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Der Babylon Code

Der Babylon Code

Titel: Der Babylon Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Schomburg
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Hand ganz langsam bis auf Höhe der Brust, streckte den Arm aus und richtete den Zeigefinger mit einer schnellen Bewegung direkt auf Chris.
    »Scheiße!«, fluchte Chris.
    Er drehte sich um und riss die Professorin mit sich. Sie eilten zurück in die Mitte der Halle. Sie protestierte, aber er hörte nicht hin.
    Der Fahrstuhl war unten angekommen und nahm eine neue Traube von Menschen auf.
    Das Pärchen in der Motorradbekleidung schlüpfte soeben hinein. Sie besetzten den letzten möglichen Fluchtweg.

    »Was ist los?«, fragte Ramona Söllner verärgert.
    »Als ob Sie das nicht wüssten…« Chris sah sie kalt an. »Wenn es hier zu Ende gehen sollte, dann sind Sie mit dran. Haben Sie
    mich verstanden? Im Moment sehe ich das so: Sie gehören zu denen, verstanden?«
    »Zu wem?«
    »Sehen Sie sich um.«
    Die Professorin warf den Kopf herum.
    »Sie meinen die beiden Männer drüben am Eingang?«
    »Genau. Die haben es auf mich abgesehen. Und die Typen links von uns…«
    »Woher wissen sie…« Sie verstummte. Die rechten Hände der Männer waren ungewöhnlich lang, hingen fast hinunter bis zu den Knien. Erst mit dem zweiten Blick erkannte sie die mattierten Stahlläufe. »Die haben Waffen…«
    ». . . mit Schalldämpfern. Warum wohl?«
    Chris sprintete auf den Fahrstuhl zu, riss die Wissenschaftlerin erneut mit sich. Zwei Gegner waren weniger als vier. Sie sprangen an dem verdutzten Fahrstuhlführer vorbei in die Kabine und drängelten sich zwischen anderen Fahrgästen hindurch einige Stufen die metallene Treppe hinauf. Ganz oben an der Ausgangstür stand das Pärchen.
    Im letzten Moment sprangen der Ringer und sein schnauzbärtiger Partner in den Fahrstuhl. Der Fahrstuhlführer schüttelte den Kopf, dann schlossen sich die Türen.
    Langsam setzte sich der Fahrstuhl in Bewegung und schwebte nach oben. Der Fahrstuhlführer bat um Aufmerksamkeit und schwärmte von den verschiedenen Fischarten, die in dem Aquarium ringsum schwammen.
    Chris ließ die beiden Verfolger unten an der Eingangstür der Kabine nicht aus den Augen. Zunächst standen sie still, doch dann bewegten sie sich in Richtung der Treppe, drängelten sich an protestierenden Fahrgästen vorbei.
    Chris hielt Ramona Söllner immer noch am Handgelenk fest. Sie wand sich unter seinem festen Griff.
    »Hören Sie auf«, flüsterte er eindringlich. Sein Mund war ganz dicht an ihrem Ohr. »Bis jetzt weiß ich noch nicht, ob Sie zu
    denen gehören. Aber ich muss das einfach annehmen. Betrachten Sie sich also als meine Geisel!«
    »Sie spinnen ja!«, zischte sie, und ihre Augen funkelten wütend. »Was tun Sie, wenn ich hier jetzt losschreie?«
    »Vielleicht hilft uns das«, flüsterte er. »Aber besser wäre, Sie helfen mir im richtigen Moment.«
    Sie sah ihn fragend an.
    »Abwarten!«, flüsterte er und blickte nach oben zum Pärchen.
    Der Mann nestelte an seiner Lederjacke, vergrub die rechte Hand in der Innentasche. Unten war der Kerl mit dem buschigen Schnauzer mittlerweile dicht an den Fahrstuhlführer herangerückt.
    »Gehen Sie ruhig nach oben, wenn Sie meinen, dort besser sehen zu können«, sagte der Fahrstuhlführer pikiert.
    Überraschte Rufe lenkten Chris ab. Drei Taucher schwebten in dem Bassin an ihnen vorbei.
    »Ja, Sie sehen richtig«, sagte der Fahrstuhlführer. »Die Taucher sind täglich im Bassin, um die Scheiben zu reinigen. Heute sind sie allerdings sehr spät dran.«
    Die Taucher trugen kleine Pressluftflaschen auf dem Rücken, und in den Händen hielten sie Schwämme.
    »Das Acrylglas dieses Aquariums ist oben acht Zentimeter und unten zweiundzwanzig Zentimeter dick. Das Bassin selbst ist drei Meter breit… richtig… man sieht es nicht… Die Wassermasse beträgt eine Million Liter, und über 2500 Fische aus den unterschiedlichsten Lebensräumen leben in dem künstlich hergestellten Meerwasser. Ja – das sind Napoleonfische, und das dort sind Schmetterlingsfische.«
    Zwischen ihnen und den Verfolgern standen nur noch ein älteres Ehepaar und ein junger Mann, der sich fest mit den Händen an das Treppengeländer klammerte und sich nicht bewegte, so sehr der Verfolger auch drängelte. Der junge Bursche versteifte seinen Körper, je mehr der Schnauzbärtige sich an ihm vorbeidrücken wollte.
    »Wenn wir gleich oben ankommen, dann gehen Sie bitte über die Brücke und fahren dann mit dem anderen Fahrstuhl wieder nach unten. Wir bedanken uns für Ihren Besuch.«
    Chris ließ die Wissenschaftlerin los und riss den Rucksack von der Schulter. Er

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