Der Autor und sein Werk
– nein, dieser Untergang der 6. Armee ging unter die Haut, ging tief ins Herz, zerstörte die Seele. Der deutsche Rattenfängerglaube, im Kriege unbesiegbar zu sein, brach unter der Feuerwand an der Wolga zusammen. Deutschland wachte auf und erkannte plötzlich, was es wirklich war.
Und heute? Schläft es wieder?
Dieses Buch soll verhindern, daß Deutschland, daß die deutsche Jugend vor allem, wieder einmal der Hypnose seiner Politiker, Militärs und Historiker verfallen könnte.
Wir wissen nicht, wie groß die Verluste Sowjetrußlands vor Stalingrad waren … wir wissen nur, daß dieses Volk, genau wie das deutsche, unermeßliche Blutopfer bringen mußte, daß Millionen in einem Krieg verbluteten, der nicht nötig war. Und wir wissen, daß in Stalingrad sich Sowjets und Deutsche als erbitterte Feinde gegenüberlagen, aber die Toten wurden Brüder. Dieses Buch soll die Jugend der Welt am Beispiel Stalingrads aufrufen, sich die Hände zu reichen. Ich habe mich nicht gescheut, schreckliche Bilder zu zeigen, Bilder, die noch nie veröffentlicht wurden, Bilder aber, die nichts weiter sind als die Wahrheit. Die Wahrheit über einen Wahnsinn, der Krieg heißt. Ich habe diesen Krieg kennengelernt, vorne im Schützengraben, im Hagel der Granaten. Ich habe mich in die Erde gewühlt und die Körper gefallener Kameraden als Deckung vor mir aufgeschichtet. Ich habe nicht an Kartentischen gesessen und Divisionen zum Sterben geschickt, sondern ich habe selbst geblutet. Ich war mittendrin – im Wahnsinn!
Darum soll dieses Buch nichts mehr verschweigen, nichts mehr mit Lorbeer verbrämen, der so schnell zum Totenkranz wird. Jugend der Welt … sieh dir Stalingrad an!
Sieh dieses grausame Sterben, diesen Strom von Blut, diesen Schrei von Schmerz, der noch heute widerhallt und immer – hallen wird.
Und dann, Jugend der Welt, wisch dir die Augen und sieh deine Umwelt an. Ich weiß, du wirst dann das Richtige tun.
Die Toten von Stalingrad haben es verdient –
Aus der Kindheit
Freunde: Willy Millowitsch und Konsalik
Konsalik in der Freizeit:
Pferdenarr und Hundefreund
Billiardspieler
Fitness-Training
Konsalik-Bücher
im Spiegel der Kritik
Der Arzt von Stalingrad
In diesem Buch hat der Autor die Erlebnisberichte vieler ehemaliger Kriegsgefangener, die aus russischen Lagern zurückkehrten, zu einem erschütternden und aufrüttelnden Roman gestaltet. Ort des Romans ist das große Kriegsgefangenenlager von Stalingrad, in dem viele Tausende unter den härtesten Bedingungen und ohne Nachricht aus der Heimat viele Jahre verbringen mußten. Aber in diesem Lager gibt es Männer, die in eisigen Wintern und unter primitivsten Verhältnissen, abgeschnitten von allen medizinischen Hilfsmitteln, nur eine Aufgabe kennen: ihren leidenden Kameraden zu helfen. Es sind die deutschen Ärzte des Lagers, allen voran ihr Chef Dr. Fritz Böhler, der unter den unvorstellbar primitivsten Verhältnissen die schwierigsten Operationen ausführt. Das aufopferungsvolle Wirken der Ärzte und ihr medizinisches Können macht auch auf die Russen starken Eindruck. So stellen sie nach und nach das notwendigste Material zur Verfügung, so daß es Dr. Böhler gelingt, sein Lazarett zu einem Musterlazarett auszugestalten. Im Lauf der Jahre entwickelt sich zwischen den Ärzten und ihren russischen Kollegen und dem Lagerkommandanten sogar eine Art von Freundschaft. Die Anwesenheit einer russischen Lagerärztin und einer jungen hübschen Komsomolzin führt auch zu zwei Liebesverhältnissen, die eine tragische Lösung finden, als die Stunde der Entlassung für die deutschen Ärzte gekommen ist. Konsalik hat die Ereignisse seines Romans sehr dramatisch gestaltet, ihren Ablauf sehr spannend geschildert und ein Hoheslied der Menschlichkeit und ärztlichen Pflichtauffassung geschaffen. Die Lektüre des Buches … hinterläßt einen starken und nachhaltigen Eindruck. MM
Das Menschenrecht, Wien, September 1958
Strafbataillon 999
Tatsachenbericht aus der Hölle
Der Autor der Romane ›Arzt von Stalingrad‹ und ›Die Rollbahn‹ schildert diesmal die Leiden einer vom NS-Terror in ein Strafbataillon des Zweiten Weltkrieges – lies: ›Himmelfahrtskommando‹ – gezwungenen Gruppe ehemaliger Offiziere, Wissenschaftler und anderer Gegner des Regimes. Obgleich das Buch ein Roman und sein eigentlicher Held ein Berliner Arzt ist, dessen Selbstversuch mit einem neuentdeckten Antibiotikum als ›Selbstverstümmelung‹ geahndet wird, liest die Erzählung sich
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