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Der Automatische Detektiv

Der Automatische Detektiv

Titel: Der Automatische Detektiv Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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setzte sich nicht.
    »Hi, Hübscher! Sieht aus, als würdest du in der Klemme sitzen.«
    »Ich hatte schon bessere Tage.«
    »Du wirst nicht glauben, wie schwierig es war, die Besuchsgenehmigung zu bekommen. Dieser unangenehme Detective Sanchez war absolut dagegen.«
    »Er kann manchmal stur sein«, sagte ich.
    »Oh, ich weiß, er macht nur seinen Job, aber trotzdem, er war ein bisschen grob und ziemlich unflexibel. Glücklicherweise bin ich mit ein paar einflussreichen Leuten bekannt. Einige Anrufe, und voilà, hier bin ich.«
    »Voilà«, sagte ich. »Dachte nicht, du wärst ein Huttyp, Lucia.«
    »Als Lady zeigt man gern ab und zu ein bisschen Klasse.« Sie lächelte. »Ist hilfreich, um die Klatschkolumnisten aus dem Gleichgewicht zu bringen.«
    Ich dachte mir, sie müsse etwas vorhaben. Es war nicht schwer auszurechnen. Ich stellte mich dennoch dumm, weil ich sie nicht ermutigen wollte. Es würde sie nur in Schwierigkeiten bringen.
    »Freust du dich nicht, mich zu sehen?«, fragte sie.
    »Klar. Du siehst … nett aus.«
    »Nett?« Sie spitzte die Lippen und warf mir einen Kuss zu. »Ich sehe ausgezeichnet aus, Mack!«
    Ich nickte. »Als wärst du auf dem Weg zur Kirche. Oder vielleicht zu einer sehr lockeren Beerdigung.«
    »Keine Beerdigungen heute, Mack.«
    »Lucia, mach …«
    Sie legte einen behandschuhten Finger an die Lippen. »Sei still. Wie oft muss ich es dir noch sagen? Ich bin ein großes Mädchen. Ich kann selbst auf mich aufpassen.«
    »Das hier ist etwas anderes. Es ist eine ernste Sache.«
    »Ich weiß. Deshalb tue ich es ja auch. Du willst doch immer noch deine Freunde finden, oder?«
    »Ich kümmere mich darum.«
    Sie lachte. »Oh, armer, armer Mack. Du musst wirklich lernen, Hilfe anzunehmen. Selbst du kannst nicht alles allein schaffen.«
    »Das habe ich schon mal gehört.«
    Ich würde sie nicht davon abbringen können.
    »Ich habe dieses kleine Spielzeug fertig zusammengesetzt«, sagte sie. »Es sind ein paar Teile übrig geblieben, aber ich glaube nicht, dass sie allzu wichtig waren.«
    Ich berechnete eine fünfzigprozentige Chance, dass wir in diesem Augenblick abgehört wurden. Ich hätte dem Ganzen ein Ende machen können, indem ich einfach einen Ausbruchsversuch andeutete. Aber das hätte nur Lucia in Schwierigkeiten gebracht. Ich konnte sie vielleicht nicht davon abbringen, aber sie konnte mich auch nicht zwingen, ihre Hilfe anzunehmen. Ein Gefängnisausbruch war eine ernste Sache, selbst für die Prinzessin von Empire. Sanchez würde sie mit Beschuldigungen überhäufen, und ich bezweifelte, dass Lucia genug einflussreiche Leute kannte, um ihn zu stoppen, wenn er erst einmal in Fahrt war. Wie gesagt: Er war stur.
    Sie trat näher. Die Kanonen surrten.
    »Sie haben mich davor gewarnt, in den Kreis zu treten«, sagte sie. »Könnten nicht die Verantwortung dafür übernehmen, was passierte, wenn du versuchen würdest, mich als Geisel zu nehmen, sagten sie.«
    »Geh weg, Lucia.«
    »Kann ich nicht, Mack. Ich habe so lange keinen anständigen Kerl mehr getroffen. Ein Mädchen müsste schon eine Idiotin sein, um so etwas stehen zu lassen.« Sie löste ihren Hut. »Detective Sanchez bestand darauf, dass ich nichts hereinbringen dürfe. Und außerdem, dass ich mich einer gründlichen Sicherheitskontrolle unterziehe. Aber das hier konnte man bei der Kontrolle nicht entdecken. Das kleine Ding ist für Scanner praktisch unsichtbar.«
    Sie zog die Teleportationsscheibe aus ihrem Hut.
    »Oh, verdammt, Lucia!«
    Ich erwartete, dass der Alarm losging, aber alles blieb ruhig. Die Tür öffnete sich, und Sanchez betrat den Raum. Er hatte keine Verstärkung dabei, und sein Heater war nicht gezogen. Das einzige Ding in seiner Hand war eine kleine Fernbedienung.
    »Treten Sie bitte zurück«, sagte sie lächelnd. »Sie können das benutzen oder nicht. So oder so stecke ich jetzt tief mit drin.«
    »Rühr dich nicht, Mack. Wenn ich diesen Knopf drücke, werden deine Einbauten unwiederbringlich gegrillt. Und die Lady, wenn sie ins Kreuzfeuer gerät … du willst bestimmt nicht wissen, was diese Kanonen mit organischen Materialien anstellen.«
    Das Summen der Kanonen wurde doppelt so laut.
    »Deine Entscheidung, Mack.« Lucia ließ das Gerät über den Tisch gleiten.
    Mein elektronisches Gehirn analysierte die Situation und bot mir Wahlmöglichkeiten an. Keine davon endete gut.
    Den Teleporter zu benutzen war ein riskanter Schachzug. Es beruhte alles darauf, wie genau ich Sanchez' Bereitschaft, diesen

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