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Der Auftrag

Der Auftrag

Titel: Der Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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ihre Reihen zu durchbrechen und zu den Mauern der verlassenen Hazienda vorzurücken.
    In dem Durcheinander, das sich daraufhin einstellte, gingen die Packtiere mit dem Großteil des Proviants, dem Wasser und der Munition der Legionäre verloren. Sechzehn Legionäre wurden getötet. Danjou hatte jetzt noch zwei Offiziere und sechsundvierzig Mann übrig.
    Unterdessen war die mexikanische Kavallerie durch örtliche Guerillakämpfer verstärkt worden, die sich in die Farm geschlichen hatten. Sie feuerten auf Danjou und seine Männer, als die auf die Stallungen zurannten oder hinter einer halb verfallenen Mauer Deckung suchten. Ein Sergeant namens Morzycki kletterte auf das Dach der Stallungen und meldete, dass sie von >hunderten von Mexikanern« umringt waren.
    Das Gefecht, das nun begann, wogte hin und her, und Perioden relativer Stille wurden plötzlich vom Feuer der Heckenschützen zerrissen.
    Unterdessen erfuhren drei Bataillone mexikanischer Infanterie, die etwa eine Stunde Marsch entfernt waren, von den Kämpfen und rückten in Richtung Camerone vor. Gegen halb zehn näherte sich ein mexikanischer Lieutenant mit der Parlamentärsflagge den Verteidigern und bot den Legionären eine ehrenhafte Kapitulation an. >Wir sind zweitausend«, sagte er.
    >Wir haben genug Munition<, antwortete Danjou. >Keine Kapitulation.< Jetzt ging Danjou von Mann zu Mann und forderte seine Soldaten auf, bis zum letzten Blutstropfen zu kämpfen, was die ihm auch versprachen.
    Zwei Stunden später wurde Danjou tödlich getroffen. Second Lieutenant Napoleon Villain, auf dessen Brust eine Tapferkeitsmedaille blitzte, übernahm den Befehl. Bis Mittag waren die beiden jüngsten Angehörigen der Kompanie, Jean Timmermans und Juan Reuss, tot.
    Eine Trompete ertönte, und Morzycki meldete, dass etwa tausend zusätzliche Soldaten eingetroffen waren, die alle mit amerikanischen Karabinern bewaffnet waren. Die Mexikaner forderten die Legionäre auf, sich zu ergeben, aber das wurde erneut abgelehnt.
    Gegen vierzehn Uhr traf eine Kugel Villain zwischen den Augen und tötete ihn sofort.
    Die Legionäre starben einer nach dem anderen. Unter ihnen waren Sergeant Major Henry Tonel, Sergeant Jean Germays, Corporal Adolfi Delcaretto, Legionnaire Dubois und der Engländer Peter Dicken. Die Überlebenden durchsuchten ihre Uniformen nach Munition, Proviant und Wasser.
    Um siebzehn Uhr waren noch neun Legionäre am
    Leben. Die Mexikaner hatten Verluste erlitten, die in die hunderte gingen.
    Als der Abend kam, türmten die Mexikaner trockenes Stroh außen an der Mauer auf und versuchten, die Legionäre auszuräuchern. Dichter Rauch quoll über die Mauer, und die Legionäre, die nichts mehr sehen konnten, feuerten auf Schatten. Wieder wurden sie zur Kapitulation aufgefordert, und wieder lehnten sie ab, worauf frische Truppen die Hazienda angriffen und Hunderte von Schüssen auf die Legionäre abgaben. Sergeant Morzycki fiel und drei weitere.
    Jetzt waren noch fünf Männer übrig: Second Lieutenant Mode, Corporal Main und die Legionäre Catteau, Constantin und Wenzel. Jeder Soldat hatte noch eine Kugel übrig.
    Mode setzte sich an die Spitze des Angriffs. Catteau versuchte, seinen Offizier zu schützen, und fiel mit neunzehn Kugeln im Leib. Mode wurde getroffen und schwer verwundet, aber Main, Constantin und Wenzel blieben unverletzt.
    Sie blieben wie im Boden verwurzelt stehen.
    Ein Colonel namens Cambas trat vor. >Sie werden sich jetzt ergeben.<
    >Nur, wenn wir unsere Waffen behalten und Lieutenant Mode behandeln dürfen<, sagte Main.
    >Männern wie Ihnen schlägt man nichts ab<, erwiderte Cambas.
    Kurz darauf führte man sie Colonel Milan vor. Er sah einen seiner Adjutanten an. >Wollen Sie sagen, dass dies die einzigen Überlebenden sind?<
    >]a, Colonel.<«
    St. James sah auf das Blatt, bemüht die spanischen Worte korrekt auszusprechen.
    »>Pero, no son hombres, son demonios!< (Das sind wahrhaft keine Männer, sondern Teufel!)
    Tage verstrichen, bis die Leichen begraben waren, und in der Zeit fand ein Bauer namens Langlais Danjous hölzerne Hand und verkaufte sie zu guter Letzt für fünfzig Piaster an General Bazaine.«
    Die Mauern von Fort Camerone waren hoch, hoch genug, um General St. James Stimme zurückzuwerfen, und es dauerte einen Augenblick, bis das Echo verhallt war.
    Die Sonne verschwand gerade hinter dem Horizont und war nur noch als ein orangeroter Fleck zu sehen.
    Von Gas gespeiste Fackeln an den drei Ecken der Festung flammten auf, und die Kapelle

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