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Der Auftrag

Der Auftrag

Titel: Der Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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schnell voran. Grelles Licht von oben zeigte ihnen, dass die Schweißer weiterarbeiteten. Der Cyborg spürte, wie seine Körpertemperatur anstieg, als die Sonne auf seinen Rücken schien.
    Das war ein Kompromiss - einer der vielen, die die Techs bei der Konstruktion der Trooper IIs eingegangen waren: Kühlkapazität gegen Gewicht. Das Resultat war ein kybernetischer Körper, der die Fähigkeit besaß, sich ein wenig schneller zu bewegen, als er das sonst gekonnt hätte, aber dafür mit der deutlichen Neigung zur Überhitzung bei längeren Kampfhandlungen oder wenn er direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt war. Man hatte Kühlsysteme entwickelt, die auch mit den Umweltbedingungen auf Höllenwelten zu Rande kamen, aber ein solches System hatte Seeger nicht.
    Am Rande seines videogenerierten und computerverstärkten Gesichtsfelds blinkte ein Display, und anschließend wurde Schmerz direkt in sein Gehirn gespeist, um ja sicherzugehen, dass er auch kapierte. Schmerz, der zunächst bloß ein leichtes Pochen war, bald aber wachsen und sich in einen rot glühenden Schürhaken verwandeln würde, der sich tief in sein Bewusstsein bohrte und ihn zu einer Reaktion zwang.
    Das war ein Sicherheitssystem, fest eingebaut, um sicherzustellen, dass die Cyborgs auf ihre teuren Körper achteten und die wertvollen Ressourcen des Imperiums pfleglich behandelten. Das einzige Problem war, dass ihn das vielleicht davon abhalten würde, bis zu dem Robo-Spion vorzudringen und ihn abzuschießen. Und das würde wesentlich mehr kosten.
    Aber diejenigen, die das System entwickelt hatten, waren anderswo, arbeiteten in der Sicherheit ihrer Labors, speisten in ihren subventionierten Kantinen und wussten nichts von der Auswirkung ihrer Entscheidungen auf die Leute, die tausende von Lichtjahren entfernt waren, und interessierten sich auch nicht dafür.
    Seeger packte den Stahlträger über seinem Kopf und zog sich in die Höhe, kam zum Stillstand und sah sich um. Marie war auf gleicher Höhe, etwa zwanzig Meter von ihm entfernt. Sie deutete nach oben.
    Der Robo-Spion glitt in den Schatten und stieg an einem Vertikalträger entlang in die Höhe - ein Träger, der die kürzlich gebaute Struktur stützte, die die Sterntaucher auf die Schienen setzte, wo sie wie Geschosse auf die feindliche Hotte abgefeuert werden würden. Die Situation hatte sich gerade erheblich verschlechtert.
    Die Cyborgs kletterten mit neuer Energie. Sie mussten einen unbehinderten Schuss auf den Robo-Spion abgeben, mussten das Ding zerstören, ehe es entkam und Bericht erstattete.
    Zwei Bios schweißten dicht über ihm eine Naht. Sie wandten sich um, und die Sonne spiegelte sich in ihren Visieren, als Seeger ein Bein über den Querträger schwang und sich in die Höhe zog. Er nickte, sprang zum nächsten Querbalken und zog sich daran hoch.
    Schmerz stach durch Seegers Gehirn, als die Temperaturanzeige im hinteren Bereich seines Panzers auf 55° Celsius stieg. Die Techs versuchten, den Körper zu verteidigen, den sie ihm gegeben hatten, versuchten ihn von ihren hübschen sicheren Labors aus zu lenken, versuchten Marie und all die anderen zu töten. Das war der
    Preis des Versagens, der Preis, den tausende von Legionären vor ihm bezahlt hatten, der Preis, der als Tod bekannt war.
    Seeger biss nicht existierende Zähne zusammen und zog. Der Schmerz gab sich alle Mühe, ihn zu überwältigen, die Servos taten, was ihnen befohlen wurde, und er erreichte das oberste Stück Stahl. Licht reflektierte vom Metall und versuchte durch seine Vid Cams zu stechen, als sich der massive Umriss eines Sterntauchers auf ihn zu schob. Zwei gelbe Lichter markierten die Positionen der kleinen EinMann-Schlepper, die sich wie Blutegel an das Raumschiff gehängt hatten und es an Ort und Stelle bugsierten.
    »Seeger! Pass auf!«
    Das war Maries Stimme. Sie war inzwischen ebenfalls oben angelangt und deutete nach links. Das Robo-Auge hatte den Sterntaucher gesehen, lauerte im Schatten eines senkrechten Trägers und beobachtete, was hier vor sich ging. Das Auge stand etwa auf halbem Wege zwischen ihnen, und keiner von beiden brauchte eine Aufforderung, um sich auf das Auge zuzubewegen.
    Zuerst kam keine Reaktion, als wäre der Robo-Spion so darauf konzentriert, Informationen zu sammeln, dass er alles andere ignorierte. Aber das war nicht der Fall.
    Das Mini-Geschoss traf Marie an der Bauchpartie, explodierte und riss sie in zwei Stücke. Der Robo-Spion war zwar im Vergleich zu den Schwebekapseln, die die

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