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Der Autor und sein Werk

Der Autor und sein Werk

Titel: Der Autor und sein Werk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Weltfrontkämpferverband das internationale Protektorat übernommen. Jetzt schießt Moskau gegen den Film scharf. Kein Wunder! Daß die Sowjets aber gleich das Bolschoi-Ballett dagegen aufbieten, ist grotesk. Das Ballett durfte im Rahmen des Vichy-Festivals in dem französischen Kurort nicht auftreten, weil eben dieser Film dort gezeigt wurde. Daß es sich bei dem Film um menschliche Probleme handelt und nicht um politische – wie es der Bürgermeister von Vichy den Sowjets darlegte –, können die Sowjets nicht begreifen. Also: Bolschoi-Ballett, njet!
    Wie Moskau sich räuspert, so hustet natürlich die SED. Ein Film über die sowjetische Gefangenschaft! Nein, nein! Das ist ja »eines der übelsten antisowjetischen Machwerke«, schreit das Ostberliner SED-Organ ›Neues Deutschland‹ und möchte am liebsten eine Gefangenschaft in der Sowjetunion nicht wahrhaben. Ja, wenn noch eine prokommunistische Propaganda und ein aktiver und positiver Antifa-Funktionär darin vorkämen, aber so: ganz ohne Sichel und Hammer!?
    Der Berliner Senatsdirektor Klein ist, Gott sei Dank, anderer Meinung. »Die Aufführung von Filmen unterliegt in Westberlin keiner besonderen Zensur«, war seine Antwort an die sowjetische Botschaft in Ostberlin, ließ den Film weiterspielen und den Ostberliner Blätterwald weiter rauschen. Ja, ja, die Meinungsfreiheit in Westberlin und Westdeutschland!
    Der Heimkehrer, 10.8.58
    Dem ›Arzt von Stalingrad‹ folgten mit ›Strafbataillon 999‹ und ›Liebesnächte in der Taiga‹ ähnlich publikumswirksame Filme nach vielgelesenen Konsalik-Romanen. Mit Harald Philipp und Jürgen Goslar fand Konsalik zwei Regisseure, deren Arbeit ihm in besonderem Maße als kongenial erschien. Auch die Problematik der adäquaten Umsetzung einer Romanvorlage ins Drehbuch schien befriedigend gelöst: Sowohl Philipp wie Goslar verfaßten ihre Drehbücher selbst oder bestimmten sie entscheidend mit, im Falle ›Strafbataillon‹ war – neben dem Qualität verbürgenden Wolfgang Menge – auch der Autor in eigener Person beteiligt. Schließlich schrieb dieser für seinen Freund Willy Millowitsch allein und ohne die Voraus-Produktion eines Romans das – völlig neue – Buch zum Humor-Film ›Der Geheimnisträger‹ (1976).

    Auf Signiertournee: Hannover/Berlin

    Österreich-Tournee: Konsalik-Shirts in Klosterneuburg

    Konsalik wird vom österreichischen Bundespräsidenten
Dr. Kirchschläger empfangen

Strafbataillon 999 Deutsches Himmelfahrts-Kommando
    Für die Organisatoren des totalen Krieges schien die ›Festung‹ alten Stils ein Sanatorium für Drückeberger. Die Militärjustiz schuf deshalb die Einrichtung der Feldstrafabteilungen und Bewährungsbataillone, die während des Krieges ständig etwa 50.000 Mann stark waren … Die Verlustquote in diesen Bataillonen des Todes betrug bei den Einsätzen im Süden der Ostfront oder in der Ägäis 95 Prozent.
    »Es geht nicht darum, Gestrauchelten eine Chance zu geben, sondern Minenfelder ohne Hilfsgeräte auszuräumen, Gräben im direkten Schußfeld des Gegners auszuheben und unbewaffnet auf Spähtrupp hinter die feindlichen Linien zu gehen. Von seelischer Betreuung steht nichts in Ihrem Auftrag«. Mit diesem Befehl stellt der Bataillonskommandeur einem neuen Oberleutnant die Situation klar. Und so wird geschliffen, gemeutert und gestorben.
    Heinz G. Konsalik hat dieses schaurige Kapitel der Kriegsgeschichte 1939 bis 1945 aufgeblättert, mit einigen erfundenen Namen verbrämt und durch Heimatschicksale in den Bereich des Tatsachenromans ausgelagert. Regisseur Harald Philipp ist ihm auf diesen Spuren gefolgt und hat einen bildkräftigen Film daraus gestaltet. In harter Nach-Dokumentation hat er die Welt dieser Himmelfahrtskommandos angerissen, mit quälenden Bildern und illustrativen Szenen, die von der wirksamen Nervenkontrapunktik zwischen Front und Heimat belebt sind.
    Im zweiten Drittel verliert sich dieser brisante Anlauf dann in einer dünnen Liebesgeschichte und einem wilden Schlachtengemälde. Der Gesang im Feuerofen wird zum Grusel im Backofen, den nicht mehr der Dramaturg, sondern der Sprengmeister am jugoslawischen Truppenübungsplatz anheizen durfte. 6.000 Platzpatronen, 150 Kilo Spezialbrandmasse, zwei Lastwagen Preßkork, fünf Zentner Pulver, 1.000 Nebelpatronen, 600 Blitzpatronen … Ich meine, wir brechen diese Bilanz der Schlachtenmaler und Requisiteure, die einige Maschinenseiten füllt, rechtzeitig ab.
    Die jugoslawischen Komparsen, MG-Schützen und T

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