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Der Auftrag

Der Auftrag

Titel: Der Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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Warnung, nicht etwa eine Anklage sein.«
    Der Imperator sprang in die Höhe, packte eine waagerechte Stange und fing an, Klimmzüge zu machen.
    »Vor wem … grunz… wollen Sie mich warnen?«
    Scolari schluckte. Das war der Augenblick, vor dem sie Angst gehabt hatte. Der Augenblick, in dem sie die Wahrheit mit einer sorgfältig aufgebauten Lüge kombinierte und hoffte, dass der Imperator sie akzeptieren würde.
    »General Mosby, Hoheit.«
    Die Füße des Imperators krachten auf den Boden. Sie sah den Zorn in seinen Augen, als er sich zu ihr herumdrehte.
    »Falls das jetzt etwas Politisches ist, ein Versuch, den General zu diskreditieren, weil sie nicht mit Ihrer Strategie einverstanden ist, lasse ich Sie an der Fahnenstange vor Ihrem Hauptquartier aufknüpfen.«
    Scolari kämpfte die Angst nieder, die in ihr hochstieg. »Nein, Hoheit, niemals! Ich habe doch gesagt, dass ich keine Beweise habe, aber einen Verdacht und somit die Pflicht, ihn zu melden.«
    »Gut. Flüssigkeit ist wichtig, wissen Sie. Sie sollten jeden Tag wenigstens drei oder vier Glas Wasser trinken.«
    Scolaris Augen weiteten sich überrascht, aber sie hatte sich gleich wieder im Griff und kam auf ihr Thema zurück. »Danke, Hoheit. Obwohl wir über keine Beweise gegen General Mosby verfügen, wissen wir, dass sie mit den Ansichten der Kabale sympathisiert und sie vermutlich auch unterstützt.«
    Der Imperator wählte eine nicht ganz zwei Meter lange Stange, legte sie über seine Schultern und ließ seinen Oberkörper kreisen. »Kabale?«
    Scolari unterdrückte einen Seufzer. »Die geheime Gruppe, die massive Maßnahmen gegen die Hudathaner favorisiert, Euer Hoheit.«
    »Ja, natürlich«, sagte der Imperator nachdenklich, »und wer gehört dieser Kabale sonst noch an?«
    »Madam Dasser, Euer Hoheit.«
    »Dafür haben Sie Beweise?«
    »Ja, Hoheit. Wir konnten eine Anzahl mit Sendern ausgestatteter Mikrobots in ihre Villa einschleusen. Einer davon sieht wie ihre Lieblingsbrosche aus. Die hat sie gestern getragen. Ihre Gespräche ließen keine Zweifel an der Existenz der Kabale und daran, dass sie ihr angehört.«
    »Sie hat nichts über General Mosby gesagt?«
    »Nein, Hoheit.«
    »Und Chien-Chu?«
    »Nichts, soweit wir das wissen. Madam Dasser hat heute die Brosche nicht getragen, aber sie hat die Konferenz mit Chien-Chu verlassen und am Brunnen mit ihm gesprochen.«
    »Und?«
    Scolari zuckte die Achseln. »Und, nichts, Hoheit. Das Geräusch des Brunnens hat es unmöglich gemacht, ihr Gespräch zu belauschen.«
    Eine ganze Minute verstrich, ehe der Imperator antwortete. Scolari fürchtete schon, dass er das Thema ihres Gesprächs wieder vergessen hatte, und war dann erleichtert, als das nicht der Fall war. Der Imperator nahm die Stange von den Schultern und stützte sich darauf. »Meine Mutter hat mir für solche Situationen einen Rat gegeben. Sie hat gesagt, es sei am besten, die Leute reden zu lassen, denn dabei würden die meisten es belassen, aber stets zum Handeln bereit zu sein. Also sagen Sie mir … sind wir bereit zu handeln?« Scolari nickte grimmig. »Ja,

Hoheit, das sind wir.« Der Imperator lächelte. »Gut. Dann brauchen wir uns ja um nichts zu sorgen, oder?«
    … wenn du das Schwert des Feindes beiseite schlägt oder es abwehrst oder es nach unten zwingst, musst du das Gefühl in deinem Daumen und deinem Zeigefinger leicht verändern. In der Art und Weise, wie du das Schwert umfasst hältst, musst du mehr als alles andere darauf bedacht sein, den Feind zu schneiden.
    Miyamoto Musashi »Ein Buch von fünf Ringen« Standardjahr 1643
    11
    Legionsaussenpgsten NA-45-16/R,
    BENANNT »SPINDLE«,
    Imperium der Menschheit
    »Ich sage, es wird klappen«, erklärte Leonid Chien-Chu hartnäckig.
    »Und ich sage, es ist Blödsinn«, erwiderte Captain Omar Narbakov ruhig.
    Die Menschen standen auf der felsigen Oberfläche von Spindle und blickten zu dem elektromagnetischen Katapult auf, das allgemein als »Railgun« bezeichnet wurde. Es war riesengroß, und sein Ende verlor sich in der Schwärze des Weltraums.
    Die Idee war nicht neu. Das Konzept erforderte zwei leitfähige Schienen, eine Energiequelle und ein Projektil, das auf den Schienen ruhte und den Stromkreis schloss.
    Wenn man dann einen starken elektrischen Stromstoß lieferte, wie ihn die mächtigen Akkumulatoren von Spindle bereitstellten, würde es möglich sein, das Projektil nach vorne zu stoßen. Und sobald es einmal in Bewegung war, würde das Objekt über die ganze Länge der

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