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Der Auftrag

Der Auftrag

Titel: Der Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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Cyborgs vorher entdeckt hatten, nur schwach gepanzert, hatte aber dennoch Zähne.
    Seeger reagierte mit eigenen Geschossen und einem Strahl aus seiner Energiekanone. Die dadurch entstehende
    Explosion beleuchtete die ganze Railgun den Bruchteil einer Sekunde lang und war äußerst befriedigend. Maries Stimme riss ihn in die Wirklichkeit zurück. Obwohl ihr Körper in zwei Teile zerrissen worden war, war ihre Gehirnpartie noch intakt und fiel langsam zur Oberfläche des Asteroiden zurück.
    »Da, schau! Der Robo-Spion hat etwas gestartet!«
    Seeger stieß eine Verwünschung aus. Marie hatte Recht. Ein kleiner Behälter, etwa von der Größe eines Tennisballs, war aus der Explosionswolke herausgeschleudert worden und beschleunigte jetzt. Dass die kleine Kugel den Gedächtnisspeicher des Robo-Spions enthielt und nach Hause unterwegs war, stand so gut wie fest.
    Seeger hob seinen Laser, schaltete die Sensoren auf volle Vergrößerung und versuchte zu erkennen, was sie ihm zeigten. Seine Temperaturanzeige war inzwischen auf 60 °C gestiegen. Bei etwa 65° würden seine Hauptsysteme allmählich ausfallen. Der Schmerz war so heftig, dass er das Gefühl hatte, sein Kopf würde explodieren.
    Lieutenant Umai keifte in seinen Ohren. »Seeger? Was zum Teufel machen Sie dort oben? Niemand hat Ihnen erlaubt zu schießen. Sehen Sie zu, dass Sie runterkommen.«
    Der Ball jagte davon, das Licht der fernen Sonne spiegelte sich in seiner polierten Haut, und der Cyborg korrigierte sein Ziel. Vorhalten … vorhalten … Feuer!
    Ein blauer Lichtstrahl tastete nach dem Speichermodul, berührte es und ließ es explodieren.
    Seeger sah, dass er getroffen hatte, bedankte sich und ließ sich vom Schmerz überwältigen.
    Die Räder des Krieges drehen sich langam und zermahlen viele Leben unter ihrem Gewicht.
    Mylo Nurlon-Da »Das Leben eines Kriegers« Standardjahr 1703
    12
    Planet Algerqn,
    Imperium der Menschheit
    Eine weitere Dunkelperiode von einer Stunde und einundzwanzig Minuten hatte begonnen. Zwei Krieger, einer davon der Bruder von Windsüß, marschierten vor Booly, zwei weitere bildeten die Nachhut. Die Wachen sollten sicherstellen, dass Booly zum Treffen des Rates erschien. Wenn er das nicht täte, wäre das peinlich, und Hartmann wollte keine Risiken eingehen.
    Die Krieger trugen Fackeln, die einen Lichtkreis um sie herum schufen und würzigen Rauch verströmten. Der Legionär atmete etwas von dem Rauch ein und musste husten.
    Vor ihnen tat sich eine Öffnung auf. Booly sah, dass man das Felsgestein um den Eingang des Tunnels herum so bearbeitet hatte, dass er wie das Maul eines Fabeltiers aussah. Oben waren rasiermesserscharfe Zähne zu erkennen, Fänge, die zu beiden Seiten herunterragten, und eine Zunge, die sich in die Schlucht hinein wölbte. Im flackernden Fackelschein wirkte das alles verblüffend echt.
    Bei seinen Wanderungen war der Legionär nie zu dieser Stelle gelangt und fragte sich, wie das möglich sein konnte. Deckten die Naa den Tunnel untertags mit irgendwelchen Tarnnetzen ab?
    Schießtgerade und sein Gefährte kletterten eine Reihe steinerner Stufen hinauf und blieben dann auf der Zunge des Tiers stehen und warteten, bis Booly nachkam. Ein Krieger stieß ihn von hinten an, und er strauchelte.
    Der Tunnel war oval geformt, und der Boden war vom häufigen Gebrauch glatt getreten, sodass er wie poliert wirkte. In die Seiten hatte man senkrechte Kerben geschlagen, damit sie wie die Kehle des Fabelwesens aussahen. Je weiter sie in den Tunnel eindrangen, umso kühler wurde es, und von den Steinwänden tropfte Wasser.
    Booly sah, dass die rotbraune Flüssigkeit von den Kerben gesammelt, in eine Art Rinnstein geleitet und durch eigens dafür gebohrte Löcher nach draußen abgeleitet wurde. Löcher, die mit primitiven Handwerkszeugen angebracht worden waren. Das System war überlegt, logisch und stellte, wie das bei Kanalisationsarbeiten meist der Fall ist, in keiner Weise eine Bedrohung dar.
    Warum baute sich also in ihm Angst auf, stieg in ihm hoch wie aus einer urweltlichen Quelle? Weshalb war seine Kehle so trocken? Und woher kam dieser beinahe überwältigende Drang, sich umzusehen?
    Die Antwort darauf war einfach. Die Naa, die vor so langer Zeit den Tunnel ausgebaut und geschmückt hatten, hatten den Stein mit einem Teil ihres eigenen Wesens erfüllt. Booly hatte das Gefühl, als wären sie rings um ihn, als spähten ihre Augen aus dunklen Spalten, als würden
    sich ihre schwieligen Hände um seine Kehle

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