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Der Außerirdische ist auch nur ein Mensch

Titel: Der Außerirdische ist auch nur ein Mensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Lesch
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Biodiversität: die genetische Ebene, also das, was im Bereich der Makromoleküle
an Möglichkeiten zur Verfügung steht. Es gibt die Artenvielfalt - wobei die nicht unmittelbar etwas mit Biodiversität zu tun hat, sondern eher eine Unterabteilung der biologischen Diversität darstellt; und dann gibt es noch die Ökosystem-Biodiversität. Das heißt, ein System besteht aus unterschiedlichen Öko-Teilsystemen. Und dazu kommt schließlich noch die funktionelle Biodiversität, bei der sich alles darum dreht, was in einem System alles an Funktionen erreicht werden kann, was in Zukunft möglicherweise aufgebaut werden kann und wie eine Anpassung an die Umwelt über die Bühne gehen kann.
    In anderen Worten (die ich mir aus dem Übereinkommen über biologische Vielfalt CBD entliehen habe): »Biodiversität bezeichnet die Variabilität unter lebenden Organismen jeglicher Herkunft, darunter Land-, Meeres- und sonstige Ökosysteme und die ökologischen Komplexe, zu denen sie gehören. Dies umfasst die Vielfalt innerhalb der und zwischen den Arten und die Vielfalt von Ökosystemen.« Das ist jetzt nicht so einfach, oder?
    Egal, weiter im Text: »Sie bezieht sich entsprechend auf alle Aspekte der Vielfalt in der lebendigen Welt. Sie ist eine Lebensgrundlage, weshalb ihre Erhaltung von besonderem Interesse ist.«
    Aha! Da kommen wir der Sache schon näher. Beim Thema »Verschiedenes«, also Diverses, fällt einem natürlich sofort ein, dass es im Deutschen den Ausspruch
gibt: »Er ist verschieden« - also im Sinne von verstorben jetzt. Sie meinen, das führt zu weit? Das sehe ich etwas anders. Wenn es uns nämlich nicht gelingt, die Biodiversität ganz oben auf die Tagesordnung zu setzen, dann könnte das eines Tages tatsächlich bedeuten, dass wir verschieden sind. Dann sind wir nämlich nicht mehr da.

Rette sich, wer kann
    Hypoxie
    Na? Letzte Nacht mal wieder richtig über die Stränge geschlagen? Und heute pfeifen Sie aus dem letzten Loch? Und geraten vor allem beim Treppensteigen völlig aus der Puste? Sie könnten sich in diesem Fall ja unter ein Sauerstoffzelt begeben, sollten Sie gerade eines zur Hand haben.
    Das Meer kann das nicht. Ist ja auch nachvollziehbar, wer könnte so ein Riesenzelt auch anfertigen? Und außerdem, wo sollte man da die Heringe hineinschlagen? Die, also die gleichnamigen Fische, gibt es übrigens in einem Meer, das unter Hypoxie leidet, schon gar nicht mehr. Wenn es ein Gewässer, das muss jetzt nicht zwangsläufig das Meer sein, hypoktisch richtig schlimm erwischt hat, dann heißt das für seine aquatischen Bewohner:
Todeszone, rette sich, wer kann! Und wer das nicht kann, und das sind die meisten, der muss damit leben, dass da nichts mehr lebt und er selbst auch bald nicht mehr zu den Lebendigen gehört.
    Das ist kein schöner Anblick. Nicht nur, weil man da nichts mehr sieht. Nein, der Anblick einer solchen Region ist schlicht eine Katastrophe.
    Was ist da passiert? Solche Todeszonen sind in der Regel hundert bis zweihundert Meter unter dem Meeresspiegel, meistens in Küstenbereichen, zu finden. Da ist alles wie ausgestorben, im wahrsten Sinne des Wortes. Weil Sauerstoff fehlt. Normalerweise ist der Sauerstoffgehalt eines Gebietes im Wasser wohl definiert. Gewissermaßen durch die Strömungen, die in dieses Gebiet hineinfließen. Kaltes Wasser transportiert zunächst jede Menge Sauerstoff hinein; wenn es dann erwärmt wird, wird es wieder davongetragen, und so reguliert sich der Sauerstoffgehalt auf ganz natürliche Art und Weise.
    Wenn aber - durch bestimmte Strömungsmuster verursacht - auf einmal diese Kaltwasserströmungen gestört werden, dann sinkt der Sauerstoffgehalt nicht nur ab, es gibt auch keine Nachlieferung. Und die Dame von der Störungsstelle geht mal wieder nicht ans Telefon. Auch wenn sich die Biomasse, also der Hering und seine Freunde, auf den Kopf stellen. Das sollten sie auch eigentlich bleiben lassen, denn dadurch verbraucht die Biomasse im Wasser ja noch zusätzlich Sauerstoff. Und dann wird’s richtig eng. Die Algenblüte freut’s jedenfalls,
die Bakterien, die die Algen zersetzen, auch (die atmen dabei natürlich ganz tief ein) - und der Rest tut langsam, aber sicher den letzten Schnaufer.
    Das heißt, wir haben es hier mit zwei Bewegungen, zwei Ursachen zu tun, die das Gleiche machen: Sie verringern den Sauerstoffgehalt. Und wenn der Sauerstoffgehalt erst einmal unter einen kritischen Wert gefallen ist, ja, dann ist guter Rat teuer. Denn schlagartig wird alles Leben

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