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Der Außerirdische ist auch nur ein Mensch

Titel: Der Außerirdische ist auch nur ein Mensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Lesch
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in diesem Gebiet sterben. Ist es da beruhigend zu wissen, dass man nicht allein auf dem Friedhof der Meerestiere liegt? Der erstreckte sich 2008 nämlich schon auf 245 000 Quadratkilometer. Jeder Hering hat sozusagen die Wahl, in welcher der 400 Todeszonen er eingeht.

Wissen, was morgen zählt
    Zensus
    Sollten Sie sich eines langweiligen Tages einmal auf die unerhört aufregende Webseite des Statistischen Bundesamts verirren und dabei auf den Begriff Zensus stoßen, werden Sie Folgendes erfahren: Der Zensus ist eine Erhebung - also kein Berg jetzt, den Sie besteigen könnten, sondern eher einer aus allerlei Zahlen, den Beamte dann wieder abtragen müssen. Er ermittelt, wie viele
Lebewesen irgendwo leben, wie sie wohnen, arbeiten und dergleichen. »Volkszählung war gestern, Zensus ist morgen« ist da zu lesen, und weiter: »Wissen, was morgen zählt.«
    Ja, Herrschaften!, das würde ich auch gerne wissen, was morgen zählt.
    Noch interessanter ist aber, wer denn da alles so wen zählt. Der »Census of Marine Life« zum Beispiel, das ist nämlich eine Volkszählung der Lebewesen im Meer. Das hört sich so einfach an, ist aber unglaublich kompliziert.
    Lebewesen auf dem Land zu zählen, das ist ja relativ klar. Man nimmt das Lebewesen, wenn es sich denn nehmen lässt, und kann es dann ganz leicht zählen, weil man es ja direkt vor sich hat. Was die Sache ungemein erleichtert, ist die Tatsache, dass man selber als Zählender in dieser Umgebung relativ gut beweglich ist.
    Aber wie zählt man Lebewesen im Meer? Bei deren hoher Beweglichkeit einerseits und bei diesem riesigen Volumen, das man da untersuchen muss, andererseits. Erinnern Sie sich doch bitte mal an letztes Weihnachten und Ihre verzweifelten Versuche, den Karpfen in der Badewanne zu packen. Und das war jetzt nur einer und so eine Badewanne ist ja auch ein begrenzter Raum. Das Meer aber ist ein gewaltiger Lebensraum, in dem wir nicht unbedingt eine souveräne Figur machen, zumindest nicht in einer gewissen Tiefe.
    Und noch dazu wissen wir von dem Lebensraum im Meer immer noch fast nichts. Früher dachte man, in
den ersten 200 Metern Tiefe, da lebt was, und im Rest, ja, da ist alles tot. Heute wissen wir, bis in eine Tiefe von elf Kilometern findet man überall Leben. Und es ist nichts davon bekannt. Letztlich. Der »Census of Marine Life« will damit nun aufräumen und ganz genau herausfinden: Was lebt im Meer? Wer sind die, und wenn ja, wie viele?
    Und das ist leider Gottes extrem schwierig zu beantworten. Tatsächlich fehlen sogar die Instrumente dafür. Man kann ja nicht einfach einen mobilen Anmeldeschalter da unten installieren, den Fischen und anderem Getier aus den Untiefen der Meere dann per Megaphon mitteilen, dass sie jetzt bitte schön eine Nummer ziehen, sich ordentlich anstellen und sich dann abstempeln lassen sollen. Ganz abgesehen davon, dass so ein Stempel sicher nicht gut auf den Schuppen hält. Außerdem könnten all diese Kopffüßer berechtigterweise einwenden: Wie sieht denn das aus? Mit dem Gesicht einmal durch das Stempelkissen …
    Nein, so geht das nicht. Trotzdem geben die Fischzähler nicht auf, schicken ferngesteuerte Unterwasserautos und Echolotgeräte in die Tiefen, mit denen sie vorbeirauschendes Getier quasi blitzen und registrieren können. Inzwischen sind ihnen schon fast 18 000 Tierarten in die Kartei geraten, der Großteil davon war bislang unbekannt. Und das ist schon mal sehr überraschend.
    Wenn man sich überlegt, welche Bedeutung das Meer für das System Erde hat, dann ist es eigentlich ein Skandal,
dass wir so wenig über diesen riesigen Lebensraum wissen. Da unten gibt es wirklich tolle Sachen, wie zum Beispiel einen Röhrenwurm vom Typ Lamellibrachia. Der kann aus Körperöffnungen sogar Rohöl sprudeln lassen, wenn er vorher einen kräftigen Schluck aus der Brent Spar genommen hat.Wohl bekomm’s.Also: Volkszählung im Meer ist eine absolut wichtige Angelegenheit.

Unter Strom
    Raumfahrende Fische
    Gibt es eigentlich raumfahrende Fischzivilisationen?
    Eine meiner Lieblingsthesen ist ja, dass die Naturgesetze, die wir von der Erde kennen, überall im Universum gültig sind. Nun denken wir uns einmal einen Planeten, der komplett von Wasser umgeben ist. Und in diesem Wasser leben natürlich Fische, also Lebewesen, die nur unter Wasser leben können. So weit, so gut.
    Was ist nun aber die Voraussetzung für eine ordentliche Raumfahrttechnologie? Elektrizität. Vor allen Dingen Hochspannung. Um überhaupt erst so eine

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