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Der Babylon Code

Der Babylon Code

Titel: Der Babylon Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Schomburg
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Einzigkeit – alles, nicht wahr, alles widerlegt, alles zertrümmert. Alle Grundlagen des Christentums!«
    »Aber darf deshalb diese Entdeckung der Menschheit und der Wissenschaft vorenthalten werden?« Thornten platzte wütend
    dazwischen. »Das wäre Mittelalter mit Inquisition und Scheiterhaufen!«
    »Nein, ist es nicht.« Der Papst hatte die ganze Zeit die Tafeln betrachtet und hob jetzt entschlossen den Kopf. »Blenden wir einmal die religiöse Frage aus. Dann bleibt die Frage nach unserem Tun! Die Wissenschaften müssten wenigstens hinterfragen, ob das, was sie der Welt antun, zumindest manchmal objektiv verbrecherisch ist. Zarrenthin, haben Sie schon einmal Bilder von Hunden gesehen, denen man einen Affenkopf aufgenäht hat? Es geschieht doch alles schon!«
    »Hah! Er gibt klein bei. Wenn er mit seinem Glaubensgedusel nicht weiterkommt, dann muss die Moral herhalten.« Thornten lachte erregt. »Zarrenthin, verhindern Sie, dass diese einmalige Chance der Menschheit zerstört wird.«
    »Sie sind Wissenschaftler und wollen es trotzdem nicht verstehen!«, fauchte der Papst in Richtung Thornten. »Wir haben genug geredet.« Der Papst drehte sich zu Chris und hielt die Hand auf.
    Chris drehte sich ratlos um, sah Hilfe suchend zu Jasmin.
    »Ich weiß nicht, was richtig ist!«, schrie er. Er war am Ende. In seinem Körper tobten die Schmerzen, und die Beine zitterten. Wann würde er zusammenbrechen? Lange konnte es nicht mehr dauern. Er spürte eine immer größer werdende Leere. Gleichgültigkeit legte sich über seine Gedanken und seinen Willen. Sollten sie machen. Er wollte nur noch weg. Mit Jasmin. Aber weg.
    »Aber ich!«, schrie eine Stimme zurück.
    Chris zuckte zusammen. Er kannte diese Stimme mit ihrer triumphierenden Entschlossenheit.
    Marvin trat plötzlich aus dem Schatten der östlichen Mauerruine. Neben ihm ging Barry, Mattias auf den Armen. Der Junge lag in Barrys Armen, als schlafe er.
    »Seht, wen ich hier habe!«, schrie Marvin. Dabei zielte er mit seiner Pistole auf den Jungen. »Zarrenthin, wir machen einen
    ganz einfachen Handel. Den Jungen gegen die Probe, die Knochen und die Tafeln!«
    Marvin und Barry kamen langsam näher. Thornten trat unruhig von einem Bein auf das andere.
    Anna erwachte aus ihrer Erstarrung und schrie hysterisch den Namen ihres Kindes. Sie stieß Jasmin zur Seite und lief los.
    Schlagartig war Chris’ Elan zurück. Er warf sich ihr in den Weg, und beide stürzten zu Boden.
    »Ihm passiert nichts! Ihm passiert nichts! Ich verspreche es!«, brüllte Chris immer wieder und drückte Anna zu Boden, bis sie in einem hilflosen Weinkrampf erschlaffte.
    Chris sprang auf und hob den Koffer vom Boden auf die Platte. Bedächtig nahm er die Spritze mit der fertigen Genprobe heraus.
    »Hier ist sie!« Mit langsamen Schritten ging er auf Marvin zu, den Arm mit der Spritze in der Hand hoch erhoben.
    »Bleiben Sie, wo Sie sind!«, brüllte Marvin. »Geben Sie die Spritze dem Papst.«
    Chris drehte sich um und hielt dem Papst die Spritze hin.
    »Das ist nicht unser Weg, Marvin!«, rief der Papst mit fester Stimme. »Keine Gewalt!«
    »Ihrer vielleicht nicht, aber ich habe da nicht so viel Hemmungen. Die
Prätorianer
schützen Gottes Wort! Mit allen Mitteln! Sie versagen ja bei Ihrer Aufgabe!« Marvin funkelte den Papst wütend an. »Machen Sie schon!«
    »Nein!« Thorntens Schrei war voller Verzweiflung. »Seht es euch an!« Thornten bückte sich und öffnete die Tür des Transportkäfigs. Er griff hinein und zog seine Hand wieder heraus. Nur der Mäusekopf ragte aus seiner Faust. »Sie war fast tot, mit einer klaffenden Wunde am Bauch – aber sie lebt. Ihre Wunde verheilt! Seht! Versündigt euch nicht an der Menschheit.«
    »Wer sagt, dass das mit der Wunde am Bauch stimmt?«, rief Hieronymus.
    »Sehen Sie es sich an!« Thornten griff die Maus im Nackenfell. Das Tier zappelte wie an einem Galgen.
    »Ich habe die Wunde gesehen«, murmelte Chris.
    »Taschenspielertrick. Es waren vier Mäuse. Er zeigt uns eine unverletzte!«, rief Hieronymus.
    »Nein. Die anderen Mäuse sind verschwunden!«, sagte Chris und sah sich hilflos um.
    »Zarrenthin, ich warte nicht länger!« Marvin übertönte Thorntens Geschrei und hob den Lauf seiner Pistole, spannte deutlich sichtbar den Abzug.
    »Denk an Mattias!«, schrie Jasmin Chris an, da er immer noch zögerte. »Gib ihm, was er will!«
    »Ich habe die Maus vorhin gesehen. Sie war fast tot. Wenn das stimmt, was…« Chris stöhnte erleichtert auf, als er

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