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Der Azteken-Götze

Der Azteken-Götze

Titel: Der Azteken-Götze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wird?«
    »Ich glaube nicht.«
    Der G-man schwieg. Er schaute auf die Main Street hinaus, die in der Sonnenglut lag. Es war noch heißer geworden, denn um die Mittagszeit stand die Sonne am höchsten. Schatten war Mangelware, den fand man nur in den Häusern oder unter den Dächern der Stepwalks. Am liebsten hätte er sich in ein Mauseloch verkrochen. Erstens war keines vorhanden, und zweitens paßte er nicht hinein.
    »Wie sieht es denn mit einem Arzt aus? Gibt es den hier?«
    »Schon…«
    »Aber?«
    »Er ist nicht da. Angeblich auf einem Seminar in Dallas. Wir sind allein. Ich darf ja noch dankbar sein, daß sie mich in der Zelle gelassen haben, die anderen wurden mitgeschleppt.«
    »Wahrscheinlich haben sie dich zurückgelassen, damit du mir klarmachen kannst, wie ausweglos unsere Lage ist.«
    »Das kann auch sein.«
    Der G-man fluchte, und er hätte sich dabei selbst in den Hintern beißen können.
    Er trat näher an das Fenster heran. Hinter ihm richtete sich Costa stöhnend auf.
    »Wenn ich nur wüßte, wo ich anfangen sollte«, murmelte Douglas. »Ich stehe hier in dieser Bude und bin völlig überfragt. Was hat eigentlich Pablo Sidda mit dem Götzen zu tun?«
    »Er ist böse.«
    »Na und?«
    »Er ist ein Verbrecher, ein Menschenverachter. Und das kommt dem Götzen sehr gelegen. Du mußt davon ausgehen, daß die beiden irgendwie verwandt sind.«
    »Hat man sein Blut auch genommen?«
    »Ich kann es dir nicht sagen. So genau konnte ich nicht hinschauen. Es wäre nicht ausgeschlossen.«
    Der FBI-Mann nickte. Auf der Straße rührte sich kaum etwas. Einmal überquerte ein Hund die Fahrbahn, das war auch alles. Kein Wagen fuhr mehr, kein Mensch ließ sich blicken. Alle Bewohner hatten sich verkrochen, als würden sie auf ein bestimmtes Ereignis warten.
    »Ich muß diese Inez finden!« keuchte der G-man voller Wut. »Verdammt, ich muß sie finden.«
    »Und wo willst du suchen?«
    »Gib mir einen Tip, Manuel.«
    »Das ist nicht möglich, denn ich kann mir gut vorstellen, daß sie mit der Gruppe verschwand.«
    »Ja, sicher. Waren es welche aus dem Ort?«
    »Auch.«
    »Aber keine Amerikaner?«
    »Nein.«
    »Wo sind dann die anderen hergekommen?«
    »Aus den Bergen südlich des Flusses. Es ist nicht schwer für gewisse Leute, eine Grenze zu überqueren. Sie haben das Blut in Gefäße tropfen lassen und sind wieder verschwunden. So einfach ist der Überfall abgelaufen.«
    »Ja und effektiv.« Douglas drehte sich wieder um, wanderte durch den Raum und drückte mit beiden Händen seine Jackettschöße zurück. »Ich muß doch eine verdammte Spur finden. Hier verliere ich nur Zeit. Das geht nicht gegen dich, Manuel, du hast mir alles gesagt. Wer könnte denn noch reden? Gibt es hier in Border Town einen Ort, wo ich etwas erfahren kann?«
    »Du bist fremd. Man wird dir nichts sagen.«
    Abe fuhr herum und zog seine Waffe. »Wenn die in die Mündung schauen, bleibt ihnen nichts anderes übrig. Verstehst du jetzt? Die Zeit der Milde ist vorbei. Sie haben mit harten Bandagen gekämpft, jetzt werde ich zurückschlagen.«
    »Da ist noch etwas«, sagte der Polizist. »Wartest du nicht auf Freunde und Kollegen, die dich unterstützen wollen?«
    »Ja, und wir haben uns hier in der Polizeistation verabredet! Ich schaue mich im Ort um. Sie werden herkommen, dann treffen sie auf dich. Du kannst ihnen alles sagen.«
    Das zerschnittene Gesicht des Beamten verzog sich zu einem schiefen Grinsen. »Zumindest werde ich mich bemühen.«
    »Ja, das ist gut.«
    Costa streckte seine Beine aus. Mühsam hob er danach die Arme, um sie auf die Lehne rechts und links des Körpers zu legen. »Da wäre noch etwas, Amigo.«
    »Schlimm?«
    Costa grinste unter Schmerzen. »Nein, überhaupt nicht. Wenn du dich tatsächlich umhören willst, versuche es in Pepes Cantina. Sie liegt auf dieser Seite, nicht weit…«
    »Ja, neben dem Trödelladen.«
    »Richtig.«
    »Und dort werde ich etwas erfahren?«
    »Das kann ich dir nicht sagen. Ich weiß nur, daß sich bei Pepe die Kenner der Szene treffen.«
    »Na, das freut einen dann auch.«
    Der Polizist lachte und hustete zugleich. »Ob das eine Freude ist, weiß ich nicht. Die Kollegen haben Pepes Cantina fast immer nur zu zweit betreten.«
    »Keine Sorge, Manuel. Ich bin schon vielen Höllen entkommen und werde es auch diesmal schaffen.« Er ging in den Waschraum, füllte ein größeres Gefäß mit Wasser und stellte es neben dem Verletzten auf die Bank. »Mehr kann ich leider für dich nicht tun.«
    »Danke, es

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