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Der Augenblick des Magiers

Der Augenblick des Magiers

Titel: Der Augenblick des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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auf!«
    Alle Augen richteten sich auf den Hauptberater, als dieser sich von seinem Sitzplatz erhob. Die Leuchtkugeln, die an einzelnen Fäden von der gewölbten Steindecke herabhingen, pulsierten etwas heller, als der Salamander aufstand. Es war sein Zauber, der für ihr sanftes, gleichmäßiges Licht sorgte. Die Lakaien neben den Türen wechselten flüsternd erwartungsvolle Bemerkungen. Assistenten und Quorumsmitglieder spürten gleichermaßen die Kraft, die der alte Hexer verströmte, spürten, daß er voll und ganz auf das konzentriert war, was soeben geschah.
    Den Herausforderer umgab keine solch erkennbare Aura der Kraft. Es war lediglich dieselbe Atmosphäre des Geheimnisvollen und der Fremdartigkeit an ihm, die ihn schon vom ersten Augenblick an umhüllt hatte, als er in die Kammer getreten war. Dies, und das hoheitsvolle Gebaren, das irgendwie nicht zu ihm zu passen schien.
    Sein eigentliches Aussehen war auch nicht sonderlich beeindruckend. Für einen Menschen war er zwar groß, aber keineswegs spektakulär, mit rundlichem Gesicht und von weniger Fell gekrönt als die meisten. Es war unwahrscheinlich, daß er im Nahkampf auch nur eines der Quorumsmitglieder mit Ausnahme des alten Trendavi hätte besiegen können, denn oberhalb der Gürtellinie wies er einen erheblichen Bauchansatz auf.
    Doch der nun folgende Kampf würde nicht körperlicher Art sein. Oplode trat vor das Quorum. »Ich sehe keinen Grund, eine Herausforderung abzuschlagen. Ja, ich könnte sie nicht einmal dann ablehnen, wenn ich es wollte. Und ihr könnt ohne einen Willenskampf auch nicht zwischen uns entscheiden. Das Volk von Quasequa hat einen Anspruch auf einen Berater, der seine Fähigkeit auch unter Beweis gestellt hat.« Er seufzte schwer und blickte resigniert drein, als er mit einer Falte seines großes Umhangs den Schleim auf seinen Handrücken glattstrich.
    »Ich habe meine Befähigung schon oft bewiesen und erwarte, daß ich es auch noch sehr viel öfter werde tun müssen.« Er richtete ein amphibisches Auge auf den Neuankömmling. »Hast du irgendwelche Einwände gegen einen öffentlichen Wettkampf?«
    »Nein, von mir aus kann er hier und jetzt stattfinden.«
    Markus troff nur so von Selbstsicherheit. »Ich bin mit dieser Art von Duellen nicht so ganz vertraut. Brauchen wir Sekundanten?«
    »Ich glaube nicht. Auf jeden Fall ist mein Assistent Flute noch sehr jung, und ich möchte ihn nicht irgendwelchen mystischen Einflüssen aussetzen, die ihm gerade in seiner jetzigen empfindlichen Entwicklungsphase Schaden zufügen könnten.«
    »Och, das würde mir doch gar nichts machen.« Markus drehte sich um. »Prugg, egal was passiert - du bleibst dort stehen und hältst dich da raus, ist das klar?« Der riesige Leibwächter nickte kurz und entfernte sich vom Tisch. Doch war seine Miene nicht völlig ausdruckslos. Wie alle anderen in der Beratungskammer war auch er neugierig darauf, wie es seinem Herrn ergehen würde. Er war sogar etwas besorgt. Schließlich war Oplode der angesehenste Hexer im ganzen Land. Das Bauernvolk mit seiner Magie zu beeindrucken, war für seinen Meister ein leichtes, doch Oplode zu überlisten war eine gänzlich andere Sache.
    Markus der Unvermeidliche wirkte jedoch alles andere als eingeschüchtert. Er grinste und machte eine weit ausladende Gebärde in Richtung auf den Salamander. »Nach dir!«
    Oplode lächelte nicht. »Nahrung ist für unser aller Wohlergehen lebenswichtig. Kein Nahrungsmittel ist dem Volk von Quasequa wichtiger als die Fische, die in den uns umgebenden Seen schwimmen.« Er krempelte die Ärmel hoch, räusperte sich, und seine Worte grollten wie Donner durch die Kammer.
    »Teilet mit mir den Reichtum der Seen. Stillet euren Hunger mit Fleisch wie's nie gesehn!
    Denn gebe ich Quasequa meinen guten Rat herrscht niemals Hungerpein in unsrer hehren Stadt. Nein, stets sehet in meinem Born ichtysch gefülltes üppig Horn.«
    Ratsmitglieder wie Diener sahen fasziniert wie kleine Kinder mit an, wie sich in der Luft über dem Boden ein kleiner, leuchtender blaugrüner Strudel bildete. Er summte, und das Seewasser war förmlich zu riechen. Dann strömten die Fische hervor, Kopf über Schwanz, bis sich mitten auf dem Boden ein wabernder Haufen zappelnder Weewaws befand. Weewaw - der am schwierigsten zu fangende und leckerste aller Fische! Und alles, was Oplode hatte tun müssen, um diese teure und unglaubliche Mahl herbeizuzaubern, war, einmal mit den Händen zu wedeln und ein paar Worte zu murmeln.
    Erst

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