Der Autor und sein Werk
Konsalik-Ausspruch zugrunde: »Besser ist noch nie einer meiner Romane verfilmt worden!«?
JG : Dieser Ausspruch fiel als Reaktion auf die Premiere des Films in Südafrika, zu der Heinz Konsalik gekommen war. Er gehört übrigens zu den beliebtesten Schriftstellern Südafrikas und ist mit 45 übersetzten Büchern sicher auch einer der dort am meisten gelesenen Autoren.
CF: Sie waren ja einer der ersten Produzenten, die das Filmland Südafrika entdeckt haben. Können Sie etwas zu den Produktionsbedingungen sagen? Gibt es zum Beispiel staatliche Zuschüsse? Sind die Produktionskosten ein Anreiz?
JG : Staatliche Zuschüsse für Filmproduktionen in Südafrika gibt es nicht. Natürlich sind die Produktionskosten erheblich niedriger als hierzulande. Das starke Engagement englischer und amerikanischer Produktionsfirmen hat allerdings in der letzten Zeit zu einem erheblichen Preisanstieg auch auf diesem Sektor geführt.
CF: Wenn Sie heute an die Arbeit an diesem Film zurückdenken – was fällt Ihnen spontan dazu ein?
JG : Das wunderschöne Arbeitsklima – es hat während der gesamten Drehzeit keinerlei Differenzen irgendwelcher Art gegeben.
CF: Bei Roman und Film fällt auf, daß Rechtsanwälte und Ärzte, speziell Psychiater, nicht immer gut wegkommen. Hatten Sie deswegen in irgendeiner Form Schwierigkeiten mit Einzelpersonen oder deren Standesorganisationen?
JG : Nein. Der Roman und seine Verfilmung gelten als Unterhaltungsstoff, Spannung und künstlerische Freiheit haben hier Vorrang.
CF: Wie kam es zur Besetzung der Rollen? Haben Sie Sandra Prinsloo für die Hauptrolle der Gisela entdeckt?
JG : Wenn Sie so wollen, ja. Sandra Prinsloo stellte sich mit drei anderen sehr attraktiven jungen Damen vor. In dieser Umgebung wirkte sie oberflächlich betrachtet eher blaß. Aber Sandra hatte entschieden die größte Ausstrahlung. Wie Sie vielleicht wissen, ist sie eine der größten Bühnendarstellerinnen Südafrikas; wie übrigens auch Marius Weyers, der im Film ihren Partner spielt …
CF: Herr Goslar, Sie werden schon wieder in Südafrika sein, wenn dieses Interview in Druck geht; wir danken und wünschen Ihnen für die Reise und Dreharbeiten alles Gute.
( Context -Film)
Gespräch mit Schauspieler Wolfgang Kieling
Mittagspause im ZDF-Studio. Context -Film sprach mit Wolfgang Kieling , alias Louis Philipp, alias ›Der Mann mit dem Zylinder‹ – so der Titel der soeben abgedrehten ZDF-Produktion. Vorsichtig, um Maske und Bart des Franzosenkönigs nicht zu beschädigen, verzehrt Wolfgang Kieling seine Blaubeeren und berichtet dabei über die Arbeit am Film ›… und die Nacht kennt kein Erbarmen‹, der demnächst anläuft.
Jürgen Goslar hat den Film nach dem Roman ›Entmündigt‹ von Heinz G. Konsalik gedreht. »Bevor ich den Film gedreht habe, hatte ich kein Konsalik-Buch gelesen«, sagt Wolfgang Kieling, »aber inzwischen bin ich ein richtiger Konsalik-Fan geworden. ›… und die Nacht kennt kein Erbarmen‹ hatte in Südafrika Premiere, und zu diesem Anlaß habe ich Herrn Konsalik kennengelernt. Später hat er mich in sein schönes Haus im Siebengebirge eingeladen – ich bin mit einem ganzen Stapel Konsalik-Bücher von ihm entlassen worden und habe alle verschlungen!« … In ›… und die Nacht kennt kein Erbarmen‹ spielt Wolfgang Kieling den bösen Onkel Ivan, der seine Nichte in die Nervenheilanstalt bringt, um an das große Geld zu kommen. Context-Film fragt, ob es sich hierbei um eine Rückkehr zu jenem Rollentyp des Bösewichts handelt, durch den Herr Kieling berühmt geworden ist. »Diese Gefahr sehe ich keineswegs«, sagt Wolfgang Kieling, »es hat vor Jahren natürlich eine Zeit gegeben, in der ich viele potentielle Mörderrollen dargestellt habe, aber das ist vorbei. Die Rolle des Ivan habe ich gern übernommen.« Jürgen Goslar hat den Film in Südafrika gemacht, und Context-Film fragt nach den Erfahrungen bei den Dreharbeiten und der Zusammenarbeit des einzigen deutschen Darstellers mit seinen Kollegen aus Südafrika.
»Dazu muß ich erst mal etwas berichten, was mir vier Tage vor Beginn der Dreharbeiten einen ganz schönen Schock versetzt hat. So kurzfristig erfuhr ich nämlich von einer Änderung der Verleihkonditionen: der Film war englisch zu sprechen. Zeit für Vorbereitungen blieb kaum, ein coach war auch nicht vorgesehen. Das war für mich der Anfang einer großartigen Zusammenarbeit mit den südafrikanischen Schauspielern. Ich war ganz überwältigt von soviel Entgegenkommen
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