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Der Augenblick des Magiers

Der Augenblick des Magiers

Titel: Der Augenblick des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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ebenfalls den Unterschied. »Tut mir leid, Kumpel. Bin umgekehrt und ins Lager zurückgegangen, bevor ich so weit gekommen bin. Das ist kein Feuerrauch, das ist Dampf.«
    »Genau das ist es«, stimmte Jon-Tom ihm zu, »aber woher stammt er?«
    Das stellten sie fest, nachdem sie die nächste Anhöhe emporgestiegen waren. Vor ihnen erstreckte sich ein unglaublich schönes, wunderbares Panorama. Heißwasserteiche von unterschiedlicher Tiefe und Färbung blubberten und grollten in der Morgenkälte. Stufenähnliche Kalksteinterrassen führten die Felsen empor, jede wie ein Eingang zum Palast irgendeines Sultans. Aus darüberliegenden heißen Quellen strömten dampfende Wassermassen diese Treppen hinab und veränderten unaufhörlich die ohnehin schon atemberaubende Szenerie. Braungelbe Streifen aus Marmor umschlossen smaragdgrüne Becken. Überall war das Blau, das Grün und das Gelb hitzeliebender Algen zu erkennen.
    »Genau wie Yellowstone«, murmelte Jon-Tom. »Daß ich das noch erleben durfte!«
    »Daß ich mich wie 'n solcher Idiot aufführen mußte!«
    brummte Mudge. ›»Brennende Erde‹ - pah!«
    »Mach dir nichts draus. Aus der Ferne sieht es vielleicht wirklich so aus.« Jon-Tom setzte seinen Rucksack ab, zog das Hemd aus und machte sich daran, seinen Gürtel zu lösen.
    Mudge beäugte ihn neugierig. »Was ‘ast du denn jetzt vor?«
    »Seit wir Clodsahamps Baum verlassen haben, habe ich kein heißes Bad mehr genommen.«
    »Ein 'eißes Bad. Das ist wirklich mal was Neues!«
    »Such dir doch ein kühles Fleckchen Wasser, wenn du mir Gesellschaft leisten willst«, erwiderte Jon-Tom und zog seine Hose aus. »Ich mag heißes Wasser, Mudge. Vergiß nicht, daß ich nicht wie du über isolierende Fell- und Fettschichten verfüge.«
    »Was für Fett?« bellte der Otter indigniert, »'ab kein Fett!«
    »Das ist eine subkutane Lipoidschicht, und die sorgt dafür, daß dir unter Wasser warm ist.«
    »Klingt verdammt unappetitlich.« Mudge hob einen Zipfel Haut von seinem linken Arm und musterte ihn, als sähe er ihn zum ersten Mal. Doch er hätte sich lieber den Arm abgehackt, als sitzenzubleiben und zuzusehen, wie Jon-Tom sich allein vergnügte. Das Wasser in dem Teich, den der Mensch sich ausgesucht hatte, war viel zu warm für seinen Geschmack, doch daneben gab es auch welches, das recht angenehm war. Schnell entkleidete er sich, sprang in das natürliche Wasserbecken - und stellte fest, daß er an der Oberfläche treiben mußte, denn der Sand am Boden war viel zu heiß, als daß er ihn hätte berühren können.
    »'eiße Bäder! Ihr Menschen platzt ja noch vor komischen Ideen.«
    Jon-Tom erwiderte nichts. Dafür fühlte er sich viel zu wohl, wie er so auf dem Rücken liegend im warmen Wasser trieb und dem Blubbern und Rauschen der sie umgebenden Berghänge lauschte. Es waren nirgendwo Geysire zu sehen, was darauf hinwies, daß dies ein relativ ruhiges Thermalquellengebiet war.
    »Dort, wo ich herkomme«, erzählte er Mudge mit träger Stimme, »gibt es einen Menschenstamm, der sich Maoris nennt und an einem Ort lebt, der genau wie dieser ist. Er heißt Rotorua und dampft das ganze Jahr.«
    Mudge zog die Nase hoch und paddelte über die Oberfläche seines Teichs. »Ist nichts für mich, Kumpel. Da zie'e ich doch jederzeit 'n 'übschen eiskalten Gebirgsbach vor, um Schwimmen zu ge'en. Obwohl dieses Zeug 'ier«, gab er zu, »einem die Neben'öhlen freimacht.« Mit einer einzigen geschmeidigen Bewegung, die die Existenz seines starren Rückenknochens Lügen strafte, tauchte er unter.
    In diesem Augenblick schlug irgend etwas direkt hinter ihm ins Wasser ein.
    Jon-Tom stand auf, und die Hitze des Sands auf dem Teichgrund kitzelte ihn an den Füßen. Er versuchte, das Ding zu erkennen, das hinter dem untertauchenden Hinterteil des Otters ins Wasser eingedrungen war. Während er auf diese Stelle starrte, machte es an einem Felsen hinter ihm doing, und etwas zerschellte in kleine Stücke. Einige davon fielen ins Wasser und trieben an der Oberfläche. Er hob sie auf und erkannte sie sofort.
    Als Mudge wieder auftauchte, erblickte er seinen Gefährten zusammengekauert in einer schmalen, durch überhängende Felsen gebildeten Nische. Er paddelte auf den Nachbarteich zu.
    »Was ist denn los, Kumpel?«
    »Hast du es nicht gesehen?«
    »Was soll ich gese'en 'aben?« Mudge runzelte nachdenklich die Stirn und machte eine Kreisdrehung im lauwarmen Wasser.
    »Es ist über dich hinweggeflogen, als du untergetaucht bist.«
    »Was ist

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