Der Außenseiter
Unterlagen dazu
noch.
4. Grace Jefferies hatte Cill Trevelyan gern und gewährte ihr und Louise Burton regelmäßig Unterschlupf. Hätte eines der beiden
Mädchen spätabends bei ihr geläutet, so hät-
te sie sie zweifellos eingelassen. Roy Trent, 686
Nicholas Hurst und Michael Hopkinson,
die das wussten, könnten eines oder bei-
de Mädchen dazu benutzt haben, sich bei
Grace Jefferies Einlass zu verschaffen.
5. Die Stadträtin George Gardener ist in Besitz einer unterzeichneten und beglaubigten
Aussage einer – zwischenzeitlich verstor-
benen – ehemaligen Nachbarin von Grace
Jefferies, aus der hervorgeht, dass Howard
Stamp am Mittwoch, den 3. Juni 1970, erst
um 14 Uhr bei seiner Großmutter eintraf –
so dass ihm also nur eine halbe Stunde zur
Verfügung gestanden hätte, um einen bruta-
len Mord zu verüben und das Bad zu nehmen, das ihm vor Gericht zum Verhängnis
wurde.
Wir sind der Auffassung, dass Stamps Verurteilung nicht rechtmäßig war und der Fall wieder aufgerollt werden sollte. Stamp hat bei seinem Prozess keine überzeugende Erklärung dafür
gegeben, warum er am Mittwoch, dem 3. Juni
1970, seine Großmutter besuchte, anstatt die
Arbeit bei seinem neuen Arbeitgeber, einer orts-ansässigen Molkerei (Jannerway & Co), aufzunehmen. Es wurde behauptet, er wäre in Wut
geraten, als sie ihm Arbeitsscheu vorwarf. Wir 687
halten es für wahrscheinlicher, dass er auf dem Weg zu Jannerway einen Abstecher zu seiner
Großmutter machte, um sie zu fragen, ob sie
etwas über Cill Trevelyan wisse. Daraus wäre zu schließen, dass er nichts über ihr Schicksal wusste. Als er seine Großmutter dann tot vorfand, war er so erschüttert, dass er nur noch nach Hause laufen konnte.
Roy Trent versucht in seiner Aussage die Tat-
sache hochzuspielen, dass Stamp kein Wort
von seiner Freundschaft mit Cill zu seiner
Verteidigung sagte. Aber auch Trent, Hurst,
Hopkinson und Burton verschwiegen diese
Freundschaft, obwohl sie zum Fall Trevelyan
von der Polizei vernommen wurden. Stamps
Schweigen lässt sich damit entschuldigen, dass er nie nach dem verschwundenen Mädchen
gefragt wurde. Für Trent, Hurst, Hopkinson
und Burton, deren Befragung sich einzig
auf Cill Trent bezog, gibt es keine solche
Entschuldigung.
688
Bournemouth Evening News
Freitag, 27. Juni 2003
Neue Erkenntnisse die tote Priscilla möglicher-
in zwei rätselhaf-
weise verscharrt wurde«,
sagte Sergeant Wyatt. »Wir
ten Fällen aus dem hoffen, ihre Leiche inner-
Jahr 1970
halb der nächsten Wochen
zu finden.« Er lehnte es ab,
nähere Angaben zu dem
Wie die Polizei heute be- gesuchten Ort zu machen, kannt gab, werden die Er- räumte aber ein, dass er sich mittlungen über den Ver- irgendwo in der Gegend bleib von Priscilla Trevel- von Highdown befindet.
yan, die 1970 aus dem
Mr. David Trevelyan, Va-
Haus ihrer Eltern in High- ter des verschwundenen down spurlos verschwand, Mädchens, sagte: »Meine wieder aufgenommen. »Wir Frau und ich haben mehr haben neue Spuren«, er- als dreißig Jahre lang mit klärte Sergeant Wyatt von der quälenden Ungewiss-der Kriminalpolizei, der die heit gelebt. Wir wären Ermittlungen leitet. »Wir froh, wenn sie endlich ein vermuten jetzt, dass Pris- Ende fände und wir ab-cilla ermordet wurde.«
schließen könnten.«
Bisher wurde noch nie-
Er dankte Stadträtin
mand wegen des Verbre- George Gardener aus High-chens festgenommen, aber down für ihre Bemühun-es wird angenommen, dass gen, den Fall an die Öffent-drei Männer aus Bourne- lichkeit zu bringen. »Ohne mouth in den Fall verwi- ihre Beharrlichkeit wäre ckelt sind. »Man hat uns Priscilla Statistik geblie-einen Ort genannt, an dem ben.«
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Miss Gardener stieß auf möglich wäre. »Ich bin zuden Fall, als sie sich mit versichtlich, dass es gelin-einem Buch über Howard gen wird, seinen guten Na-Stamp beschäftigte. Stamp men wiederherzustellen«, wurde neun Tage nach sagte sie. »Traurig ist nur, Priscilla Trevelyans Ver- dass er es nicht mehr selbst schwinden des Mordes an erleben kann.« Howard seiner Großmutter ange- Stamp nahm sich 1973 im klagt, und die Polizei geht Gefängnis das Leben.
heute davon aus, dass
Die Polizei sucht nach
es zwischen den beiden Zeugen aus jener Zeit und Fällen vermutlich einen bittet sie, sich zu melden.
Zusammenhang gibt.
»Wir möchten mit jedem
Miss Gardener bezeich- sprechen, der 1970 am Col-nete Stamps Verurteilung liton Way wohnte«, sagte als einen schrecklichen
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