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Der Auftrag

Der Auftrag

Titel: Der Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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aber sie werden Sie nicht schützen.«
    »Wer sagt das?«
    »Das ist auch wieder so eine Sache, Colonel. Ihr Sprecher ist ein Mensch. Irgend so ein Typ namens Baldwin. Colonel Alex Baldwin.«
    Der Name klang irgendwie vertraut, aber Norwood wusste nicht, wo sie ihn einordnen sollte. »Ist ja großartig. Ein gottverdammter Verräter. Also, Colonel Baldwin, schön, dann rufen Sie eben an und sagen ihnen, dass ich zu ihnen unterwegs bin.«
    Alice nickte gehorsam. »Ja, Ma’am. Wird gemacht.«
    Norwood lächelte, weil sie wusste, dass er es wirklich tun wird. Ganz gleich wie Alice auch aussah, er war aufrichtig und verstand sein Geschäft wesentlich besser als eine ganze Menge Regulärer, die sie kannte.
    »Danke, Alice. Wie sieht’s mit den Nachrichtentorpedos aus?«
    »Sind vor zwei Stunden abgeschossen worden, ganz wie Sie befohlen haben«, erwiderte Alice. »Zweiundzwanzig in unregelmäßigen Abständen.«
    Norwood nickte. In Anbetracht der Tatsache, dass die Wissenschaftler bis jetzt noch keine Kommunikationsmethode entwickelt hatten, die schneller als ein Schiff war, hatte sie keine andere Wahl als Torpedos.
    Vielleicht würde einer der Flugkörper seinen Weg durch die Blockade der Hudathaner finden. Vielleicht würde ein Admiral sich lange genug von seinem oder ihrem Hintern erheben, um die Angelegenheit vor dem Imperator zur Sprache zu bringen. Und vielleicht würde der Imperator dann die richtige Entscheidung treffen.
    Aber wenn man bedachte, dass Worber’s World in der Randregion lag, und in Anbetracht der Tatsache, dass das Imperium im Augenblick nicht expandierte, sondern dabei war, ein wenig zu schrumpfen, hatte Norwood da ihre Zweifel.
    »Gut. Wir haben diesen Mistkerlen eine Chance gegeben … und das ist wesentlich mehr, als wir haben.«
    Alice nickte düster.
    »Major Laske wird das Kommando übernehmen, bis ich zurückkomme, und, Alice .«
    »Ja, Ma’am?«
    »Schnüren Sie Ihren verdammten Stiefel zu.«
    »Ja, Ma’am.«
    Alice bückte sich, um ihrer Aufforderung nachzukommen, und erinnerte sich dann daran, dass er jetzt eigentlich hätte salutieren sollen, und richtete sich wieder auf. Zu spät. Norwood hatte ihm bereits den Rücken zugewandt und war dabei, den Shuttle zu besteigen. Für eine so gewaltige Aufgabe sah sie schrecklich klein aus. Warum hatte er das eigentlich nicht schon früher bemerkt?
    Die Luke schloss sich hinter ihr, und Alice verspürte ein Gefühl der Leere in der Magengrube. Eine Stimme - er wusste eigentlich nicht, woher sie kam - sagte ihm, dass er sie nie wieder sehen würde.
    Schubaggregate brüllten, eine Million Dreck- und Kiesbrocken flogen seitlich weg, und der Shuttle hob sich. Norwood sah zum Fenster heraus und entdeckte Alice. Seine Mütze saß jetzt exakt auf seinem Kopf, sein Rücken so gerade, als ob er einen Ladestock verschluckt hätte, und seine Ehrenbezeigung war so perfekt wie aus dem Lehrbuch.
    »Da soll mich doch der Teufel holen. Er hat’s geschafft.«
    Der Pilot drehte den Shuttle um 180 Grad. »Haben Sie etwas gesagt, Colonel?«
    Norwood drehte am Einstellknopf ihres Headsets. »Nein, ich habe mit mir selbst geredet.«
    Der Pilot zuckte die Achseln, wusste, dass Norwood so weit hinten saß, dass sie nichts von ihm sehen konnte. Lamettaträger. Wer konnte sich auf die schon einen Reim machen?
    Der Shuttle flog über eine der sechs mächtigen Rampen hinauf, hielt inne, während die gepanzerten Türen sich auseinander schoben, und stieg dann senkrecht in die Höhe. Die Aliens verstanden sich inzwischen perfekt darauf, Flugzeuge in der unteren Atmosphäre abzuschießen, und deshalb ging er auf volle Energie.
    Der Andruck presste Norwood in das weiche Leder, das bis vor kurzer Zeit ausschließlich dazu gedient hatte, dem ziemlich ausladenden Gesäß eines Admirals Bequemlichkeit zu verschaffen. Mit Sicherheit wäre er nicht damit einverstanden gewesen, dass ein gewöhnlicher Colonel seine Privatgig benutzte, aber der Admiral war ebenso wie alle seine Ranggenossen unter dem Black Lake begraben und stand daher für irgendwelche Kommentare nicht zur Verfügung.
    Der Andruck ließ nach, und Norwood sah zum Fenster hinaus. Dies war das erste Mal seit dem ersten Angriff der Aliens, dass sie draußen war. Das Meiste, was es zu sehen gab, hatte sie schon früher gesehen, freilich aus zweiter Hand, via Satellit, Drohnen und Helmkameras. Jetzt war das viel unmittelbarer und demzufolge wahrhaft erschütternd.
    Der Shuttle hatte inzwischen eine Höhe von etwa

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