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Der azurne Planet

Der azurne Planet

Titel: Der azurne Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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Notstandssituation beendet ist, werde ich dies bekanntgeben und eine neue Versammlung einberufen. Kehrt jetzt auf eure Heimatplattformen zurück. Bald werdet ihr Instruktionen erhalten, die euch sagen, wie ihr König Krakon am besten dienen könnt.«
    Zornrot sprang Morse Swin auf.
    »Einen Augenblick! Bist du verrückt geworden? Was fällt dir ein, von der traditionellen Verfahrensweise abzuweichen? Du hast nicht einmal nach den Gegenstimmen gefragt!«
    Barquan Blasdel gab einer kleinen, in der Nähe befindlichen Gruppe von Leibwächtern einen Wink. Zehn der Männer kamen nach vorn, packten Morse Swin bei den Ellbogen und schleppten ihn weg. Er trat und schlug um sich, bis einer der Leibwächter ihm mit dem Knauf seines Dolches auf den Kopf schlug.
    Barquan Blasdel nickte befriedigt. »Ich habe deswegen nicht nach Gegenstimmen gefragt«, sagte er leise, »weil die Abstimmung einstimmig für mich ausfiel. Die Versammlung ist hiermit beendet.«

 
     
16
     
     
    Henry Bastaff beschrieb den Ausgang der Versammlung einer schweigenden Gruppe bekannter Persönlichkeiten auf Neuheim. »Es gab nicht einmal den Anschein einer Opposition. Die Leute waren mutlos. Der alte Emacho Feroxibus ist tot, und Morse Swin hat man einfach überfahren. Die Leute reagierten wie gelähmt, und die Situation war einfach zu phantastisch, um glaubhaft zu sein. Niemand wußte, ob man über das, was sich vor aller Augen abspielte, lachen oder weinen oder die Leibwächter mit den nackten Händen angreifen sollte. Sie taten nichts. Sie standen auf und kehrten in ihre Hütten zurück.«
    »Und jetzt beherrscht Barquan Blasdel die alte Heimat«, sagte Phyral Berwick.
    »Und zwar mit äußerster Strenge.«
    »Das heißt also, daß wir einen zweiten Angriff zu erwarten haben.«
    Henry Bastaff bestätigte diese Annahme. »Daran gibt es nicht den geringsten Zweifel.«
    »Aber in welcher Form? Sie werden doch nicht noch einmal einen Überfall riskieren!«
    »Was das anbetrifft, kann ich nichts sagen. Vielleicht haben sie vor, Boote zu bauen, die mit Schilden ausgerüstet sind, um die Brandpfeile abzuwehren. Vielleicht entwickeln sie sogar ein System, das es ihnen selbst erlaubt, Brandpfeile zu verschießen.«
    »Mit Brandpfeilen würden wir schon fertig«, sagte Sklar Hast. »Wir könnten dazu übergehen, unsere eigenen Boote mit Krakonhaut zu bespannen statt mit Unterbodenhaut. Das wäre keine große Bedrohung … Ich kann mir aber nicht vorstellen, wie Blasdel hoffen kann, uns zu schlagen. Und doch glaubt er zweifellos daran, daß er es kann.«
    »Wir müssen unsere Beobachtungen auf alle Fälle fortsetzen«, sagte Phyral Berwick, »das ist offensichtlich.« Er schaute Henry Bastaff an. »Bist du bereit zurückzukehren?«
    Bastaff zögerte. »Das Risiko ist groß. Blasdel weiß, daß wir ihn beobachten. Seine Leibwächter werden jetzt ungeheuer wachsam sein … Ich glaube, daß wir die besten Informationen dadurch erlangen, daß wir uns wieder von unten an seine Hütte heranschleichen und ihn durch das Loch belauschen. Wenn Barway und Maible zurückkehren wollen, werde ich sie begleiten.«
    Phyral Berwick klopfte ihm auf die Schulter. »Du besitzt unsere Verehrung und Dankbarkeit! Denn jetzt hängt unser aller Leben nur noch von deinen Informationen ab!«
     
    Vier Tage später nahm Roger Kelso Sklar Hast wieder zur Aufschrei-Plattform mit, wo er ihm erneut eine Apparatur zeigte, deren Funktion Sklar Hast absolut unklar war. »Nun wirst du sehen, wie man elektrischen Strom herstellt«, erklärte Roger Kelso.
    »Was denn«, fragte Sklar Hast, »mit diesem Apparat?« Er musterte die plumpe Vorrichtung. Eine zehn Zentimeter dicke, ausgehöhlte Holzröhre, die etwa acht Meter lang war, ragte, gestützt von einem Gerüst, in die Luft. An ihrem unteren Ende befand sich eine längliche Kiste, die feuchte Asche zu enthalten schien. Beide Kistenenden waren mit je einer Schicht gepreßten Kohlenstoffs versehen, in der Kupferdrähte steckten.
    »Es ist natürlich ein ziemlich primitives Gerät, das wenig kann und von keiner großen Effizienz ist«, sagte Roger Kelso. »Es erfüllt aber unsere momentanen Bedürfnisse, das heißt, es produziert Elektrizität mit Hilfe von Wasserdruck. Brunet hat es in seinen Aufzeichnungen beschrieben. Er nennt dieses Gerät eine ›Rous-Maschine‹ und den Prozeß selbst ›Kataphorese‹. Das Rohr ist mit Wasser gefüllt, das gezwungen wird, durch den Schlamm zu laufen, der hier eine Mischung aus Asche und Meeresschlick ist. Das

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