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Der Babylon Code

Der Babylon Code

Titel: Der Babylon Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Schomburg
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zwei Türen in den Mauern.
    »Wohin führt die Tür?«, fragte Chris Dufour, als sie vor dem ersten, dunklen und niedrigen Eingang zum Stehen kamen. Chris drückte die Klinke. Verschlossen.
    »Ich war Ewigkeiten nicht mehr hier.« Dufour sah sich in alle Richtungen um. »Doch diese Tür müsste zur Ölkelterei führen. Steinmühlen, um Öl zu gewinnen.«
    Chris drehte sich um. Links von ihm führte der Weg wenige Schritte auf das zurückgesetzt stehende Gebäude zu und endete vor der anderen Tür.
    »Und dort?«
    »Ich weiß es nicht mehr«, murmelte Dufour zunächst, um dann zu lächeln. »Doch – eine kleine Kapelle.«
    Chris eilte zu der niedrigen und schmalen Pforte und grunzte zufrieden, als er die Klinke niederdrücken konnte. Er leuchtete mit der Taschenlampe in den Gang und hastete Steinstufen
    hinauf bis zur nächsten Tür. Links führte ein Gang nach oben, endete jedoch nach wenigen Stufen vor einem verschlossenen Gitter.
    Eine Madonna stand auf einem niedrigen Sockel neben der Tür. Die Stufen dahinter führten wieder nach unten, und nach wenigen Schritten stand er vor einer weiteren Tür. Chris stieß sie auf; der Lichtstrahl der Lampe tanzte durch ein Gewölbe.
    Etwas Besseres würden sie nicht finden.

    »Los – rein!« Chris schob Zoe Purcell und Hank Thornten, die zusätzlich zu dem Achtknoten am Hals an den Händen gefesselt waren, in die Kapelle, die etwa zehn Meter lang und knapp halb so breit war. Die Seiten waren anderthalb Meter senkrecht gemauert, dann wölbten sich die Feldsteinwände nach innen, um am höchsten Punkt der Wölbung eine Deckenhöhe von zweieinhalb Metern zu erreichen.
    Der Boden war mit Bruchsteinplatten gemauert, und an den Seiten waren auf dem Boden Leuchten hinter einer kleinen Barriere verankert, sodass ihr Licht nach oben abstrahlte. Die indirekte Beleuchtung ließ die Wände in einem gebrochenen und weichen Weiß erstrahlen.
    »Ha, eine Luxusherberge Gottes«, ätzte Hank Thornten, als er die Kapelle betrat. »Na, da sind wir ja endlich richtig. Habe ich es doch geahnt, dass Sie auch so ein verkappter Jesusfreak sind.«
    Chris sah sich suchend um. In dem Raum standen drei dunkel gebeizte Holzbänke und ein paar Stühle mit Sitzflächen aus Weidengeflecht. In einer Ecke erhob sich eine Madonnenfigur auf einem Felsvorsprung. Davor auf dem Boden stand eine Vase mit einem Margaritenstrauß in voller Blütenpracht, und in einem kleinen, mit Sand gefüllten Steingefäß staken zwei abgebrannte Kerzen.
    »Weiter!« Chris zeigte mit der Pistole in die Raummitte, wo eine Feldsteinmauer die Kapelle in zwei Teile trennte. »Aufmachen und durchgehen.«
    Die Mauer hatte ein schmiedeeisernes Türgitter; rechts und links durchbrachen vergitterte Öffnungen wie Fenster die Mauer.
    Thornten stieß die Tür auf, die sich lautlos in den Angeln drehte. Zoe Purcell zischte wütend, als Thornten sich zu schnell bewegte und der Achtknoten an ihrem Hals in die Haut schnitt.
    Im anderen Raumteil standen zwei Bänke aus dunklem Holz an der rechten Wand, darüber hing ein metallenes Weihrauchgefäß. Links stand ein Pult wie eine einzelne Schulbank; der Sitz war bis hoch in den Rücken mit Holz verkleidet.
    Chris schritt den Raum ab. Links vorne durchbrach ein Fenster die Außenwand. Er drückte das Gesicht an die Scheibe und starrte in die Dunkelheit. Vor dem Fenster lag ein kleiner Zwischenhof. Nirgends war eine Bewegung zu erkennen. Nur Mauern.
    Beruhigt drehte sich Chris wieder zum Raum. Dem Fenster gegenüber, auf der anderen Seite des Gewölbes, führte eine steinerne Treppe hinauf zu einer dunklen und niedrigen Holztür. Chris eilte die Stufen hinauf und trat in einen nach oben führenden Gang, in dem es stockdunkel war.
    Chris lauschte. Nichts. Stille.
    Er schloss die Tür und verkeilte eine der Bänke unter der Klinke.
    »Und nun?« Thornten lachte hämisch. Chris’ suchender Blick belustigte ihn. »Nirgends ein Haken, was?«
    Ihre Hände sind gefesselt, dachte Chris.
    An der östlichen Stirnwand hing in der Mitte ein dunkelbraunes und schmales Holzkreuz mit einer gekreuzigten Christusfigur. Das Kreuz reichte vom Deckengewölbe bis fast zum Boden. Davor stand ein kleiner, quadratischer Tisch aus hellem Holz als Altar.
    Chris starrte auf das gequälte Gesicht der Figur und zögerte.
    Es ist nur eine Figur.
    Du kannst nicht…
    Er vergibt!
    Er schob den Tisch zur Seite.
    »Herkommen.« Chris griff die Seilenden des Achtknoten, schlang sie durch die abgewinkelten Beine der gekreuzigten

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