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Der Babylon Code

Der Babylon Code

Titel: Der Babylon Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Schomburg
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Brust.
    Chris sah benommen an sich herunter. Die dünnen Linien zitterten leicht. Eine wanderte etwas nach oben, senkte sich dann wieder. Müde fiel sein Arm mit der Waffe nach unten.
    Sullivan kletterte durch das Fenster in die Kapelle. Das Glas knirschte unter seinen Stiefeln, als er zum Kreuz ging.

    Thornten funkelte Sullivan wütend an. Folsom hatte soeben seinen Katastrophenbericht mit den zertrümmerten Wagen beendet.
    »Wir haben tatsächlich ein Transportproblem«, sagte Sullivan nüchtern. »Beide Wagen sind ziemlich ramponiert. Vielleicht halten sie noch ein paar Kilometer, aber…«
    »Und der Transporter?«
    Sullivan zuckte mit den Achseln.
    »Hängt mit den Hinterrädern über dem Abgrund. Den holen wir da nicht raus. Wir müssen nur ein paar Stunden durchhalten. Wenn morgen Touristen kommen, dann…«
    »Idiot!« Hank Thornten stieß Sullivan wütend gegen die Brust.
    »Hank, wir müssen es jetzt tun!«, warf Zoe ein. »Wenn erst…«
    »Ich weiß, Zoe, diesmal hast du recht. Wenn sie die Proben in die Hand bekommen, sind sie für immer verloren. Aber wenn der Junge bereits als Wirt fungiert, müssten sie ihn töten, um die Gensubstanz des Chromosoms zu vernichten. Das werden sie nicht tun!«
    Thornten trat an den kleinen Altar, öffnete den Koffer, nahm die Kanüle mit der gebrauchsfertigen Lösung heraus und steckte eine Spritzennadel auf.
    Dann ging er in den anderen Teil der Kapelle, wo Anna und Jasmin bei Mattias hockten. Dufour und Chris saßen schräg gegenüber an der Zwischenwand. Vor ihnen standen zwei von Sullivans Männern mit gezogenen Waffen.
    »Was soll das?«, fragte Jasmin, als Thornten mit versteinertem Gesicht auf sie zukam, die Spritze in der Hand.
    »Was das soll? Fragen Sie Ihren Freund! Wären Sie nicht abgehauen, säßen wir in einem Flugzeug Richtung Boston. So aber…«
    »Von uns wollte keiner mitkommen.«
    Thornten winkte ab.
    »Ich weiß, dass Dufour vorhin mit diesem Hieronymus oder dem Papst telefoniert hat. Und ich weiß von Sullivan, dass es in Sophia Antipolis von Polizei nur so wimmelt. Glauben Sie, ich würde warten, bis dieser scheinheilige Menschenblender mit seinen Märchen dieses Geheimnis in den Kellern des Vatikans begräbt?«
    »Wovon reden Sie?«
    Thornten lachte.
    »Hören Sie auf. Ich habe mit diesem Mönch – wie heißt er? Hieronymus – ich habe mit diesem Hieronymus in Sophia Antipolis gesprochen. Kurz bevor wir abreisen wollten. Er hat mich überzeugen wollen, alles dem Papst zu übergeben.« Thornten schüttelte den Kopf. »Das wäre, als würde ich diese wissenschaftliche Sensation vernichten! Ein Priester verlangt von einem Wissenschaftler, auf Erkenntnis zu verzichten.« Er winkte, und zwei von Sullivans Männern, die bisher abwartend an der Zwischenwand gestanden hatten, traten zu Anna und Jasmin.
    Sie packten die beiden Frauen an den Armen und zogen sie von der Liege weg nach hinten in die Ecke. Anna schrie und schlug um sich, biss sich im Unterarm des Mannes fest. Auch Jasmin strampelte vor Verzweiflung, aber gegen den unbarmherzigen Griff kam sie nicht an.
    »Nicht!«, schrie Chris und sprang auf. Sein Bewacher hob die Waffe, und Chris blieb stehen.
    Zoe Purcell drehte sich zu Chris. »Halt endlich deine Schnauze!«
    Hank Thornten hockte sich mit der Spritze in der Hand neben die Liege und sah Mattias an.
    »Diese Spritze soll dir helfen, mein Junge. Sie macht dich wieder gesund.« Thornten sprach fließendes Schwedisch.
    »Sie lügen!« Mattias starrte Thornten direkt und unerschrocken an. »Meine Mama hat gesagt, dass niemand weiß, was die Spritze macht.«
    »Deine Mama kennt sich da nicht aus.«
    »Meine Tante hat es auch gesagt. Und die kennt sich damit aus.«
    Thornten nickte und griff nach Mattias rechtem Arm.
    »Aber sie irrt sich.«
    »Ich will das nicht!«
    Mattias zog den Arm zurück, drehte den Körper halb zur Seite und rief nach seiner Mutter. Thornten packte den schmächtigen Jungenarm und zog ihn zu sich heran. Mattias schrie lauter und wälzte sich hilflos herum. Er bäumte sich auf, während seine schrillen Hilferufe durch das Gewölbe hallten.
    Anna kreischte und kämpfte sich hoch. Ihr Bewacher hielt sie fest, aber mit unbändigen Kräften versuchte sie, sich loszureißen. Der Mann schleuderte sie wieder zu Boden und warf sich auf sie.
    Chris wollte losspringen, aber Sullivans Scherge zielte mit der Waffe auf seine Stirn.
    »Halte ihn fest! Folsom – los!«
    »Hank – das können wir doch nicht wirklich

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