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Der Babylon Code

Der Babylon Code

Titel: Der Babylon Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Schomburg
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dieser Therapie hat er eine Chance… was gibt es da noch zu zögern? Ich würde
alles
tun, um das Leben meines Kindes zu retten! Tut Mattias’ Mutter das? Seien Sie ehrlich: Sie hat Angst vor der Entscheidung, sie hat Angst vor der Verantwortung, sie zögert und drückt sich und schadet damit dem Jungen. Und Sie? Wenn es mein Neffe wäre, ich würde keine Sekunde zögern, ihn zu retten!«
    »Nein! Hören Sie auf!« Jasmin riss kurz die Hände hoch und entgegnete mit mühsam kontrollierter Stimme: »Warum wenden Sie denn nicht die andere Therapie an, die ursprünglich für Mattias vorgesehen war?«
    Folsom räusperte sich und fuhr sich mit den Händen durch das Gesicht. »Weil eben diese Therapie bei anderen Probanden fehlgeschlagen ist. Die erwarteten Ergebnisse sind nicht eingetreten – bei weitaus geringerer Schädigung der Leber.«
    Jasmin schloss die Augen und unterdrückte ihre Tränen. Sie
    war fast so weit gewesen, dem Drängen nachzugeben. Aber sie sagten ihr nicht die ganze Wahrheit.
    Jasmin erinnerte sich an das belauschte Gespräch. Sie stand wieder unter dem Fenster und hörte Purcells giftig kalte Stimme. Und hier? Kein Wort vom Tod des Probanden.
    Konnte man ihnen trauen? Nein! Sie musste Zeit gewinnen. Sie musste einen Weg finden…
    »Wo ist Dr. Dufour? Er scheint sehr verantwortungsbewusst zu sein.«
    »Ihm geht es nicht gut«, murmelte Zoe Purcell.
    »Das ist doch eine Aufzeichnung«, sagte sie mit Blick auf den Bildschirm. »Wie alt, Tage oder Stunden? Was ist mit den Mäusen jetzt? Leben sie wirklich noch?« Ihre Lippen waren dünne Striche.
    »Quietschfidel sind die.« Thornten lächelte überlegen.
    Jasmin sah zu Snider, der siegessicher nickte.
    »Es ist so, wie er sagt, Jasmin.«
    »Wayne, du weißt, dass man eine Vielzahl von Untersuchungen braucht, bevor man…«
    »Jasmin, es ist
die
wissenschaftliche Sensation. Es funktioniert wirklich. Schau dir die Mäuse an. Es geht ihnen blendend. Je schneller wir es unter Echtbedingungen testen, umso schneller kann vielen Menschen geholfen werden. Der Junge wird berühmt. Mit mir! Du musst es nur zulassen!«
    »Du bist plötzlich mitten drin, was?«
    »Ich habe es entdeckt! Es ist meine Entdeckung!« Wayne Snider strotzte vor Überzeugung. »Komm, Jasmin. Hilf uns, die Welt mit
der
Sensation zu beglücken.«
    »Denken Sie an den Jungen!«, warf Thornten ein. »Er wird elendig zugrunde gehen! Langsam, gewiss, nicht heute, nicht morgen, sondern jeden Tag ein bisschen mehr, über Wochen. Und seine Mutter wird zuschauen, verzweifeln, irre werden. Und Sie auch! Weil Sie sich schuldig machen. Versündigen! An einem Kind! Nur weil Ihnen der Mut fehlt, ihm seine Chance zu
    geben, die er hiermit hat.« Er griff in die Innentasche seines Sakkos und hielt plötzlich eine Kanüle mit einer klaren, rosafarbenen Flüssigkeit in der Hand.
    »Eine gebrauchsfertige Spritze. Das ist die Wunderflüssigkeit, aufgelöst in einer fertigen, synthetischen Lipidmischung, mit der wir die DNA einschleusen können. Überzeugen Sie Anna – und retten Sie Mattias!«

Kapitel 37
    Sophia Antipolis nahe Cannes
Dienstagabend
    Das Patt dauerte wenige Minuten. Schließlich tauchte auf der anderen Seite der verschlossenen, inneren Eingangstür ein fetter Kerl auf, der sich trotz seiner Fülle geschmeidig bewegte. Sein kahler Schädel war kalkig und das Gesicht seltsam hager im Vergleich zu seinem massigen Körper. Einer der Wachleute schloss die Tür auf, und Sullivan trat in den Vorraum. Seine Augen scannten Chris regelrecht.
    »Was soll das? Warum fuchteln Sie hier mit einer Waffe herum?« Sullivan rümpfte sichtbar die Nase.
    Chris ignorierte die Anspielung. »Weil ich hier reinwill. Ich suche jemanden.«
    »Sie wissen jedenfalls, wie man sich bemerkbar macht. Mein Name ist Sullivan. Ich bin Sicherheitschef von
Tysabi,
und Pistolen schwingende Wahnsinnige haben hier nichts zu suchen. Ich werde jetzt die Polizei rufen – außer Sie haben eine plausible Erklärung für Ihr Auftreten.«
    die Polizei rufen – außer Sie haben eine plausible Erklärung für Ihr Auftreten.«
    »Ich will zu Jasmin Persson…«
    Chris beobachtete den Sicherheitschef. Der Name schien keine sichtbare Reaktion auszulösen.
    »Warum stecken Sie die Waffe nicht weg? Schießen werden Sie ohnehin nicht.«
    »Wenn Sie sich da man nicht irren…«
    »Es reicht. Ich bin Sicherheitschef eines internationalen Konzerns und habe etwas, was wertvoller ist als jede Waffe. Menschenkenntnis. Sie ballern nicht blindwütig

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