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Der Aurora Effekt

Titel: Der Aurora Effekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Wolf
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leider bin ich derzeit nicht erreichbar…«, kam prompt Schneiders Stimme aus Winters Handy.
    Gut, er würde ihn später noch mal anrufen. Winter bummelte noch etwas ziellos durch die Gegend und nahm ein paar tiefe Atemzüge frischer Luft. Langsam bekam er wieder einen freien Kopf und er machte sich zwanzig Minuten später auf den Rückweg.
     
    Zurück im Büro empfing ihn Frank Stein schon völlig aufgeregt.
    »Ja, Frank, wegen der Nummer mit dem Telefon, ist schon klar, die Putzfrau war`s natürlich. Waschweiber seid ihr hier alle«, bedachte Winter den Computerexperten, nicht ohne ein selbstgefälliges Gesicht dabei aufzusetzen. Irgendwie freute er sich über die Situation, und dass die anderen meinten, da liefe etwas zwischen ihm und der DLR-Pressesprecherin.
    »Ich habe überhaupt keine Ahnung, wovon du redest«, antwortete ein entrüstet spielender Frank. »Aber Mark, ich hab ja notgedrungen euer Gespräch mit anhören müssen.«
    »Notgedrungen? Lass dir was anderes einfallen«, entgegnete Winter mit gespieltem Ernst.
    »Mark, ich hab da die letzten Minuten schon mal im Internet gegoogelt nach der Monsterwelle und, na ja, wegen des Schiffes, das davon getroffen wurde. Ich hab da, glaube ich, was gefunden, das dir helfen könnte«, redete Stein unbeirrt weiter auf Winter ein.
    Winter war sichtlich erstaunt über Steins Tatendrang, warum eigentlich nicht. Vielleicht hatte der Computerfreak ja wirklich irgendetwas Brauchbares gefunden.
    »O.K., wenn du schon meine Gespräche abhörst, hast du ja jedenfalls noch einiges wieder gutzumachen.« Mit diesen Worten zog Winter den Drehstuhl vor seinen Schreibtisch zurück und wies Stein mit einer einladenden Geste an, sich hier zu setzten.
    Sogleich fing Stein an, wie wild auf die Tastatur zu hämmern. So schnell kann kein Mensch tippen, schoss es Winter durch den Kopf.
    »Ich hab einfach zunächst mal die Suchbegriffe ›Monsterwelle‹ und ›Kreuzfahrtschiff‹ in die Google-Suche eingegeben und hab daraufhin unzählige Treffer erhalten. Dann bin ich mal hingegangen und hab das ganze mit weiteren Angaben wie ›Princess of the Seas‹ und ›Nordpolarmeer‹ präzisiert.
    »Wo hast du denn den Schiffsnamen her?«, kam es erstaunt von Winter, der sich sicher war, in der Besprechung mit Angelique diesen nicht erwähnt zu haben.
    »Also hör mal, da spricht doch gerade jeder drüber.«, entgegnete sich Stein vorwurfsvoll.
    »Sorry Du hast ja so recht, ich sollte öfters Nachrichten hören«, antwortetet Winter.
    »Jedenfalls habe ich hier `was gefunden, das dich vielleicht interessieren dürfte.« Plötzlich tauchte die englischsprachige Webseite eines grönländischen Radio-senders aus Nuuk auf. ›Radio Kalaallit Nunaata‹ war ein kleiner Independent-Sender, der von der Regierung Grönlands unterstützt wurde, hieß es dort auf der Homepage.
    Winter schaute Frank Stein verwirrt an. »Was hilft uns das jetzt weiter?«
    »Immer diese Ungeduld der Leute, warte doch erstmal ab«, murmelte Stein vor sich hin. »Schau mal hier unter der Rubrik News, da findest du diesen Eintrag hier«, Stein klickte sich durch das Menü. »Da, lies mal«.
    Winter überflog die Meldung auf dem Bildschirm, die genau am gleichen Tag eingestellt wurde, an dem auch das Kreuzfahrtschiff gesunken war. In der Meldung wurde von sendetechnischen Problemen berichtet, die aufgrund erheblicher Störwellen in der Atmosphäre den Sendebetrieb kurzzeitig lahmlegten und für die man sich entschuldigte. Die Ursache für die starken Störstrahlen sei nicht bekannt, lediglich ein starkes Brummen überlagerte die Sende-frequenzen. Langsam rollte er den Text mit der Maus nach unten. Im Kommentarbereich hatten zahlreiche Hörer ihren Unmut über die Sendeunterbrechung geäußert.
    Frank Stein, sichtlich in seinem Element, öffnete rasch ein weiteres Browserfenster. »Nun pass mal auf, diese Meldung wurde noch von etlichen anderen Sendestationen in dem Gebiet gebracht. Das ist doch kein Zufall oder? Ich meine, man hat ja schon mal `was von Wettermanipulation durch Strahlung gelesen und das könnte doch ein Hinweis für so eine Riesenwelle sein.«
    Winter, völlig ratlos von dem, was Stein da von sich gab, schüttelte nur mit dem Kopf. »Wie, Wettermanipulation? Was hat das damit zu tun?«
    »Mark, ich glaub, es war vor ungefähr einem Jahr, als in den Nachrichten über so eine riesige neue Sendeanlage aus hunderten von Antennen in Alaska berichtet wurde, mit der man die Erdatmosphäre erforschen wollte. Kritiker

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