der Erde war, besagte, dass der Äquatorialdurchmesser Algerons fast doppelt so groß wie der Polardurchmesser war.
    Und an dem Punkt kamen die Türme von Algeron ins Spiel. Sie waren der höchste Punkt des die Welt umspannenden Wulstes und wogen dank des

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