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Der Außerirdische ist auch nur ein Mensch

Titel: Der Außerirdische ist auch nur ein Mensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Lesch
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man Handel betreiben kann, wenn man auf der Suche nach neuen Nahrungsquellen beweglich und mobil ist, kann sich eine Spezies, zum Beispiel die Gattung Homo, tatsächlich immer weiter entwickeln. Mobilität gehört zu uns Menschen wie fast nichts sonst.Wir sind das Tier, das sich bewegt. Und zwar immer weiter und weiter und weiter.
    Übrigens ist das Tempo der menschlichen Mobilität gar nicht so groß gewesen, wie man meinen könnte. Als wir damals aus Afrika losgezogen sind, da brauchten wir runde 2000 Generationen, um den gesamten Planeten Erde komplett zu erobern. Zum Glück geht das heute schneller. Also zumindest in Bayern. Da sind ja inzwischen sogar Bahnhöfe mobil. Und in die kann man auch einsteigen, um irgendwohin zu fliegen. Und das alles in zehn Minuten!
    »Wenn Sie vom Flug … vom … vom Hauptbahnhof starten - Sie steigen in den Hauptbahnhof ein, Sie fahren mit dem Transrapid in zehn Minuten an den Flughafen in … an den Flughafen Franz Josef Strauß. Dann starten Sie praktisch hier am Hauptbahnhof in München. Das bedeutet natürlich, dass der Hauptbahnhof im Grunde genommen näher an Bayern … an die bayerischen Städte heranwächst.« Aber Herrschaften! Was wird denn dann aus uns? Wie sollen wir uns denn schützen vor all diesen heranmobilisierenden Bahnhöfen? Da kann man schon unter die Räder kommen, wenn man nicht aufpasst. Und zehn Minuten sind ja auch wirklich keine Zeit, um sich in Sicherheit zu bringen. Bei dem Tempo, das wir bislang an den Tag gelegt haben, sieht die Sache schlecht aus! Also für uns jetzt, nicht für unseren Planeten. Der dürfte sich freuen, dass ihm der Transrapid, die Krone der Mobilität, die Arbeit erleichtert. Den kennen Sie doch, oder:
    Treffen sich zwei Planeten.

    Sagt der eine: Wie geht es dir?
    Sagt der andere: Oh, nicht so gut. Ich hab Homo sapiens.
    Darauf der andere: Mach dir nichts draus, das geht vorbei …

Alter Knochen
    Out-of-Africa-Hypothese
    Woher kommt der Mensch? Ist er an vielen Orten der Erde gleichzeitig entstanden (das wäre das multiregionale Modell) oder ist er von einem Punkt aus losgewandert? Letzteres sagen die Vertreter der Out-of-Africa-Hypothese. Aber warum hätte die Gattung Homo ihre schöne Farm am Fuße der Ngong-Berge verlassen sollen? Ist doch schön dort! Und die hatten ja auch gar keine Ahnung, was sie hinter dem nächsten Hügel erwarten würde! Haben sie es bereut? Man weiß es nicht. Jedenfalls muss der Afrikaner einen Grund gehabt haben, dass er sein Ränzlein schnürte. Denn genau das hat er getan.
    Die Gattung Homo ist zweieinhalb Millionen Jahre alt, zumindest ist der älteste Schädel, den man bislang gefunden hat, so alt. Der moderne Homo sapiens ist in etwa 500 000 Jahre alt, und der, den wir heute kennen,
ist etwa 70 000 Jahre alt. Und der ist definitiv in Ostafrika losgegangen. Der ist da entstanden und von dort aus mit einer Geschwindigkeit von ein paar Kilometern pro Jahr losgezockelt. Aber wenn man sich für eine Wanderung etwas Zeit lässt, läppert sich das in tausend Jahren ganz schön. Jedenfalls kam er via Indonesien nach Australien und irgendwann, als es ihm in Sibirien zu kalt wurde, hat er (nach 12 000 Jahren Wanderschaft) Amerika erobert.
    So weit die Reiseroute. Aber wer hat denn nun auf den Tag vor 72 000 Jahren gesagt, Kinder, wir packen’s? Lag es am Protein? Das aß der Afrikaner ja schon damals recht gerne, und zwar in Form von Fleisch. Jetzt waren die Herden aber auch anno Tobak nicht blöd - die wollten sich nicht auffressen lassen, nicht von befellten Vierbeinern und schon gar nicht von Zweibeinern, und zogen gen Norden.
    Die Gattung Homo hatte sich ja anfangs noch mit dem begnügt, was der Löwe übrig ließ, irgendwann aber selbst so viel Hirn entwickelt, dass sie des Jagens mächtig wurde. Und dann schlug sie gleich richtig zu (oder vielmehr stach zu), sodass mit der Zeit der Bestand von Proteinlieferanten ziemlich dezimiert wurde. Und die anderen, die waren ja eh schon weg.
    Aber nur dem Fleisch hinterherrennen, reicht das als Motivation? Zu viel Fleisch ist ja auch ungesund … Warum also ist der Afrikaner (also wir alle, weil wir sind schließlich alle Afrikaner und hatten gewissermaßen
eine Mutter, aber dazu gleich mehr) nicht in Afrika geblieben?
    Tja. Es gibt eine Theorie, die Ihnen diese Frage ganz klar beantworten kann. Da können Sie den Ärger über das bisschen Flugverkehrbehinderung aus Island getrost runterschlucken …

Pille-Palle-Eyjafjallajökull
    Toba
    Heute auf den Tag

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