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Der Aurora Effekt

Titel: Der Aurora Effekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Wolf
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Augenbraue hoch und erklärte ihnen, was er unter einem nicht ausschlagbaren Angebot verstand. Je mehr er redete, desto übler wurde es Winter und Angelique begann sich unbehaglich auf ihrem Stuhl zu winden. Narbengesicht redete und redete und hämmerte ihnen seine Bedingungen ein, unter denen Angelique und Winter Sealand lebend verlassen könnten. Mühsam musste Winter seine Wut herunterschlucken, so gerne wäre er ihm jetzt an die Gurgel springen. Letztendlich war er schuld an Isabels Tod, schoss es ihm in den Kopf. Nur weil es das HAARP-Projekt gab, konnte dies alles passieren. Blanker Hass stand Winter in den Augen und dennoch war er so machtlos gegen eine scheinbar übermächtige Organisation. Hilflos blickte er zu Angelique herüber, die ihre Schultern hängen ließ. Narbengesicht sah an ihrer Reaktion, dass keine weitere Überzeugungsarbeit mehr nötig war. »Ich denke, wir haben uns klar verstanden. Ich würde vorschlagen, sie suchen nun ihren Freund und verlassen Sealand so schnell wie möglich.«
    Angelique und Winter erhoben sich schweigend und steuerten auf die Tür zu. Sie wollten beide nur noch raus aus diesem Dreckloch. Angewidert nahm Winter zur Kenntnis, dass Narbengesicht ihnen zum Abschied eine Hand entgegenstreckte. Reaktionslos ging er wortlos an ihm vorbei.
     
    An Deck begann man gerade mit einer Winde etwas an dem wieder dicht über Sealand schwebenden Militärhubschrauber hochzuziehen. Winter zog sich erneut der Magen zusammen, als er die Silhouette von Isabels Leichnam erkannte, die soeben von mehreren Händen in das Innere des Hubschraubers gezogen wurde. Er senkte den Blick und schluckte, während Angelique ihm eine Hand auf den Rücken legte und ihn damit zum Weitergehen antrieb. »Mark, wir sollten so schnell wie möglich von hier verschwinden, wer weiß, was dieser Fiesling noch alles geplant hat.« Angelique hatte Recht, Narbengesicht hatte ihnen einen Ausweg gezeigt, der sie am Leben lassen würde, nur wie lange hatte dieses fadenscheinige Angebot wirklich Bestand und für welchen Preis? Mühevoll hob er seinen Kopf und taxierte den Hubschrauber auf dem Helideck. Dirk saß bereits auf dem Pilotensitz und überprüfte die Armaturen. Angelique warf noch einen kurzen Blick zurück und sprang daraufhin zusammen mit Winter beherzt in den Helikopter. »Es wird ein etwas unruhiger Rückflug werden, Angelique, dafür muss ich mich jetzt schon mal direkt bei dir im Voraus entschuldigen, aber das Wetter wird uns doch etwas zu schaffen machen.« Dirk drehte sich besorgt zu ihr um und musterte die tapfer lächelnde Angelique. »Du machst das schon, sieh zu, dass du uns rasch hier fortbringst.«
    Winter blickte aus dem Fenster und erkannte neben einem Soldaten, der gerade dabei war, sich und Fynn an einer der Winden zum Hubschrauber hochzuziehen, nur noch Narbengesicht, der wie ein Fels in der Brandung auf Deck zu stehen schien. In dem peitschenden Regen, der jetzt waagerecht über Sealand schoss, konnte Winter unmöglich den Gesichtsausdruck von Narbengesicht erkennen, doch er hatte das ungute Gefühl, dass er ihn hämisch angrinsen würde.
     
    »Wir können erst starten, wenn die Amis weg sind«, informierte Dirk die beiden anderen Insassen. »Ist sonst zu gefährlich, da wir eventuell zusammenstoßen könnten.«
    Geduldig warteten Angelique und Winter ab, bis auch Narbengesicht sich wieder in dem Helikopter befand und das langsam leiser werdende Rotorengeräusch davon kundtat, dass sie sich von Sealand entfernten. Dirk begann unverzüglich mit den Startvorbereitungen. Für einen Moment war nur der stürmische Wind zu hören, der den auf dem Helideck stehenden Hubschrauber mächtig durchschaukelte. Das konnte ja ein Höllenritt werden, dachte Winter. Sorgenvoll blickte er zu Angelique und ergriff ihre eiskalte Hand. Aber noch etwas Anderes machte ihm Sorgen. Er dachte an Narbengesicht und Fynn. War jetzt wirklich alles vorbei, konnten sie jetzt einfach so heimfliegen? Irgendetwas in Winter rebellierte gegen den Gedanken, jetzt einfach fortzufliegen. Hatten sie etwas übersehen, falsch gemacht oder vergessen?
    Dirk brachte den Hubschrauber auf Touren und zog den Steuerknüppel langsam zu sich, woraufhin der Hubschrauber ruckelnd abhob.
    »Stop, Dirk. Wir können noch nicht weg«, schrie Winter plötzlich und Angelique zuckte sichtlich zusammen.
    Dirk blickte irritiert über seine Schulter. »Was ist los?«
    »Wir können noch nicht weg, seid ihr sicher, dass dieser Fynn den Anschlag nicht doch

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