Der Auftrag
sterben. Haben Sie irgendwelche letzten Worte?«
»Yeah. Fuckyou.«
»Nicht besonders originell, aber sicher von Herzen kommend«, sagte die Stimme ruhig. »Ihnen ist zweifellos bekannt, dass ein kleiner Prozentsatz der in diesem Raum exekutierten Straftäter für die Wiederbelebung und den Eintritt in die Legion ausgewählt werden. Möchten Sie sich um Wiederbelebung bewerben? Oder wählen Sie den sicheren Tod?«
Wie die meisten Leute in seiner Lage hatte Perez den sicheren Tod in Erwägung gezogen und sich dagegen entschieden. Irgendwo jenseits der Wände des Todesraums warteten andere Einrichtungen. Eine Medizintechnik, die so hoch entwickelt war, dass sie praktisch jeden wieder ins Leben zurückholen konnte, sofern er nicht besonders massive Verletzungen aufwies. Und ein Leben, selbst ein halbes Leben als Cyborg, war besser als der Tod.
Seine Stimme kam als Krächzen heraus. »Ich möchte mich um die Wiederbelebung bewerben.«
»Ihre Entscheidung ist registriert worden«, tönte die Stimme.
»Und jetzt werden Sie im Einklang mit dem imperialen Gesetz auf ähnliche Art und Weise exekutiert werden, wie
Sie Cissy Conners getötet haben. Eine Kugel in den Arm, dann eine in die Schulter und schließlich eine Kugel in die Brust. Haben Sie irgendwelche Fragen?«
Perez spürte etwas Warmes, das an seinem Bein hinunterrann. »Nein.«
»Möge Gott Ihrer Seele gnädig sein.«
Nur ein Wärter blieb zurück. Er trug einen vollen Körperpanzer, der ihn vor etwaigen Querschlägern schützen sollte. Er hatte eine langläufige Pistole Kaliber .22, die mit einem Laservisier, einem Reaktionsgriff und spezieller Munition ausgestattet war.
Er trat vor, hob die Pistole und zielte. Perez spürte, wie sich in Erwartung des Treffers jeder Muskel in seinem Körper spannte.
Der Wärter machte etwas mit dem Daumen, und Perez sah, wie auf seinem linken Bizeps ein roter Punkt erschien. Diesen Punkt zu sehen und genau zu wissen, wo die Kugel treffen würde, war mehr als er ertragen konnte.
»Oh, Gott, bitte nicht.«
Die Kugel traf seinen Arm, fetzte durch seine Muskeln und plattete sich an dem Stahlgitter ab. Das Geräusch -ebenso wie der Schmerz - kam den Bruchteil einer Sekunde nach dem Treffer.
Perez schrie, kämpfte gegen die Gurte an und verlor die Kontrolle über seine Blase. Der Urin spritzte immer noch über seine Füße, als der zweite Punkt an seiner Schulter sichtbar wurde. »Nein! Nein! N.!« Die Kugel ging durch, traf die Wand dahinter und plattete sich an dem härteren Metall ab.
Perez war immer noch dabei, den Schock zu verarbeiten und den Schmerz zu fühlen, als der Wärter sein Ziel wechselte.
Perez sah den Punkt über seine Brust wandern, langsamer werden und schließlich anhalten. Er fing zu schreien an, als die letzte Kugel traf.
Regen trommelte auf das Dach der Limousine und rann in kleinen Bächen an den Fensterscheiben herunter. Der Palast war ein Fleck aus hellem Licht, den die Statuen, die die Auffahrt säumten, und die über den Rasen verstreuten sorgfältig gestutzten Sträucher teilweise verdeckten.
Die Limousine warf eine Bugwelle auf, als sie in die Zufahrt einbog. Sergi Chien-Chu schüttelte betrübt den Kopf. Die Leute von der Wetterkontrolle taten ihm Leid. Jemand oder etwas hatte sich ausgerechnet den Abend, an dem der Imperiale Ball stattfand, ausgesucht, um Mist zu bauen. In einem Monat, allerhöchstem zwei, würden sie auf einem Eisplaneten Eiszapfen zählen oder auf einer Höllenwelt Sand sortieren. Der Imperator war nicht sehr nachsichtig, wenn es um Unfähigkeit ging - mit Ausnahme der seinen natürlich, die aber gewöhnlich unter die Rubrik »Pech« fiel.
Ein massiver von Säulen gestützter Vorbau ragte über die Einfahrt. Der Regen hörte auf, als die Limousine unter das schützende Dach glitt und zum Stillstand kam. Ein Lakai erschien und wartete, dass die Tür sich öffnete.
»Rufen Sie mich, wenn Sie wieder wegwollen, Sir. Ich warte auf dem Parkplatz.«
Die Stimme kam aus der Sprechanlage des Wagens und gehörte Chien-Chus Chauffeur/Leibwächter Roland Frede-ric. Er saß dreieinhalb Meter vor seinem Passagier und war hinter einer dicken schwarzen Plastiktrennwand unsichtbar.
Chien-Chu hüllte seinen recht stattlichen Körper in die lächerliche Toga und schickte sich an auszusteigen.
»Seien Sie nicht albern, Frederic. Fahren Sie nach Hause und gehen Sie schlafen. Ich nehme mir ein Taxi.«
»Tut mir Leid, Sir, aber das würde Madam mir nie verzeihen.«
»Und wenn ich es
Weitere Kostenlose Bücher