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Der Auftrag

Der Auftrag

Titel: Der Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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Raumschiffe in die Kammer beförderte, so wie man Patronen in ein Gewehr einschob - Raumschiffe, die eine beträchtliche Belastung für die Rampe darstellen würden, wenn sie in schneller Folge abgeschossen wurden.
    Seeger folgte dem anderen Borg über das stützende Gerüst nach unten und hielt inne, als die Frau vor ihm anhielt.
    »Sind Sie so weit?« Ihr Name war Marie, und sie hatte mehr als tausend Imperials dafür ausgegeben, um ihren Stimmsynthesizer neu programmieren zu lassen, damit sie wie eine berühmte Popsängerin klang, was ihr die Möglichkeit verschaffte, sich mit Gesangsdarbietungen in Bars ein paar Credits extra zu verdienen. Eine ganze Menge Typen hatten sich an sie herangemacht in der Hoffnung, über eine Dreambox bei ihr zu landen, aber keiner hatte es geschafft. Jedenfalls keiner, von dem er wusste.
    »Yeah«, erwiderte Seeger. »Roger.«
    »Okay.«
    Marie blickte nach oben auf den Punkt, wo die Bios damit beschäftigt waren, die Stahlstützen anzuschweißen. Laserbrenner spuckten blauweiße Energie, Kopflampen tanzten auf und ab, und ein Gitterwerk von sich kreuzenden Trägern teilte das Sternenfeld in ein Labyrinth aus Quadraten und Rechtecken. Sie schaltete vom Arbeitskanal der Legion auf die Frequenz, die alle anderen benutzten.
    »Hier Boden. Seid ihr für etwas Stahl bereit?«
    Eine männliche Stimme antwortete ihr. »Roger, Baby. Schick ihn rauf.«
    Maries Stimme war süß, aber eiskalt. »Ich heiße nicht >Baby<, du Arsch, und jetzt kommt dein Stahl.«
    Marie ging in die Knie. Seeger tat es ihr gleich, und dann richteten sich beide gleichzeitig auf. Weder von Schwerkraft noch von einer Atmosphäre behindert, jagte
    der Träger nach oben.
    Jemand - wer es war, wusste Seeger nicht genau -packte den Träger und zog ihn herein. Im exakt gleichen Augenblick, in dem ein Laserbrenner die Szene mit grellweißem Licht erhellte, schwebte etwas Rundes vorbei. Es bewegte sich langsam, als habe es jedes Recht, da zu sein, was vielleicht auch der Fall war. Und doch störte ihn etwas.
    Eine Ähnlichkeit zwischen dem Gegenstand und - ja, was eigentlich? Dann hatte er es: Schwebekapseln! Wie die auf seinem Heimatplaneten Elexor! Wie die, die die Hudathaner bei ihren Angriffen benutzten. Seeger sah dem Gerät nach und achtete darauf, dass seine Stimme leicht und beiläufig blieb.
    »Marie, geh auf F-5 .«
    Marie drehte sich zu ihm herum, konnte sich nicht vorstellen, weshalb er das verlangte, schaltete aber auf F-5. Es war eine Gefechtsfrequenz, verschlüsselt und theoretisch sicher.
    »Was ist denn?«
    »Erinnerst du dich an die Schwebekapseln? Wie die Geeks sie gelegentlich benutzen?«
    »Wer könnte das vergessen? Ich war dabei, als eines von den Dingern Salan in seiner eigenen Hirnbox gekocht hat.«
    »Na ja, jetzt ist Zeit zurückzuzahlen. Schau nach oben, links von der Railgun, es treibt nach rechts.«
    Marie sah hin. Ein Bio hätte nicht viel mehr als Laserbrenner und Kopflampen gesehen, aber als Cyborg war sie mit Sensoren ausgestattet und konnte, sobald sie wusste, wohin sie sehen musste, die Kugel von dem Metall rings um sie herum trennen. Dank Maries Infrarotsensoren, dem Lichtverstärkergerät und ihrer Verarbeitungskapazität sah die Kugel so aus, wie sie bei hellem Tageslicht ausgesehen hätte. Seeger hatte, von einer kleinen Ausnahme abgesehen, Recht.
    Das Ziel war tatsächlich eine Killerkapsel, nur dass sie eine Unzahl Sensorausbuchtungen hatte, wo sonst Waffentürme gewesen wären, und dass sie mattschwarz war.
    Das deutete auf einen Spion hin - oder was eben bei den Geeks diese Funktion erfüllte - und bedeutete, dass dieses Ding ihren ganzen Plan zum Scheitern bringen konnte. Ein Blick auf die Information, die es zurücktragen würde, und der hudathanische Kommandeur würde wissen, was die Menschen planten.
    »Du hast Recht gehabt, Seeg. Das ist ganz sicher ein Robo-Spion.«
    »Wir müssen das Ding wegputzen … und zwar schnell.«
    »Und was ist mit Lieutenant Umai?«
    »Mach keine Witze. Der braucht allein eine Stunde, um den Daumen aus dem Arsch zu ziehen. Nageln wir das kleine Miststück, solange es noch geht.«
    »Roger«, pflichtete Marie ihm bei. »Aber von hier unten können wir nicht darauf schießen, ohne die Railgun oder einen Bio zu treffen. Klettern wir hinauf.«
    Seeger nickte. »Du nimmst die rechte Seite … ich die linke.«
    »Roger.«
    Die beiden Cyborgs fingen zu klettern an. Bei der leichten Schwerkraft und in Anbetracht seiner beträchtlichen Kräfte kam Seeger

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