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Der Babylon Code

Der Babylon Code

Titel: Der Babylon Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Schomburg
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der Zeit würde das Pendel zugunsten der Belagerer umschlagen, und mit ein wenig Geschick würde nicht ein einziger Schuss fallen, bis Thornten aufgab.
    Da blieb Sullivan plötzlich stehen.
    Probleme!
    Thornten tauchte wieder auf und herrschte Sullivan an.
    Die Tür ist zu!, schoss es Chris durch den Kopf. Die beiden Nonnen hatten die Tür zur Kapelle von innen verrammelt!
    Thornten zog Jasmin zu sich heran, schob sie wieder als Schild vor sich und trieb sie nach rechts, in seine Richtung.
    Sie würden direkt unter ihm durchlaufen.
    Während Thornten mit Jasmin immer näher kam, schwebte der Helikopter an den Weg heran. Der blecherne Ton der Verstärker übertönte das Knattern der Rotoren. Eine harte und verzerrte Stimme begann zu zählen. Jede Zahl im Abstand von zwei Sekunden.
    Ultimatum! Danach werden sie schießen! Und Jasmin war Thorntens Schutzschild!
    Chris sprang auf und trat an den Rand der Mauer. Dann ließ er sich fallen.
    Er krachte direkt auf Thorntens linke Schulter. Der Chairman ließ den Koffer fallen und riss Jasmin mit nach unten. Chris schlug zu. Thornten spuckte aus, sein Gesicht verzerrte sich zur Fratze. Chris spürte Speichel und Blut wie die Gifttropfen einer Speikobra auf seiner Haut.
    Heftig drosch er Thornten den Knauf der Pistole ein weiteres
    Mal gegen den Schädel, und der Chairman sackte stöhnend zusammen.
    Chris zog Jasmin hoch. Immer noch zählte die dröhnende Stimme rückwärts. Chris drehte den Kopf und sah Sullivan mit Anna dicht hinter sich. Weiter vorn blieb einer von Sullivans Männern stehen und zielte auf den Hubschrauber.
    Ein einzelner Schuss aus dem Hubschrauber traf den Mann in der Brust, und der Waffenarm fuhr unter der Wucht des Treffers nach oben. Der Getroffene ging in die Knie, dann senkte sich sein Arm wieder nach unten. Drei Schüsse lösten sich aus der Waffe .
    Chris’ Haare stellten sich auf. Seine Nerven registrierten die Explosion, noch bevor die Hölle losbrach.
    Der Helikopter blähte sich zu einer kleinen Sonne. Die Feuerkugel schoss nach vorn. Die Rotorblätter streiften die Klostermauern, splitterten. Dann knallte die Kanzel gegen die Klosterwand, verformte sich und wurde zerdrückt.
    Chris und Jasmin starrten fassungslos auf das Höllenfeuer. Die Getösewelle löste ihre Erstarrung, und sie schrien einander etwas zu, aber ihre Worte ertranken in dem infernalischen Getöse aus kreischendem Metall und dem Krachen der Explosionen.
    Schrapnelle jagten in alle Richtungen, und knirschend prallten Metallsplitter gegen die Steinmauern oder schlugen in menschliche Körper. Der Helikopter krachte mit zerdrückter Kanzel auf den Weg.
    Chris griff Jasmin am Arm, wollte sie zu sich ziehen. In diesem Moment fegte die Orkanböe der Explosion über sie hinweg. Ein Schwall Hitze nahm ihnen den Atem und brannte ihnen im Gesicht.
    Jasmin wurde umgerissen, und Chris spürte einen mächtigen Schlag im Rücken. Er knickte in den Knien ein und drehte sich im Fallen um die eigene Achse.
    Der Schwanz des Helikopters wanderte aus seiner waagerechten Position nach oben, und die zerdrückte Kanzel bohrte sich im Kopfstand in den Schotterweg. Die Fetzen der Rotorblätter schlugen gegen die Klostermauer, wühlten dann im Boden, rissen Furchen und zersplitterten.
    Chris spürte nicht, dass sein Kopf auf den Boden aufschlug.

    Chris rappelte sich benommen auf und sah Jasmin und Thornten regungslos neben sich liegen.
    Das Knattern des Rotors endete in einem schrillen Kreischen, erstarb, und plötzlich hörte er nur noch das helle Knistern des Brandes. Niemand schrie oder wimmerte. Tot, dachte Chris, tot, bewusstlos oder vom Schock gelähmt.
    Seine Arme und Beine waren taub, aber er konnte sie bewegen. Er sah an sich herunter. Kein Blut. Auch an Jasmin und Thornten konnte er kein Blut entdecken.
    Peitschenschläge steigerten sich zu einem schnellen Stakkato, und explodierende Munition zischte für Sekunden aus dem brennenden Wrack.
    Der Helikopter lag mit der eingedrückten Kanzel auf dem Schotter, das Heck ragte an der Klostermauer nach oben. Ein schmerzverzerrtes Ächzen drang aus dem Lautsprecher, dann ein Wimmern, das in lang gezogene Schreie überging. Chris zitterte schlagartig, so gepeinigt und unmenschlich klangen die Töne. Endlich brach der Schrei ab und mit ihm das letzte Lebenszeichen aus dem Helikopter.
    Er beugte sich über Jasmin, tätschelte ihre Wange und legte sein Ohr an ihre Lippen. Ihr flacher Atem an seinem Ohrläppchen ließ ihn lächeln. Er streichelte erneut

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