Der Automatische Detektiv
Augenblick nicht.«
»Sie schulden mir was.«
»Ja, und deshalb nehme ich auch bedeutende Schwierigkeiten auf mich, um die berühmt-berüchtigte Miss Napier hierher zu holen. Ich würde sagen, wir sind quitt.« Er stieg in die Luft und setzte sich schwebend. »Jedenfalls glaube ich, wenn die Technomorphs Sie auch als fehlerhafte Einheit ansehen mögen, ein Robo wie Sie könnte in meinem Team doch nützlich sein.«
»Nicht interessiert.«
Er drohte mir mit dem Finger. »Na, na, Mack! Lehnen Sie nicht jetzt schon ab. Warten Sie, bis Sie mein Angebot gehört haben. Ich spreche nicht von einer permanenten Anstellung. Eher von einem Leiharbeitsangebot.«
»Immer noch nicht interessiert.«
»Nicht einmal, wenn ich Ihnen die Geheimnisse Ihrer Herkunft verraten könnte, Ihnen von dieser gewaltigen Alienverschwörung und Ihrem Platz darin erzählen? Und glauben Sie mir, Sie haben einen sehr wichtigen Platz darin.«
Ich wollte nur repariert werden und nach Hause gehen, vielleicht meinen Überspannungsschutz senken, mich einstöpseln und hoffen, dass ich meine Speichermatrix überladen und das Ganze auslöschen konnte. Greenman löschen und die Pilger, diese letzten drei Tage und sogar Julie, April und Holt. Mich einfach als simple, Taxi fahrende Maschine reaktivieren.
»Sie können vorgeben, es sei Ihnen egal«, sagte Greenman, »aber das stimmt nicht. Ihr fehlerhaftes elektronisches Gehirn ist zu anfällig für Sentimentalitäten, befasst mit gewissen unlogischen Beweggründen. Treibt die Technomorphs in den Wahnsinn, glauben Sie mir. Sie dachten, Sie seien der nächste Schritt in ihrer Evolution, doch sie können die scheinbare Randomisierung Ihres Verhaltens nicht in Einklang bringen.«
Ich sagte nichts. Er zuckte die Achseln und schwebte sanft zu Boden.
»Wie Sie wollen, Mack, aber Sie können nicht behaupten, Sie seien nicht neugierig. Wir sprechen uns später.«
Pfeifend schlenderte er zur Tür hinaus. Jetzt waren nur noch ich, die E-Mech-Drohnen und Knuckles da. Und keinem von uns war nach Reden zumute.
Sechsundvierzig Minuten später öffnete sich die Tür wieder, und Lucia kam herein, begleitet von Grey und Greenman.
Ich war golden lackiert und meine Verkleidung war zerbeult, aber nicht beeinträchtigt. Lucia konnte daran, wie mein Arm schlaff herabhing und an dem Riss in meiner Optik erkennen, dass ich schon bessere Tage gesehen hatte. Sie rannte zu mir und legte die Arme um mich. Ich erwiderte ihre Umarmung nicht, weil ich mir meiner Kraftregulatoren immer noch nicht sicher war.
»Mack, du meine Güte, bist du in Ordnung?«
»Es tut nur weh, wenn ich rechne«, sagte ich. »Wie haben Sie sie herausbekommen, Abner? Sanchez hat auf keinen Fall seine Einwilligung gegeben.«
»Oh, wie ich schon sagte, ich kenne ein paar Leute«, antwortete Greenman. »Für die meisten bleibt Miss Napier in ihrer Zelle, und sie wird auch bald dorthin zurückkehren müssen. Sie sollte aber genug Zeit haben, um Ihre Reparaturen zu beenden. Vorausgesetzt, wir beginnen sofort.«
»Ja, ja, natürlich«, sagte Lucia. »Du musst dich auf dem Tisch zurücklegen und deaktivieren, Schätzchen.«
Ich legte mich hin, warf einen schnellen Scan auf Greenman und Grey. Wenn ich mein Gehäuse öffnete und mich abschaltete, war ich hilflos und ungeschützt. Unter meiner unzerstörbaren Hülle waren meine Einbauten so empfindlich wie die jedes anderen Hochleistungs-Bauroboters.
Lucia aktivierte einen Scanner, der dazu überging, meinen Schaden zu analysieren und ihn auf einem Bildschirm als Schema voller blinkender roter Punkte anzuzeigen. Sehr, sehr viele rote Punkte. Undichte Hydrauliken. Zerlegte Gelenke. Eine Trägerarmatur voller Mikrobruchstellen.
Ein E-Mech reichte ihr ein Laserschweißgerät. »Mack, Baby, bitte, du musst dich deaktivieren.«
»Ich traue ihnen nicht«, sagte ich.
»Dann trau ihnen nicht.« Sie beugte sich über mich und legte beide Hände an die Seiten meiner Schädeleinheit. »Vertrau mir.«
Ich brauchte eine Reparatur, und ich hatte nicht viele Möglichkeiten. Defekt, wenn ich es tat, und defekt, wenn ich es nicht tat. Selbsterhaltung war manchmal eine miserable Direktive.
»Okay, Lucia.«
Langsam senkte ich meine Energielevel, während ich mein Gehäuse öffnete.
Ich schielte auf meine mechanischen Eingeweide hinab. In der Mitte der Anordnung befand sich ein Achtzehn-Zentimeter-Würfel. Mein Gehirn surrte und klickte hörbar, während Tausende von Programmen ihre Arbeit verrichteten.
»Mach dir keine
Weitere Kostenlose Bücher