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Der Aurora Effekt

Titel: Der Aurora Effekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Wolf
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in die Sitzreihe, um notfalls den Bus schnell wieder verlassen zu können. Sie hatten Glück, die Fahrt verlief ruhig, zunächst jedenfalls. Die zwei Männer stiegen nach ungefähr einer Stunde an einer einsamen Haltestelle im Nirgendwo aus und Winter hörte noch Wortfetzen, in denen es um eine Schneehütte in der Nähe ging, die sie aufsuchen wollten. Der Mann mit der Hornbrille machte keinerlei Anstalten, an einer Haltestelle auszusteigen und beobachtete sie.

»Mark, irgendwie ist der mir schon ganz schön unheimlich, der starrt unentwegt zu uns herüber, ohne mit der Wimper zu zucken.«
    »Mach dir keine Sorgen Angelique, das wäre ein zu großer Zufall, wenn der uns beschatten würde, zumal er ja schon im Bus saß, als wir zugestiegen sind.«
    Angelique rutschte unruhig auf ihrem Platz hin und her und schaute noch einmal über Ihre Schulter zu dem seltsamen Mann, der jedoch keinerlei Anstalten machte, sein schon auffälliges Stieren einzustellen.
    Dreißig Minuten später wurde es Winter dann doch zu bunt und er erhob sich von seinem Platz und ging auf den Mann zu. »Entschuldigen sie, kann ich ihnen irgendwie helfen?«, sprach Winter ihn direkt an.
    Mit zuckenden Augenliedern und leicht schief gelegtem Kopf antwortete er »Sie kommen mir bekannt vor, irgendwo habe ich sie beide schon mal gesehen. Ich weiß leider nur noch nicht wo.«
    Sofort spannten sich alle Muskeln bei Winter und er begann zu schwitzen. Was wusste dieser Mann, Winter konnte sich beim besten Willen nicht an ihn erinnern. »Tut mir leid, ich habe sie aber noch nie gesehen«, entgegnete Winter mit leicht angehobener Stimme.
    »Entschuldigen sie meine Direktheit, aber ich bin mir sicher. Gleich fällt es mir bestimmt wieder ein.« Die Augenlieder des Mannes begannen, immer heftiger zu zucken.
    Winter verabschiedete sich wortlos von dem Mann und schob sich rasch wieder neben Angelique auf den Sitz. »Ich glaube, der macht doch noch Ärger, er hat uns irgendwo gesehen, aber ich kann mich beim besten Willen nicht mehr an ihn erinnern.«
    Angelique drehte sich noch mal vorsichtig um. »Keine Ahnung, Mark, aber ich glaube es ist besser, wenn wir hier bald aussteigen, was meinst Du?« Angelique griff liebevoll nach Winters Hand, der ihr daraufhin ein gewinnbringendes Lächeln zuwarf. »Keine Sorge, Schatz, das kriegen wir jetzt auch noch hin.«
    Winter rann mittlerweile eiskalter Schweiß den Rücken herunter und er wartete angespannt auf die nächste Ortschaft, in der sie am besten sofort den Bus verlassen würden.
    »Jetzt kenne ich sie wieder, sie waren gestern bei HAARP«, schallte plötzlich eine unheilvolle Stimme von dem Mann herüber und Winter zuckte zusammen. Angeliques Hand griff feste in Winters Arm, als dieser sich zu dem Mann umdrehte. »Wie kommen sie darauf?«
    Jetzt erhob sich der Mann, griff nach seinem Stock und kam unsicher den Gang zu ihnen nach vorne. Als er sich in die Reihe hinter sie schob, antwortete er ruhig. »Sie haben gestern bei der Führung mitgemacht, nicht wahr. Dr. Pielgrim ist aber auch wirklich zum Kotzen.«
    Irritiert von diesen Worten fasste Winter sich ein Herz. »Und wer sind sie, bitte schön?«, fragte er direkt.
    Ich bin einer der wissenschaftlichen Assistenten von HAARP und war gestern im Kontrollraum, als sie diesen kurz besucht hatten. Ich gebe zu, ich hätte sie nicht auf Anhieb wiedererkannt, aber ihre Frau fällt auch Fachidioten, wie wir es dort alle sind, schon auf. Ich will mal sagen, sie hat bei mir und meinen Kollegen einen bleibenden Eindruck hinterlassen.« Verschmitzt verzog er die Mundwinkel. »Schließlich haben wir nicht alle Tage so reizenden Besuch.«
    Angelique fühlte sich etwas unwohl und sah hilfesuchend zu Winter, der einen weiteren Vorstoß wagte, animiert von dem umgänglichen Plauderton, den der Mann soeben anschlug.
    »Es gibt da so einige Gerüchte über die HAARP-Anlage, wir wollten uns selbst ein Bild von der Anlage machen.«
    Der Mann verzog verschwörerisch sein Gesicht zu einer Grimasse. »In der Tat gibt es Gerüchte. Böse Gerüchte, zugegeben. Das war unter anderem einer der Beweggründe, mich auf die ausgeschriebene Stelle bei HAARP zu bewerben, erfolgreich wie man sieht. Das HAARP-Projekt ist eins der interessantesten wissenschaftlichen Projekte unserer Zeit.« Der Mann machte eine kurze Pause und blickte Angelique und Winter nacheinander forschend in die Augen. »Ich bin jetzt seit etwas über zehn Jahren bei HAARP und ich muss sagen, es gibt wohl in den USA auch kaum

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