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Der Babylon Code

Der Babylon Code

Titel: Der Babylon Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Schomburg
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ihre Wangen, flüsterte mit heiserer Stimme ihren Namen, bis sie die Augen öffnete.
    »Wir müssen hier weg!« Chris stützte sie, dann zog er den Koffer mit den Proben heran, der drei Schritte von Thornten entfernt lag.
    »Anna! Wo ist Anna?« Ihre Stimme war voller Panik.
    Chris drehte sich um. Jasmins Schwester und Sullivan lagen fünf Meter hinter ihnen. Chris half Jasmin auf, und sie torkelten zu Anna.
    »Anna, komm – Anna…« Jasmin zog den schlaffen Körper ihrer Schwester an den Schultern hoch.
    Chris starrte auf die klaffende Wunde im Nacken von Sullivan. In der großen Wundöffnung schimmerten rötliche Muskelstränge und helles Fettgewebe.
    »Wir müssen hier weg!«
    »Ich lasse meine Schwester nicht allein!« Jasmin rüttelte ihre Schwester erneut. Annas Lippen bebten, und ein erstes Wimmern quälte sich über ihre Lippen.
    »So war das doch nicht gemeint.« Chris hockte sich nieder und fühlte Annas Puls. Als sie die Augen aufschlug, sprang er auf.
    »Ich bin gleich wieder da.« Er stolperte weiter. Waren Thorntens Männer noch eine Gefahr? Oder war es vorbei? Er spürte dumpfe Trägheit in seinem Kopf, war zu keinem anderen Gedanken fähig.
    Ein paar Schritte entfernt lagen Zoe Purcell, die Vikarin und Jacques Dufour übereinander. Der Wissenschaftler hatte auf dem Rücken in Lungenhöhe zwei Löcher. Er lag auf der Vikarin, deren Gesicht blutüberströmt war. Auch die zuunterst liegende Finanzchefin des
Tysabi
-Konzerns bewegte sich nicht.
    Jasmin rief ihn. Er hob die Hand und eilte zur Steinmauer nahe dem Kapelleneingang. Ein großes Metallteil des Helikopterrumpfes stand senkrecht vor Folsom, dessen Kopf an der Seite hervorlugte. Chris zog an dem Metallstück, bis es nach vorne fiel. Folsoms Körper rutschte ohne den Halt an der Steinmauer zu Boden.
    Das Hemd an Folsoms Bauch war blutdurchtränkt. Eine ganze Batterie langer und gezackter Wurfmesser aus Metall hatte ihm den Bauch zerrissen.
    Wieder rief Jasmin seinen Namen.
    »Gleich!«, murmelte Chris.
    Er sah sich um. Das Feuer entwickelte eine so starke Hitze, dass niemand auch nur in die Nähe des Helikopters gelangen konnte. Er vermochte nichts zu tun, außer Hilfe holen. Bei den Nonnen.
    Sein Blick fiel auf die Erde. Der Transportkäfig mit den Mäusen lag zwei Schritte von Folsom entfernt. Gezackte Löcher zeigten, wo Metallteile das Plastik des Käfigs durchschlagen hatte. Die Klappe stand offen. Chris hob den Käfig hoch und sah hinein.
    Eine Maus lag in einem Haufen Sägespäne auf der Seite. Aus einer breiten Bauchwunde sickerte Blut. Die anderen drei Tiere waren verschwunden.

Kapitel 47
    Chartreuse de la Verne,
Massif des Maures in Südfrankreich
Mittwochmorgen
    Die beiden Helikopter sackten nach unten, dann setzten die Räder im großen Klosterhof auf. Grasinseln überzogen den Schotter, und an manchen Stellen wuchsen Büsche, aber das gut hundert Meter lange und dreißig Meter große Hofrechteck bot ausreichend Platz zur Landung.
    Der Papst riss seine Kopfhörer herunter und löste den Sitzgurt. Calvi neben ihm öffnete die Seitentür und sprang hinaus. Er reichte dem Papst die Hand, der bei dem kleinen Sprung auf den Boden leicht in den Knien einknickte.
    Hinter ihm stiegen Hieronymus und Marvin und zwei weitere Bodyguards aus der Maschine. Trotignon, Tizzani und Barry eilten von der anderen Maschine heran.
    »Eure Heiligkeit darf sich keinesfalls in Gefahr begeben.« Tizzani versuchte es noch einmal. »Sie haben eine Verantwortung der gesamten Christenheit gegenüber. Überlegen Sie…«
    An der Westseite des Klosters krachten Schüsse. Die Bodyguards sahen sich sichernd um.
    »Ich habe eine Mission.« Der Papst ignorierte die Schüsse und sah Tizzani kopfschüttelnd an. »Und die werde ich erfüllen. Es liegt in Gottes Hand, wie ich sie erfülle. Und ich werde nicht vor ein paar Schüssen fliehen.«
    Hieronymus zupfte am Arm des Papstes und zeigte auf einen Durchgang in der Gebäudefront. Dort stand eine Gestalt mit einer hellen Kutte und Kapuze.
    »Eine der Schwestern, die das Kloster wieder aufbauen.«
    Der Papst nickte. Eine Bethlehem-Schwester. Eine namenlose Petite Sœur, einfach eine Schwester im Dienste des Herrn.
    Er straffte sich und ging mit energischen Schritten auf sie zu. Die Nonne fiel vor ihm auf die Knie.
    »Heiliger Vater, welch Segen…«
    Der Papst zog die Nonne an den Händen nach oben.
    »Gottes Segen sei mit dir und deinen Schwestern.«
    Sie war deutlich über sechzig, und ihre Augen strahlten vor Kraft und

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