Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Aurora Effekt

Titel: Der Aurora Effekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Wolf
Vom Netzwerk:
doch alles gar nicht wahr sein. Was passierte da gerade um ihn herum?
     
    Die Nachricht vom nach wie vor sehr kritischen Zustand Frank Steins erreichte sie eine Stunde später. Genauere Angaben dürfe man nur an die Angehörigen mache, hieß es, als Peter Falk sich im Krankenhaus telefonisch erkundigte.
    »Ich werde gleich mal beim Krankenhaus vorbeifahren«, sagte Peter Falk, der sich irgendwie schuldig für seinen Angestellten fühlte. »Ich weiß, machen kann ich da nix, aber es würde mich wahnsinnig machen, jetzt nur daheim rumzuhocken und zu warten«, kommentierte er sein Vorhaben.
    »Ich komm mit«, kam es spontan von Petra Mende, die sofort in die Agentur geeilt war, als Peter Falk sie über Frank Steins Selbstmordversuch informiert hatte.
    Winter kam spontan die Idee, Frank Steins Büro einen kurzen Besuch abzustatten, vielleicht würde er dort irgendetwas finden. »Geht ruhig schon mal vor, ich werde sicherlich später auch noch im Krankenhaus vorbeischauen«, ließ er sich entschuldigen.
    Wenig später saß Winter alleine im Büro der Agentur und griff zum Hörer. Er musste als erstes unbedingt Angelique informieren. Als er sein Handy aufklappte, entdeckte er zwei nicht angenommene Anrufe, die er in dem Chaos gar nicht wahrgenommen hatte. Einer kam vom Reisebüro, dort musste er gleich unbedingt auch noch anrufen. Der andere Anruf überraschte ihn, dieser kam von seinem alten Schulfreund Stefan Schneider.
    Winter wählte Angeliques Nummer und erklärte ihr, das `was passiert ist. Angelique, sichtlich betroffen, fand sofort wärmende Worte für Winter, von denen er seltsam berührt schien. Sie einigten sich darauf, das mit den Flügen auf Montag zu verschieben und verabschiedeten sich daraufhin.
    Winter saß zusammengesackt vor seinem Schreibtisch und blickte auf sein Handy. Warum eigentlich nicht, schoss es ihm durch den Kopf und er wählte Stefan Schneiders Nummer.
     
    Wenig später saßen die zwei Schulfreunde in einer Hamburger Szenekneipe und ließen sich die Martini Bianco schmecken. Schnell hatte Winter sein Limit erreicht, aber das war genau das, was er jetzt brauchte.
    Aus den schwarzen Boxen drang lauter, treibender Clubsound und das Ambiente war stylisch modern gehalten mit dunklen Brauntönen und großen bauchigen Stehlampen. Fast alle Tische waren voll besetzt und die Bedienungen mit Panama-Strohhüten huschten durch die engen Gänge und servierten Cocktails. Genau der richtige Ort für den heutigen Abend, dachte sich Winter. Stefan Schneider wirkte ebenfalls wie Winter irgendwie ungewöhnlich bedrückt. »Was ist los Stefan, heute mal nicht der Partyhengst?«
    »Ach Mark, weißt Du, es ist alles ganz anders, als du denkst«, antwortete Schneider zögerlich.
    »Das klang aber die letzten Tage noch alles völlig anders.«
    Schneider zuckte mit seinen Schultern und blickte, ebenfalls schon leicht benebelt von den Martinis, leicht konfus in der Gegend herum. »Weißt du mein Freund, das da draußen ist ein großes Haifischbecken. Fressen und gefressen werden ist die Devise. All die Jahre war ich der Hai und wurde immer fetter und fetter und satter. Ich wurde angreifbar. Jetzt haben sie mich am Arsch gekriegt.« Schneider setzte sein Glas zu einem kräftigen Schluck an.
    Winter, erschrocken über diese nie gekannte Selbstentblößung Schneiders, schaute verwirrt von seinem Glas auf. »Du hast Probleme? Was ist passiert, Stefan?«
    »Ich hab einfach aufs falsche Pferd gesetzt und schwups, alles futsch.« Schneider nahm einen weiteren Schluck und bestellte sich direkt einen neuen Martini und dazu ein großes Bier.
    Schneider sah Winter nun eindringlich an. »Weißt du, mein alter Freund, es lief all die Jahre so was von gut für mich, dass ich den Boden unter den Füßen verloren hab. Einem Stefan Schneider kann ja nichts passieren. Stefan Schneider lenkt die Dinge so, wie er sie braucht und nicht umgekehrt. Nur kam dann vor einigen Wochen ein sehr verlockendes Angebot, bei dem ich voll eingestiegen bin. Wieder einmal. Und es kam natürlich, wie es irgendwann kommen musste, die Kurse gaben nach und ich kaufte weiter, in dem festen Glauben wie immer, alles richtig gemacht zu haben. Diesmal war es aber anders, die Kurse fielen weiter und ich habe alles verloren. Ich hab nicht nur das Geld meiner Frankfurter Bank leichtfertig verspielt, ich bin selbst privat auch voll da eingestiegen. Innerhalb von nur zwei Wochen war ich pleite. Alles weg Mark, verstehst Du?«
    Schneiders Augen wurden für einen

Weitere Kostenlose Bücher