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Der Azteken-Götze

Der Azteken-Götze

Titel: Der Azteken-Götze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht kommen, denn Sidda würde ihn mit Vergnügen erschießen.
    Der Killer griff unter sein Jackett. In seinem Gesicht regte sich nichts. Es blieb so kalt wie seine Seele.
    Und Inez schaute zu, wie er einen Revolver hervorholte. Es war die Waffe des G-man.
    »Was ist das eigentlich für ein Gefühl, Bulle, wenn man weiß, daß man mit der eigenen Kanone erschossen wird?«
    »Das ändert nichts«, flüsterte Abe. »Dann ist es ja gut.«
    Abe Douglas wollte noch etwas sagen, doch der Killer streckte den Arm aus und senkte die Hand so, daß die Waffe mit der Mündung auf den Knienden wies.
    Ein Loch, dunkel und drohend. Aber eine Öffnung, aus der jeden Augenblick der Tod hervorstürmen konnte…
    ***
    Der Eiserne Engel trug uns!
    Er war eine mächtige Gestalt, schwer und mit Kräften ausgestattet, die über die eines Menschen um einige Male herauswuchsen. Es machte ihm nichts aus, mit uns durch die Luft zu schweben und unser Gewicht auf seinem Rücken zu spüren.
    Wir saßen tatsächlich auf seinem Körper und klammerten uns an ihm fest, während wir an den Seiten hinab auf die Landschaft unter uns schauen konnten.
    Viel war nicht zu sehen. Die Dämmerung hatte den Tag abgelöst, und erst jetzt war es dem Eisernen Engel gelungen, die magischen Ströme des Götzen zu spüren, wie er uns mitteilte. Er mußte dabei laut sprechen, um gegen den Flugwind anzukommen.
    Die Welt in der Tiefe verschwand hinter den dunklen Schatten, die sich wie ein fulminantes Gebirge verteilten, aber eines doch nicht verdecken konnten.
    Es war der Fluß!
    Der Rio Grande, die Grenze zwischen Mexiko und den Staaten schimmerte als graues, machmal auch silbrig schimmerndes Band tief unter uns, wo es sich in zahlreichen Kurven und Kehren durch die Landschaft wand und stets seinen Weg fand, den das Flußbett in Felsen und Berge hineingegraben hatte. Wir mußten nur über ihn hinweg, um in das andere Land zu gelangen.
    Fast stürzten wir ab, als der Eiserne Engel an Höhe verlor, als wir den Fluß überquert hatten.
    Unter uns lag Mexiko. Wenn mich nicht alles täuschte, war es die Provinz Sonora. Sie hatte auch den Background für zahlreiche Westernromane hergegeben. Schon bald zeigte die Landschaft ein anderes Gesicht. Selbst aus dieser Entfernung konnten wir ihr anderes Gesicht erkennen. Da hatten sich Berge herausgebildet, die wie mächtige, kantige Klötze vom Boden her in die Höhe stachen.
    Kein Berg glich dem anderen. Sie alle wiesen verschiedene Formen und Strukturen auf.
    Manche von ihnen waren hoch und liefen spitz zu, andere wiederum besaßen als Gipfel sehr flache Formen, auf denen durchaus ein Hubschrauber hätte landen können.
    Natürlich gab es auch die entsprechenden Täler. Sie schnitten tief in die Landschaft hinein. Manchmal sahen sie aus wie schmale Kerben, dann wiederum erinnerten sie an dunkle, breite Straßen, wenn sie zwischen den hohen Wänden den Grund der Schluchten bildeten. Und die heiße Sonne war gesunken. Im Westen hatte sie sich verabschiedet und als letzten Gruß noch eine dunkelrote Flammenwand hinterlassen, die sich wie ein breites Band in das Grau der anbrechenden Nacht hineinschob.
    Es war ein grandioses Bild, für das wir kaum einen Blick hatten, denn der Eiserne Engel machte uns klar, daß wir uns bereits dicht vor dem Ziel befanden.
    Er verlor blitzschnell an Höhe.
    Für einen Moment bekam ich Furcht, klammerte mich fester an ihn, und auch Suko reagierte ähnlich, während sich die Flügel des Engels ruhig und sicher bewegten.
    Wir glitten auch weiterhin über die unwirtliche und menschenfeindliche Landschaft hinweg, über tiefe Täler, über Canyons, Schluchten, Hänge und unter einem Himmel, auf dem sich das Heer der Sterne wie gemalt abzeichnete.
    Doch plötzlich stoppte der Flug.
    Wir hielten uns wieder fest, schauten uns an. Ich sah gegen Sukos leicht verzerrtes Gesicht, er hob die Schultern, und wir warteten beide auf eine Erklärung.
    Der Eiserne gab sie.
    »Wir kommen zu spät!«
    Dieser eine Satz fraß wie eine Säure der Enttäuschung in uns. »Was hast du gesagt? War alles umsonst?«
    »Ich weiß es nicht, doch ich spüre genau, daß der Götze den letzten Rest des Blutes getrunken hat. Den entscheidenden, versteht ihr? Er hat ihn getrunken.«
    »Ist er frei?« schrie Suko.
    »Bald!«
    »Dann los! Wir dürfen hier keine Sekunde mehr verlieren.«
    Mein Freund hatte recht, und der Eiserne Engel sah es auch ein. Er bewegte seine Schwingen heftiger, und der Fahrwind umwehte uns plötzlich wieder wie

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