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Der Babylon Code

Der Babylon Code

Titel: Der Babylon Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Schomburg
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Vertrauen in euch! Calvi!«
    Der Leibwächter des Papstes rief ein paar Worte zu Trotignon, dessen Leute Marvin zurückdrängten. Niemand achtete auf sein Schimpfen.
    Tizzani starrte der in Richtung der Kirchenruine davoneilenden Gruppe hinterher. Er bemerkte nicht, dass Henry Marvin und Barry plötzlich nach Osten über den Hof liefen.

Kapitel 48
    Chartreuse de la Verne,
Massif des Maures in Südfrankreich
Mittwochmorgen
    Der brennende Helikopter versperrte den Weg zur Straße, und in die andere Richtung würden sie zum Ende des Bergfrieds gelangen. Es blieb nur ein Ausweg.
    »Weg hier! Da hoch!« Chris deutete auf die Holztreppe hinauf zu den Terrassen. Dann stieß er Jasmin an, die ihre zitternde Schwester umklammerte.
    Sie stolperten die Holztreppe hinauf und humpelten dann über die Terrasse. Immer wieder rief Anna nach ihrem Sohn.
    »Mattias ist in Sicherheit!«, brüllte Chris und schob die Frauen die nächste Treppe hinauf zur zweiten Terrasse.
    »Wo ist mein Sohn?« Anna wand sich aus der Umklammerung ihrer Schwester und stürzte sich auf Chris.
    »Die Nonnen kümmern sich um ihn«, erwiderte er und fing Annas Schlag ab, indem er ihre Handgelenke packte und die Arme nach unten bog. »Wir holen ihn! Wir gehen zu ihm! Die Nonnen werden allen helfen!« Er flüsterte ihr immer wieder beruhigend ins Ohr und spürte, wie ihre versteiften Arme die Spannung verloren. »Wir müssen nur auf die andere Seite. Kommt!«
    Die Terrasse lief in einem quadratisch angelegten Hof zwischen Klostergebäuden aus Feldsteinen aus. Die Gebäude lagen im mittleren Teil des Klosters und bildeten einen Riegel nach Norden und Osten hin.
    Überall in dem Hof lagen Stapel mit nummerierten Steinen
    und Bauholz herum. Auf der gegenüberliegenden Seite des Hofes standen vor der Gebäudewand die Ruinen eines kleinen Kreuzgangs. Die verbliebenen Bögen aus bläulichem Serpentingestein wirkten im blassen Morgenlicht wie zurückgelassene Splitter des Nachthimmels.
    Sie eilten über den Hof und wandten sich unter den Bögen nach links, huschten unter Baugerüsten durch eine Öffnung in einer frisch gemauerten Wand hindurch und standen plötzlich vor den Ruinen einer weiteren Mauer, deren mal niedrige, dann wieder meterhohen Reste wie faule und zerfallende Zahnstummel gezackt waren.
    Die Mauerruinen grenzten ein über zwanzig Meter langes und mehr als zehn Meter breites Rechteck ein, in dem Steinreste kreuz und quer herumlagen und das von Büschen und Gras zurückerobert wurde.
    »Eine Kirchenruine«, murmelte Jasmin und sah auf die Reste der Apsis am östlichen Ende. »Mit dem Altar in Richtung Heiliges Land und des Grabs Christi.« Jasmin musterte die frisch errichtete Mauer hinter ihnen. »Sie bauen sie wieder auf.«
    »Noch eine!« Chris stand einige Meter rechts vor dem nächsten, quer von der Ruine nach Süden abgehenden Gebäude. Durch ein verschlossenes Gitter konnte er in den Vorraum einer restaurierten Kapelle sehen.
    Jasmins überraschter Ruf ließ ihn herumfahren.

    Ein Pulk Menschen quoll am östlichen Ende der Ruine in die zerstörte Apsis.
    Chris sah das helle Scheitelkäppchen und die weiße Soutane mit dem Brustkreuz. Der Papst hob sich mit seiner hellen Kleidung von den anderen ab wie eine Sonne von den sie umkreisenden Planeten.
    Zu beiden Seiten des Papstes liefen Leibwächter mit gezogenen Waffen; hinter ihm entdeckte Chris die Priorin, der er Mattias anvertraut hatte. Ihre helle Kutte war stumpf im Vergleich zum strahlenden Weiß der päpstlichen Soutane.
    Jasmin und Anna blieben im Schutz der Ruinen stehen, während Chris in die Mitte des zerstörten Kirchenschiffs eilte.
    Der Himmel über ihm leuchtete strahlend blau, und das Licht der aufgehenden Sonne lag bereits auf den höchsten Mauerresten der Ruine. Es würde nicht mehr lange dauern, dann würden die Sonnenstrahlen auch den Boden der Kirchenruine erfassen.
    Der Menschenpulk vor ihm hielt inne.
    »Zarrenthin! Schön, Sie zu sehen!«, sagte der Papst, nachdem Hieronymus neben den Papst getreten war und ihm etwas zugeflüstert hatte.
    »Bleiben Sie, wo Sie sind!«, rief Chris. Er sah sich kurz um und ging dann einige Schritte zurück bis zu einer Platte aus Serpentingestein. Er legte den Koffer mit den Antiken und den Proben auf die leicht geneigte, glatte Platte.
    »Wo sind die anderen?«, rief Hieronymus besorgt. »Wo ist Jacques?«
    »Der Hubschrauber ist explodiert.« Chris deutete hinter sich.
    Hieronymus nickte. »Wir haben die Explosion gehört. Wer noch lebt,

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