Der Aurora Effekt
befürchteten damals aber, dass der eigentliche Zweck dieser Anlage ein ganz anderer sei, nämlich die Manipulation des Wetters. Ich müsste mich mal schlau machen.«
»Hört sich für mich nach Science-Fiction an, Frank«, sagte Mark und zog die Stirn in Falten.
»Ja schon, aber da gibt es doch ein paar ganz handfeste Anhaltspunkte, das so was funktioniert. Ich werde mal ein bisschen im Netz recherchieren und ein paar Leute im Chat darauf ansprechen, mal sehen, ob ich da noch was Brauchbares auftreiben kann«, antwortete Stein.
»Super, mach das mal«, gab Winter nicht wirklich überzeugt zurück.
Mit Strahlen das Wetter manipulieren? Was für ein Blödsinn, geschweige denn, dass es ja diese Riesenwelle laut Angelique gar nicht gegeben hat, dachte sich Winter. Nein, es muss `was anderes passiert sein.
Die Arbeit rief und der in Fahrt gekommene Frank Stein ließ sich von Winter noch dreimal versichern, dass dieser hoch erfreut ist, wenn Stein ihm bei den Nachforschungen half.
Am Abend, Winter wollte gerade Feierabend machen, klingelte Angelique, wieder zurück in Köln, noch mal durch. »Mark, das Ganze geht mir nicht aus dem Kopf. Ich dachte, ich ruf einfach noch mal kurz bei dir an. Hoffe, ich beginne Dich nicht zu nerven.«
»Blödsinn, ich freu mich doch immer, wenn ich deine Stimme höre Angelique«, gab Winter vertraut zurück. »Es gibt da übrigens Neuigkeiten, unser Computergenie hier, Frank Stein, ist der Meinung, dass das ganze vielleicht was mit einer Strahlung zu tun hat, die zur gleichen Zeit in der Region aufgetreten ist. Er meinte, dass es in Alaska eine Forschungsanlage gibt, mit der man so etwas machen kann, aber für mich hört sich das eher nach Spinnerei an.«
»HAARP«, sagte Angelique bloß, »ich hab davon gehört. Mh, seltsam.«
»Wieso?«
»Weil uns genau das hier auch aufgefallen ist, eine starke Strahlung in der Region, einige unserer Frequenzen zu unseren Satelliten wurden dadurch gestört.«
»Was meintest du gerade mit HAARP?«
»HAARP ist ein riesiges amerikanisches Forschungs-projekt zur Untersuchung der oberen Atmosphäre, insbe-sondere der Ionosphäre.«
Ja, von so was in der Art hatte Frank Stein auch gesprochen, kam es Winter in den Sinn.
»Jedenfalls ist es mit dieser Anlage möglich, gezielte Punkte in der Ionosphäre zu bestrahlen, die sich unter der Stärke der Strahlung beginnt zu Krümmen und Wellen reflektiert. Diese dienen den Forschern dann für Ihre Auswertungen.«
»Stop, nicht so schnell.« Winter musste das jetzt erstmal langsam sortieren. »Du willst mir also ernsthaft erzählen, dass da amerikanische Forscher mit der Atmosphäre basteln und was weiß ich damit anrichten?«
»Du Mark, können wir das nicht unter vier Augen besprechen? Ich hätte morgen Zeit und wenn du magst, könnten wir uns doch treffen?«, schlug Angelique vor und wollte ganz offensichtlich das Gespräch rasch in eine andere Richtung lenken.
»Sehr gerne würde ich dich morgen treffen«, kam es erfreut von Winter zurück, dessen Augen begannen zu leuchten. Die Vorstellung, so schnell wieder mit Angelique zusammenzutreffen, brachte diese undefinierbare Unruhe in ihm zurück, die er schon bei ihrem ersten Treffen gespürt hatte.
»Fein, dann darfst du mich morgen gegen elf Uhr direkt vor der Pforte des DLR abholen.«
»Ich dachte, du hast morgen frei?«, lachte Winter zurück.
»Na ja, muss ja wenigstens einmal kurz meine Schäfchen kontrollieren«, scherzte Angelique.
»Ich freu mich«, gab Winter glücklich zurück.
Sie verabschiedeten sich und Winter sah auf die Uhr. Warum eigentlich nicht, seine Arbeit hatte er soweit im Griff und konnte sich den für ihn unüblichen arbeitsfreien Samstag ausnahmsweise locker erlauben. Perfekte Idee. Er wollte gerade Peter Falk davon informieren, als dieser, wie immer bestens gelaunt, den Raum betrat. »Mark, ich wünsch dir einen schönen Feierabend. Tu noch schön viel, ich bin für heute raus.«
»Peter, du kommst ja genau auf Zuruf«, antwortete Winter und blickte auf. »Ich bin morgen mal nicht im Büro. Ich bin da so einer Sache auf der Spur und der würde ich gerne mal nachgehen.«
»Na, das wurde ja auch mal Zeit«, grinste Peter Falk zurück. »Die Frau hat Stil, Mark, lass dir dich Chance nicht entgehen.«
Winter hatte irgendwie gar keine Lust auf Klarstellung, zumal Peter Falk sogar Recht hatte. Er freute sich auf Angelique. Daher breitete er nur die Arme in einer einladenden Geste aus und sagte zu Falk: »Das Reich gehört
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