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Der azurne Planet

Der azurne Planet

Titel: Der azurne Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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warnenden Blicke seiner Kollegen zu sehen oder zu fühlen; jedenfalls schwächte er seine Antwort ab. »Was sein soll, wird sein. Auf jeden Fall steht fest, daß König Krakon nicht zulassen wird, daß man seine Fürbitter auf diese Weise mißbraucht.«
    »Das Biest weiß weder davon, noch wird es sich darum kümmern«, spottete Sklar Hast mit dem Hintergedanken, den Fürbitter von Wyebolt so weit provozieren zu können, daß er sich zu einer unfreiwilligen Offenbarung hinreißen ließ.
    Barquan Blasdel machte eine ungehaltene Geste. »Dieses Gespräch hat nicht den geringsten Sinn. Wir sind euch gegenüber im Nachteil. Irgendwann werden diese armen, fehlgeleiteten Leute einsehen, welch krassem Materialismus du frönst, und sich von dir abwenden. Bis dahin müssen wir uns in Geduld üben.« Mit einem schnellen, aber bestimmten Blick in Richtung auf die Fürbitter ging er auf seine Hütte zu und verschwand darin.
    Sklar Hast überquerte die Plattform und näherte sich der Institution, die Meril Rohan eine »Schule« zur Unterweisung der Kinder nannte. Auf den Heimatplattformen hatte man so etwas – wenn man von der Schule auf Quatrefoil absah, auf der die Schreiber ausgebildet wurden – nicht gekannt, denn die Kinder waren bisher von den Zünften selbst ausgebildet worden.
    Obwohl Meril das Eindringen des Krakons beobachtet hatte, hatte sie am anschließenden Todesritual nicht teilgenommen, sondern der Menge den Rücken zugewandt und sich in ihre »Schule« zurückbegeben, die aufgrund kindlicher Neugier nun leer war. Man hatte sie am anderen Ende der Plattform errichtet.
    Als Sklar Hast durch das Weidengeflecht trat, fand er sie auf einer kleinen Bank, von der aus man einen guten Blick über das Wasser hatte. Er nahm neben ihr Platz und sagte: »Über was denkst du nach?«
    Meril schwieg einen Moment. »Ich dachte über die Zukunft nach und fragte mich, was sie für uns bereithalten mag.«
    Sklar Hast lachte. »Ich hatte noch gar keine Zeit, mich das zu fragen. Die jetzigen Probleme sind groß genug. Wenn ich mich fragen würde, wohin wir steuern, würde ich vielleicht alles aufgeben.«
    Meril gab keine Antwort, aber sie nickte langsam, als werde ihr gerade etwas bewußt.
    »Und wohin hat dich dein Nachdenken bisher gebracht?« fragte Sklar Hast.
    »Nirgendwohin. Wir gehören der elften Generation an, und bereits jetzt gibt es Zwölfer und Dreizehner. Ich habe den Eindruck, als hätten wir all diese Jahre in einem Traum gelebt. Das Leben auf den Plattformen war so einfach, daß keiner von uns je dazu gezwungen war, zu arbeiten oder etwas zu erleiden. Oder zu kämpfen.«
    Sklar Hast nickte finster. »Du hast unzweifelhaft recht. Aber jetzt sind wir dazu gezwungen worden. Und wir kämpfen. Heute haben wir unseren ersten Sieg errungen.«
    »Aber es war ein billiger Sieg. Und warum wurde der Kampf geführt? Hauptsächlich deswegen, weil wir dem Krakon nicht erlauben wollen, unsere Schwämme zu fressen … damit wir weiterhin unser traumhaftes Leben führen können, bis in alle Ewigkeit. Ich bin nicht stolz auf mich. Der Tod des Krakons hat mich krank gemacht. Wir sind von unseren Heimatplattformen geflohen. Das war richtig – aber ist das alles, was wir erreichen wollen? Ein Leben zu führen am Rande von Lagunen, beschienen von strahlendem Sonnenlicht und ohne Krakons, über die wir uns Gedanken machen müssen? Irgendwie erfüllt mich dieser Gedanke mit Schrecken, und ich frage mich, ob das alles sein soll, was wir vom Leben zu erwarten haben: ein zielloses Dasein ohne Siege oder Dinge von irgendwelcher Bedeutung.«
    Sklar Hast runzelte die Stirn. »An diese Dinge habe ich noch nie gedacht. Für mich waren stets nur die drängenden Probleme der Gegenwart maßgebend.«
    »Ich glaube, das wird wohl immer so gewesen sein, gleichgültig, wie trivial die Probleme auch waren. In ihren Aufzeichnungen spricht Eleanor Morse von ihren ›Zielen‹ und wie sie weiter und weiter in den Hintergrund rückten. Um sie schließlich doch noch zu erreichen, ist sie dann Schieberin geworden. Das hat natürlich keine maßgebliche Bedeutung für uns, aber es zeigt doch an, wie zielbewußte Leute allmählich gezwungen werden, ihre eigene Lage zu verbessern. Und deshalb habe ich auch versucht, mir eigene Ziele abzustecken, die ich irgendwie zu erreichen hoffe.«
    »Und welche Ziele sind das?«
    »Du wirst mich nicht verspotten? Oder mich auslachen?« Meril sah ihn mit einem ernsten Blick an.
    »Nein.« Sklar Hast nahm ihre Hand und hielt sie

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