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Der Automatische Detektiv

Der Automatische Detektiv

Titel: Der Automatische Detektiv Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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mir herauf, auf meine riesigen Hände. Die Art, die fürs Prügeln und Zerquetschen gemacht ist. »Ich glaube, wir sind hier doch noch nicht fertig, Mack.«
     

ZWÖLF
     
    Sie kennen die Szene. In einem Dutzend Krimis gesehen. Irgendein Trottel sitzt in einem winzigen Raum mit einem Cop, der über ihm steht und ihm seine Rechte vorliest. Das ist ziemlich genau das, was mir passierte.
    Nur dass ich nicht saß. Ich sitze nicht viel. Die meisten Möbel sind nicht für mein Gewicht ausgelegt, und meine Füße schmerzen nicht. Außerdem war es kein winziger Raum. Es war eine große Kellerzelle, stark in Schatten gehüllt, bis auf ein paar helle Scheinwerfer. Ich nahm an, sie warfen das Beleuchtungsbudget lieber für die drei riesigen Kanonen aus dem Fenster, die auf mich gerichtet waren. Und Sanchez, der kaum groß genug war, um mir übers Knie zu reichen, las mir keineswegs meine Rechte vor. Er saß an dem Tisch, sog an einer Zigarette und ließ die Asche herabhängen. Abgesehen davon war es genau dasselbe.
    Ich stand in einem kleinen roten Kreis, der auf den Boden gemalt war. Nichts hielt mich davon ab herauszutreten, bis auf die drei schweren Blasterkanonen, die auf mich zielten. Im Gegensatz zu Sanchez ragten die Kanonen tatsächlich über mir auf. Ich verfüge über eine dicke Legierung, aber der Think Tank hatte meine Spezifikationen, also konnte ich darauf wetten, dass diese Waffen eine Gefahr darstellten. Mein Gefährdungstaxator regte an, es könne eine gute Idee sein, auf Nummer sicher zu gehen und nicht aus dem Kreis zu treten.
    Jetzt, da ich hier war, fragte ich mich, ob es nicht vielleicht schlauer gewesen wäre, mich aus dem Staub zu machen, solange ich mich noch über Tage befand. Ich hätte es vielleicht nicht geschafft, aus dem Tank zu entkommen. Die Bewachung war streng und das Waffenarsenal gefährlich genug, um mir einen Grund zu geben, es mir gut zu überlegen. Aber zumindest hatte ich eine Chance gehabt. Jetzt steckte ich fest.
    Sanchez hatte in den letzten sechs Minuten kein einziges Wort gesagt. Er begnügte sich damit, mich schwitzen zu lassen. Es war eine Taktik, die schon tausendmal vorher funktioniert hatte. Aber ich schwitze nicht – und konnte genauso lange warten wie er.
    Ich gewann den Starrwettkampf.
    Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Der Rat hat den Bau dieses Raums genehmigt. Als Vorsichtsmaßnahme, du weißt schon. Jede dieser Kanonen kostet mehr, als ich in zwanzig Jahren verdiene. Falls sie auch nur einmal losgehen, wird der Rat eine Steuererhöhung beschließen müssen, um die Stromrechnung zu zahlen. Und soweit ich es verstanden habe, ist jede davon nur für ungefähr ein Dutzend Schüsse gut, bevor das Aggregat ausbrennt und ersetzt werden muss.
    Ich bekomme keine Budgetgenehmigung für einen neuen Automimeographen, aber offensichtlich dachte jemand sehr Wichtiges, man könnte einen so speziellen Raum wie diesen gebrauchen. Um Typen wie dich festzuhalten.«
    »Typen wie mich?«, fragte ich. »Oder einfach nur mich?«
    »Im Augenblick bist du der einzige Typ wie du.« Er drückte seine Zigarette aus und zündete eine neue an. Es war ein Wunder, dass diese kleinen Lungen noch funktionierten.
    »Ich hab den Anzugträgern oben gesagt, es sei nur eine Verschwendung von Zeit und Geld.« Sanchez lächelte freudlos. »Sag mir, dass ich unrecht hatte, Mack.«
    Die Luft zischte, als Elektrizität an den Läufen der Kanonen entlangknisterte.
    Er schob ein paar Tatortfotos über den Tisch aus rostfreiem Stahl, der zwischen uns stand. Es war eine körnige Reihe von Bildern, die von den letzten schmerzvollen Minuten von Gavin Bleakers Leben zeugten. Ein Katalog monströser Blutergüsse, verkrusteten Bluts und zerschmetterter Knochen. Trotz des großflächigen Schadens war er erkennbar. Sie hatten darauf geachtet, das Gesicht nicht anzurühren. Ich hatte Gavin nie gemocht, aber ich hoffte, wer auch immer ihm das angetan hatte, möge den Anstand gehabt haben, ihm zuerst den Hinterkopf einzuschlagen.
    »Willst du mir etwas dazu sagen?«, fragte Sanchez.
    »Was gibt es da zu sagen? Ich war's nicht. Es ist eine Falle.«
    »Was du nicht sagst!«
    Er lachte zwar, schien aber nicht besonders belustigt.
    »Ich weiß, dass es eine Falle ist, Mack! Himmel, es ist nicht einmal eine gute! Wer immer sie gestellt hat, hat ein rotes Brecheisen oder so was benutzt. Du würdest keines brauchen, aber sie haben sich vergewissert, dass es zu deiner Lackierung passt. Und mein Bauchgefühl sagt mir: Wenn

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