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Der Babylon Code

Der Babylon Code

Titel: Der Babylon Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Schomburg
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auf dem Bildschirm und gab den Blick auf zwei Käfige frei, in denen jeweils zwei junge, kräftige Mäuse aufgeregt hin und her rannten.
    »Vier Mäuse – na und?«
    »Miss Persson, warum so abweisend?« Thornten lächelte, und seine grünen Augen strahlten wie Sterne. »Ich bin eigens über den Teich gekommen, weil etwas wirklich Sensationelles geschehen ist. Und Sie gehören zum Team!« Er deutete auf die Stühle am Tisch und setzte sich. »Warum also so zurückhaltend?«
    »Was soll das alles hier? Wir sind Gefangene und…«
    »Wer sagt das denn?« Thornten lachte verwundert auf. »Ach, ich verstehe! Entschuldigung, vielleicht ist Sullivan etwas zu konsequent vorgegangen…«
    Seit Sullivan sie Sonntagnacht in Annas Zimmer überrascht hatte, stand sie unter Quarantäne. Er hatte Annas Handy an sich genommen, hatte die Anrufe gecheckt und wissen wollen, mit wem sie gesprochen hatte. Aber Jasmin hatte bisher eisern geschwiegen.
    ». . . wir sind extrem vorsichtig. Abschottung ist oberstes Gebot – bei
der
Entdeckung! Die darf uns niemand nehmen! Selbst der große Bruder bekommt noch keine Daten. Aber deshalb sind Sie doch keine Gefangene!« Thornten deutete auf den Stuhl rechts neben sich und wartete, bis Jasmin Platz genommen hatte. Dann wies er zum Bildschirm.
    »Sehen Sie! Vier alte Mäuse, innerhalb weniger Tage wieder mit jungen Körpern ausgestattet. Zwei sind aus Dresden, zwei weiteren wurde am Sonntagabend hier die Gensequenz des Y-Chromosoms gespritzt.«
    »In Dresden waren es drei Mäuse«, sagte Jasmin kühl.
    »Eine ist tot. Sie wissen – Proben…« Er sah Jasmin in die Augen. »Es ist ein einziges großes Rätsel. Wir wollen unsere Analysen beschleunigen. Was wissen Sie über die Herkunft des Knochens, aus dem die Proben stammen, Miss Persson?«
    »Nicht viel.« Sie sah zu Wayne Snider, der ihr gegenüber saß. »Fragen Sie Wayne. Es war sein Freund, der mit dem Knochen in das Labor kam.«
    »Dieser Freund hat Ihnen an jenem Abend nichts weiter erzählt? An jenem Abend, als Sie in der Gaststätte blieben und Wayne nach Hause ging?«
    Sie sah überrascht zu Snider, der nur mit den Schultern zuckte.
    »Jasmin – wir sind einfach alles durchgegangen. Hat er dir nicht auch mehr darüber erzählt? Mir gegenüber hat er später am Telefon behauptet, der Knochen stamme aus Babylon.«
    »Ist das wichtig?«, fragte Jasmin.
    »Wir wollen es nur verstehen. Jeder Hinweis würde unsere Analysen voranbringen, Miss Persson.« In Hank Thorntens meergrünen Augen tanzten helle Punkte wie Schaumkronen auf Brandungswellen. »Sie wissen doch selbst, wie schwierig das ist. Die Gene zu definieren wird noch die einfachste Arbeit sein. Aber das Zusammenspiel, ihre Wirkungsweise, der Einfluss auf Enzyme, das ganze Netz… Die Welt sollte nicht allzu lange auf unsere Entdeckung warten!«
    Jasmin sah mit eisigem Blick in die Runde. Ihre Stimme war rau wie ein Reibeisen. »Wollen Sie es deshalb an Mattias ausprobieren?«

    Chris stand in der Eingangshalle und starrte ungeduldig auf den uniformierten Pförtner, der hinter einer Glasscheibe saß und seine Fragen mit gleichmütigem Achselzucken beantwortete, ohne die verschlossene Eingangstür zu öffnen.
    Offensichtlich gab es hier keine Jasmin Persson, niemanden aus Dresden, keinen Wayne Snider, keine Anna.
    Außerdem war es zu spät, um jemanden zu erreichen oder etwas abzuliefern. Die Besuchszeiten für die Klinik waren vorbei, und in den Labors arbeitete selbstverständlich auch niemand mehr.
    Chris nahm den Rucksack vom Rücken, holte die Pistole heraus, lud sie demonstrativ durch und zielte auf die kleine Sprechöffnung der Pförtnerloge.
    »Aufmachen!«
    Der junge Mann riss den Mund auf und tauchte dann seitwärts unter seinem Schreibtisch weg.
    »Aufmachen!« Chris donnerte den Knauf der Waffe gegen das Glas.
    In der Wand hinter dem Pförtner öffnete sich ein Türspalt, und ein Kopf wurde kurz sichtbar. Dann wurde die Tür wieder zugeschlagen, und wenige Sekunden später standen drei Männer mit gezogenen Waffen auf der anderen Seite der verschlossenen Eingangstür.
    Ihre Waffen waren auf Chris gerichtet, der breit grinsend die Hände hob und dann wieder senkte. Einer der Wachleute sprach aufgeregt in ein Funkgerät.

    Hank Thornten griff nach Jasmins Händen. Sie versteifte sich, aber er hielt sie unerbittlich fest.
    »So unglaublich es klingt: Diese Mäuse, die Sie da sehen, waren alt, müssten bereits tot sein. Aber sie leben immer noch. Das Chromosom hat in

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