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Der Auftrag

Der Auftrag

Titel: Der Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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Mühe kosten, und die restlichen Verteidigungsmaßnahmen lassen das nicht zu.«
    Leonid zuckte die Achseln. Der Anzug bewegte sich dabei kaum. »Na und? Sie haben großartige Arbeit geleistet, Omar, mehr als man eigentlich erwarten konnte, aber wir werden trotzdem verlieren. Den nächsten Angriff überleben wir vielleicht noch, möglicherweise auch den danach, aber am Ende werden die Geeks gewinnen.«
    Narbakov stand da wie eine Statue. Seine Stimme klang streng. »Dann werden wir sterben, wie die Männer in Camerone gestorben sind, in Dien Bien Phu und in der Schlacht der Vier Monde.«
    Leonid seufzte. »Ganz wie du willst, Omar. Aber ich beabsichtige zu überleben.«
    Ikor Niber-Ba stand auf der Plattform und sah sich in der Startbucht um. Sie war für diesen Anlass abgedichtet und unter Atmosphäre gesetzt worden. Die Piloten, die Crews, die Techniker und die Soldaten standen in langen Reihen vor ihm. Dahinter, im hinteren Bereich des riesigen Raums, warteten mehrere Reihen von Raumjägern, viele davon mit sichtbaren Kampfspuren, darauf weiterzukämpfen. Drei Robot Vid Cams standen um ihn herum bereit, ihre insektenähnlichen Körper waren unbewegt, ihre Objektive waren bereit, das, was jetzt geschehen würde, zu den anderen Schiffen zu übertragen. Dies war der Augenblick, in dem er sie mit der Vision des Sieges inspirierte, in dem er an ihre tief sitzenden, rassischen Ängste appellierte, in dem er sie zum Sieg motivierte. Aber die Worte waren davongeflogen, zu unbekannten Zielen, und hatten seine Sicherheit mitgenommen.
    Der Hudathaner räusperte sich. In dem riesigen Raum war es kaum zu hören. Das Problem lag nicht bei denen, die hier vor ihm standen, sondern bei jenen, die gestorben waren, jenen, deren Körper für alle Ewigkeit in ihren Anzügen durch die Schwärze des Raums trieben.
    Nicht um eine Festung zu überwältigen oder einen Planeten zu unterwerfen, sondern um den Menschen eine Substanz zu nehmen, die glitzerte, wenn sie dem Licht ausgesetzt war.
    Die Situation ergab einfach keinen Sinn, war ohne Bedeutung und hielt ihn doch wie mit eisigen Krallen fest. Ein Griff, der umso stärker war, seit die Moral angefangen hatte abzusacken, jetzt, wo seine Jägerpiloten ungebührlich vorsichtig geworden waren, jetzt, wo der Mythos der hudathanischen Unbesiegbarkeit in Stücke gegangen war. Die scheinbar endlosen Angriffe und die Verluste, die sie ständig erlitten, hatten Angst in die Herzen seiner Crew gebracht, und diese Angst musste er jetzt austreiben, ehe sie wachsen und gedeihen konnte.
    Niber-Ba verschränkte die Hände hinter dem Rücken und ließ den Blick über die Angetretenen schweifen.
    »Ihr habt eure Sache gut gemacht. Wieder und wieder habt ihr dem Tod ins Auge gesehen und ihm standgehalten. Und so soll es wieder sein. Noch einmal. Nicht zwei-, dreioder viermal, denn das ist nicht nötig. Ein einziger Schlag wird ausreichen, um allen Widerstand zu zermalmen, die Menschen in ihrem steinernen Grab einzuschließen, die Bedrohung auszurotten, die sie darstellen. Mit diesem Ziel werde ich alle unsere Schiffe und alle Kampfboote für den nächsten Angriff einsetzen. Unsere Robo-Spione ziehen schon jetzt über die Oberfläche des Asteroiden, und sobald ihre Berichte analysiert und überprüft sind, werden wir angreifen.«
    Ein Psycho-Offizier mit scharfen Augen spürte, wie die Zuversicht wieder wuchs, sah, wie die Hudathaner um ihn herum neuen Mut und neuen Stolz sammelten, und nutzte den Augenblick. »Ein Hochruf für Ikor Niber-Ba! Lang möge er das Kommando führen!«
    Der Hochruf wurde zum Kriegsschrei und ließ die Hülle des Schiffs erzittern. Niber-Ba spürte es, fühlte sich davon aufgeputscht und war ungeheuer froh. Niemand konnte sich Kriegern wie diesen in den Weg stellen. Niemand.
    Seeger wartete, bis der andere Cyborg in Position war, packte dann sein Ende des Stahlträgers und hob es an. Ebenso wie die fünfzehn anderen zuvor würde der Träger dazu dienen, die Bettungen der Railgun zu verstärken. Um sechs Sterntaucher zu starten und das in relativ kurzen Zeitabständen, würden alle bereitliegen müssen. Deshalb hatte Leonid Chien-Chu seine Arbeiter angewiesen, über der Stelle, wo die Rampe die Felsoberfläche des Asteroiden berührte, ein kompliziertes Gitterwerk zu errichten, und deshalb waren Seeger und drei weitere Legions-Cyborgs ihnen mit servo-unterstützten Händen behilflich.
    Wenn das Startsystem zur Kanone wurde, dann war dieses Gitterwerk ein Magazin, das ausgewachsene

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