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Der Babylon Code

Der Babylon Code

Titel: Der Babylon Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Schomburg
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hielt kurz im letzten Raum an, wo Seepferdchen in Bassins mit gekonnten Schwanzbewegungen nach unten sanken und wieder nach oben stiegen.
    Dann traten sie durch eine Schranke in den Verkaufsraum. Das Pärchen in der Motorradkluft stand vor einem Metallgestell mit aufblasbaren Plastikfischen. Chris ging an ihnen vorbei und trat ins Freie.
    Vor ihnen unterbrach eine gut zwanzig Meter breite Passage den Gebäudekomplex, der sich auf der anderen Seite fortsetzte. Die Passage war voll gestellt mit Tischen und Stühlen zweier Cafés.
    »Wir müssen nach rechts – wenn wir zu meinem Wagen wollen«, sagte die Wissenschaftlerin.
    Er drehte den Kopf. Das Pärchen trat hinter ihnen in die Passage. »Noch nicht!«, knurrte Chris.
    Eine Familie drängelte sich vorbei und ging auf der anderen Seite durch eine getönte Schiebetür in das Gebäude.
    Eine letzte Absicherungsrunde, dachte Chris und folgte der Familie.
    Im Innern führte der Weg durch ein Restaurant, ehe sie nach wenigen Metern den eigentlichen Innenraum betraten.
    Die große, quadratische und überdachte Halle schätzte Chris auf gut 40 Meter hoch. Die Wände mit den gleichförmigen Fenstern vermittelten den Eindruck eines überdachten Innenhofes.
    In der Mitte der Halle ragte auf einer knapp zehn Meter hohen Säule ein mächtiger, über 20 Meter hoher, runder Zylinder in die Höhe. Es war, als stünde ein Eis am Stiel senkrecht auf dem Hallenboden.
    Der Stiel selbst war rund und bestand aus einem gläsernen, doppelstöckigen Fahrstuhl, dessen Zugang mit metallenen Pfosten und Seilen abgesperrt war. In der durchsichtigen Kabine führte eine Wendeltreppe aus Edelstahl nach oben. Chris schätzte, dass vielleicht dreißig Personen auf den beiden Ebenen der Kabine stehen konnten.
    Der riesige Zylinder oberhalb des Stiels mochte einen Durchmesser von gut zehn Metern haben und war vollständig mit Wasser gefüllt. Der Zylinder war ein Aquarium, in dem vier Basaltsäulen nach oben strebten und farbenprächtige Fische schwammen. Der gläserne Fahrstuhl glitt auf seinem Weg nach oben mitten durch das Aquarium.
    Am Eingang zum Fahrstuhl wartete eine Traube Menschen. Ein junger Mann mit blauem Shirt stand am Absperrseil und hinderte die Wartenden daran, die Attraktion zu betreten. Das staunend aufgeregte Plappern der Besucher hallte von den Wänden wider.
    Chris drehte sich um und sah in Richtung Restaurant.
    Da waren sie.
    Groß, kräftig, mit düsteren Gesichtern – zwei Männer starrten ihn unverhohlen an. Sie standen breitbeinig und mit verschränkten Armen im Durchgang zum Restaurant. »Hier kommst du nicht raus!«, signalisierte ihre Haltung. Beide trugen ihre Haare kurz, und die leichten Sommerblousons eigneten sich hervorragend, um Waffen zu verbergen. Neben ihnen stand das Pärchen in der Motorradkleidung. Die junge Frau grinste ihn frech an.
    Chris blickte nach oben. Der Fahrstuhl war auf seiner Fahrt durch die Wasserwelt oben angekommen. Die Fahrgäste verließen die Kabine und liefen über eine Brücke zum Rand der Halle. Chris sah ihre Füße als tapsende, dunkle Abdrücke durch das Milchglas der Brücke in gut 25 Meter Höhe.
    »Kommen Sie!« Er griff die Wissenschaftlerin am Handgelenk und zog sie mit.
    »Was ist los? Sie tun mir weh!«
    »Gleich.«
    Mit schnellen Schritten durchquerte er die Halle und fragte sich, welche Bedeutung das Stahlträgergerippe wenige Meter über ihm wohl hatte. Es zog sich vom Restaurant bis zum Fahrstuhl hin. Auf der Hälfte der Halle sah er von den Seiten weitere Stahlgerüste wie das Innenleben einer Trockenbauwand auf den Fahrstuhl zulaufen.
    Dahinter im anderen Teil standen holzfarbene Raumteiler frei in der Halle mit Desks davor, an denen Menschen mit Koffern und Reisetaschen standen.
    Chris begriff. Ein Hotel. Und dann der hallende Lärm. Man war dabei, nachträglich den Hotelbereich vom Zugang des Fahrstuhls abzutrennen. Auf die Stahlträger über ihm würde man ein wohl gläsernes Dach legen und so den Lärm der Besucher vom Hotelbereich fernhalten, ohne die Sicht auf das Aquarium zu beeinträchtigen.
    Chris sah einen weiteren Ausgang, der offensichtlich zum Hotel gehörte. Seine Erleichterung dauerte nur eine Sekunde, dann bemerkte er auch dort zwei Aufpasser. Einer war mittelgroß, mit dunkelblondem Haar und buschigem Schnauzer. Der andere hatte eine gedrungene Ringerfigur, die Chris erschauern ließ. Er spürte förmlich den Druck der mächtigen Pranken an seinem Rückgrat.
    Der Mann mit der Ringerfigur hob die rechte

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