Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Aurora Effekt

Titel: Der Aurora Effekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Wolf
Vom Netzwerk:
noch durchführen wird? Ich meine, habt ihr gesehen, wie er die Prozedur abgebrochen hat? Ich meine das Rolling Stones-Konzert.« Winter war plötzlich hochgradig erregt, als Dirk den Hubschrauber wieder auf dem Helideck landete und die Rotoren auslaufen lies.
    »Und wie wollen wir das feststellen, Mark?«, fragte Angelique.
    »Wir müssen zurück zu dem Rechner im Serverraum.«
    »Dann bitte ich euch aber, dass Ihr Euch beeilt, das Wetter wird nicht besser!« Besorgt wies Dirk mit einer Hand durch die Scheibe auf die stetig dichter werdenden Wolken.
    »Wir beeilen uns«, antwortete Winter nur knapp und sprang gefolgt von Angelique wieder aus dem Helikopter.
    »Wann beginnt eigentlich dieses blöde Konzert?«
    Angelique warf einen kurzen Blick auf die Uhr. Kurz nach 19.00 Uhr. »Keine Ahnung, Mark, aber ich fürchte, es ist schon in Gange. Hoffentlich behältst du Unrecht.«
    Rasch kletterten die beiden wieder die rostige Stahlleiter hinab, durch den ölig stinkenden Generatorraum, weiter hinab zu dem Serverraum, aus dem sie kamen. Winter schluckte kurz, als er den Blutfleck auf dem Boden wahrnahm, wo Isabel gelegen hatte und begab sich gleich darauf an den Computer, vor dem Fynn gesessen hatte. Blinkende Kontrollleuchten deuteten darauf hin, dass der Computer offensichtlich noch eingeschaltet war, lediglich der Monitor war dunkel. Winter betätigte den Stromknopf für den Monitor, woraufhin auf dem Bildschirm diverse Zahlenreihen und Diagramme erschienen. Winter überflog die Informationen und blieb an einem Satellitenbild, auf dem ein Fadenkreuz markiert war und über dem eine rückwärts laufende Uhr eingeblendet war, hängen.
    »Scheiße, da steht was von zehn Minuten und dreiunddreißig Sekunden Angelique, Fynn hat es nicht abgebrochen.«
    Angelique starrte auf den Bildschirm und wies Winter erschreckt auf ein Detail hin, dass dieser offensichtlich übersehen hatte. »Doch, er hat es abgebrochen«, flüsterte sie nur. »Unser narbengesichtiger Freund hat es neu gestartet.«
    Verwirrt schaute Winter zu Angelique. »Blödsinn, warum sollte er das tun, die wollen doch genau das verhindern.«
    »Mark, siehst du denn nicht, worauf HAARP ausgerichtet wurde, das ist nicht die Allianz-Arena.«
    Erschüttert sah Winter genauer auf das Satellitenbild, Angelique hatte Recht. Die Allianz-Arena lag sicherlich nicht mitten in einem riesigen von Wasser umgebenem See. Vielmehr erkannte er die sich dort auf blauem Hintergrund abzeichnende rechteckige Plattform sofort. Narbengesicht hatte HAARP genau auf Sealand ausgerichtet und ihnen blieben keine zehn Minuten mehr zur Flucht.
     
    »Können wir diesen Wahnsinn irgendwie stoppen?«, fragte Winter mit einem kurzen Blick auf den Monitor und erkannte doch sofort, das ihnen dafür keine Zeit mehr blieb. »Schnell, zurück zum Helikopter«, schrie er Angelique an und schob sie eilig aus dem Serverraum. Gehetzt kletterten sie die erste Leiter zum direkt darüber liegenden Deck hinaus. Winter blickte auf die Uhr. Wie viel Zeit ihnen noch genau blieb, er wusste es nicht, drei Decks lagen noch über ihnen. Was für eine blöde Idee, noch mal nachzusehen, wären sie doch einfach abgehauen. Plötzlich blieb er mitten in der Bewegung auf der Leiter stehen und die unter sich befindende Angelique rammte ihren Kopf in der Hektik gegen seine Füße. »Autsch, was ist los Mark, warum kletterst du nicht weiter?«
    »Weil wir hier gar nicht wegkommen werden. Ich glaube, Narbengesicht hat den Hubschrauber manipuliert.« Winter überlegte angestrengt, Narbengesicht befand sich doch die ganze Zeit über bei ihnen beziehunsgweise auf dem Oberdeck. Es blieb ihm also theoretisch keine Zeit, die Zielkoordinaten von HAARP zu ändern, dies würde bedeuten, das Fynn selbst die Koordinaten geändert hatte in einem unbeobachteten Moment. Narbengesicht hatte ihnen freies Geleit versprochen unter der Voraussetzung, dass sie niemandem von HAARP erzählen würden. Schlimmer noch, man würde sie in der Presse für ihren patriotischen Einsatz zur Ergreifung eines internationalen Terroristen loben, hatte er ihnen angekündigt. Aber würde Narbengesicht sich auf so einen Deal wirklich einlassen, viel zu groß war doch die Gefahr, dass er oder Angelique irgendetwas von ihren Erkenntnissen der Presse verrieten. Plötzlich war die Sache klar für Winter, Narbengesicht oder einer seiner Männer musste was an dem Helikopter getrickst haben. Er spürte förmlich das Grinsen von Narbengesicht im Nacken. »Angelique, wir

Weitere Kostenlose Bücher